Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)
geplant, die sie bestimmt nicht für möglich gehalten hätte, jedenfalls nicht mit ihr selbst als Hauptdarstellerin. Er besaß die Dominanz und das Fingerspitzengefühl, immer ein wenig mehr zu verlangen, als die Sub meinte, geben zu können. Diese Macht erregte ihn! Mit seiner Erfahrung würde er Val an ihre Grenzen bringen, die sie bisher nicht einmal selbst kannte, und ein Stück weit darüber hinaus. Bald schon würde sie ihm aus der Hand fressen und es mit jeder Faser ihres Körpers genießen.
Ihre Haltung war so verdammt stolz und steif! Durch die Session in der vergangen Nacht war sie für eine kurze Zeit weich und sinnlich gewesen. Doch am Ende, nachdem ihr beinahe schwarz vor Augen geworden war, hatte sie sich wieder kühl gegeben. Das missfiel ihm! Sie sollte sich nicht vor ihm zurückziehen, sondern sich ganz auf ihn verlassen, wann immer sie mit ihm zusammen war.
Er gab einen mürrischen Laut von sich, trat an das Fenster und schob die Gardine ein Stück zur Seite. Vielleicht hatte er Valentine verpasst. Es konnte ja sein, dass sie nicht zu spät kam, sondern zu früh zur Arbeit erschienen war, längst im Aufenthaltsraum der Angestellten saß, und dort auf ihren Schichtbeginn wartete.
Rhys bohrte die Fingernägel in die Handballen, weil ihn seine eigene Ungeduld nervte. Wenn er wirklich der clevere Mann war, für den er sich hielt, würde er einen großen Bogen um Val machen, statt im Verborgenen zu warten, nur um zu beobachten, wie sie am Kasino ankam. Sie faszinierte ihn zu sehr, das war nicht gesund, weder für ihn, noch für Val.
Leider reizte sie ihn wie schon lange keine Frau mehr. Er wollte ihrem Porzellanteint Kratzer zufügen, ihre blasse Haut mit Striemen zeichnen und sie so hart ficken, bis sie ihre steife Haltung aufgab und vor Geilheit zerfloss. Bei der Vorstellung, sie völlig aufgelöst zu sehen – verschwitzt, mit ruinierter Frisur und zerrissener Kleidung –, wurde er hart. Grob kniff er in seine Hoden, in der Hoffnung, seine Lust würde daraufhin in sich zusammenfallen, aber es funktionierte nicht, dabei war er nicht masochistisch veranlagt. Oder doch? Immerhin quälte er sich selbst mit Fantasien herum und erlaubte sich keinen Orgasmus. Nicht durch seine eigene Hand, das wäre fad gewesen. Er wollte in Valentine kommen. In all ihren Öffnungen.
Plötzlich fuhr ein Wagen vor und sie stieg aus. Auf der Beifahrerseite. Sie ging um das Auto herum, der Fahrer fuhr die Scheibe herunter und sie beugte sich hinab, um ihm einen Kuss zu geben.
Rhys knirschte so stark mit seinen Zähnen, dass seine Kiefer wehtaten. Wer war dieser Kerl? Er hatte graue Schläfen und schien ein oder zwei Mal zu oft einen Fast-Food-Laden angefahren zu haben, aber Rhys musste zugeben, dass er nett aussah. Das Lächeln, das er Val zum Abschied schenkte, wirkte herzlich. Seine Augen waren unproportional groß und strahlten Wärme aus.
Als Valentine auf den Hintereingang zuging, trat Rhys vom Bürofenster zurück, damit sie ihn nicht bemerkte. Sie konnte froh sein, dass sie sich erst um Mitternacht trafen. Hätte ihre Session jetzt stattgefunden, hätte er sie Bekanntschaft mit der Gerte machen lassen, und zwar nicht nur auf ihrem gepolsterten Hintern, sondern an Stellen, an denen es wirklich schmerzte.
Es machte für ihn keinen großen Unterschied, dass sie den Kerl nur auf die Wange geküsste hatte. Ihre Lippen gehörten ihm! Wie auch der Rest ihres Körpers. Sie hatte gefälligst nur ihn zu berühren. Fest packte er seinen Schwanz. Er konnte es kaum erwarten, ihren Mund in Besitz zu nehmen und mit jedem Stoß seine Regeln zu bekräftigen.
Aber dann wurde ihm klar, dass er damit seinen eigenen Grundsatz missachtete. Außerhalb der Sessions waren sie nicht aneinander gebunden. Jeder konnte tun und lassen, was er wollte. So war es besser, hatte ihn die Vergangenheit gelehrt. Er hatte sich geschworen, BDSM nur noch als Spiel zu betrachten. Woher kamen dann diese besitzergreifenden Gedanken? Was war nur los mit ihm?
Valentine, die erfreulich rosige Wangen hatte, betrat das Kasino. Die Hintertür fiel zu und ihr Fahrer düste davon.
Warum war sie nicht mit ihrem eigenen Auto zur Arbeit gekommen? Dass sie eins besaß, wusste er genau, denn er hatte sie beobachtet, als sie in der vergangenen Nacht losfuhr, um sicherzugehen, dass sie nicht auf dem Parkplatz erneut einen Schwächeanfall bekam. War es kaputt? Hatte sie einen Sugardaddy, einen Kerl, der sie aushielt, wie es nicht unüblich in Las Vegas
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