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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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immer. Wollen wir auf dem Tisch Platz machen, damit wir anfangen können?« Aurora sah Grania erwartungsvoll an.
    »Ja … Aber findest du nicht, wir sollten jemandem sagen, dass ich da bin?«
    »Nein. Daddy möchte nicht gestört werden, und ich habe Mrs. Myther schon erklärt, dass du kommen würdest.« Sie schob einige Stapel Zeitungen vom Tisch auf den Boden. »Was brauchen wir sonst noch?«
    »Wasser zum Anrühren des Kleisters.« Grania leerte ihre Tüte mit einem unbehaglichen Gefühl darüber, dass sie sich unangemeldet in diesem Haus aufhielt.
    »Ich hole welches.« Aurora nahm einen Krug aus der Anrichte und füllte ihn.
    »Und einen großen Behälter zum Mischen.«
    Aurora brachte ein Gefäß und stellte es vor Grania auf den Tisch. Während Grania den Kleber anrührte, beobachtete Aurora sie mit glänzenden Augen. »Das macht Spaß, was? Mein letztes Kindermädchen hat mir das nie erlaubt, weil sie Angst hatte, dass ich schmutzig werde.«
    »In meinem Beruf geht es schmutzig zu«, bemerkte Grania. »Ich fertige Skulpturen aus ähnlichem Material wie diesem. Setz dich zu mir, dann zeige ich dir, wie man Schalen und Kugeln macht.«
    Aurora, die sich als begabte und eifrige Schülerin entpuppte, konnte bereits eine Stunde später eine feuchte Kugel aus Zeitungspapier zum Trocknen auf die Herdplatte legen.
    »Sobald sie trocken ist, malen wir sie an. Hast du Farben?«, erkundigte sich Grania, während sie sich die Hände in der Spüle wusch.
    »Nein. Die habe ich in London gelassen.«
    »Vielleicht finde ich welche bei mir zu Hause.«
    »Darf ich mitkommen und mir dein Haus anschauen? Ich glaube, das Leben auf einer Farm würde mir Spaß machen.«
    »Ich wohne nicht dort, Aurora«, erklärte Grania. »Ich lebe in New York und bin nur vorübergehend bei meinen Eltern.«
    »Ach.« Aurora ließ die Schultern hängen. »Heißt das, du gehst bald wieder?«
    »Ja, aber ich weiß noch nicht, wann.«
    »Warum bist du traurig?«, fragte Aurora.
    »Ich bin nicht traurig, Aurora.«
    »Doch, das sehe ich an deinem Blick. Hat dir jemand wehgetan?«
    »Nein, Aurora, es ist alles in Ordnung.« Grania spürte, wie sie rot wurde.
    »Ich weiß, dass du traurig bist.« Aurora verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich weiß auch, wie sich das anfühlt. Wenn ich traurig bin, gehe ich an meinen magischen Ort.«
    »Wo ist der?«
    »Das kann ich dir nicht verraten, sonst wäre er nicht mehr magisch und würde nicht mehr mir gehören. Du solltest dir auch einen suchen.«
    »Gute Idee.« Grania sah auf ihre Uhr. »Ich muss los. Es ist Zeit zum Mittagessen. Du hast sicher Hunger. Kocht dir jemand was?«
    »Mrs. Myther hat sicher was warm gestellt. Wahrscheinlich wieder Suppe. Möchtest du dir, bevor du gehst, das Haus anschauen?«
    »Aurora, ich …«
    »Komm!« Aurora ergriff Granias Arm und zog sie in Richtung Tür. »Es ist schön.«
    Aurora dirigierte Grania aus der Küche in den geräumigen Eingangsbereich, dessen Boden mit schwarz-weißen Fliesen bedeckt war. Eine elegante Eichenholztreppe führte ins obere Stockwerk. Wenig später betraten sie einen großen Salon mit hohen Terrassentüren. In dem Raum war es unerträglich heiß; im Marmorkamin brannte ein Holzfeuer.
    Granias Blick wanderte über den Kamin zum Porträt einer jungen Frau, deren herzförmiges, symmetrisches Gesicht von tizianroten Locken eingerahmt wurde. Die leuchtend blauen Augen in dem hellen Teint wirkten unschuldig und gleichzeitig wissend. Das Bild war von einem talentierten Künstler gemalt worden. Grania bemerkte sofort die Ähnlichkeit mit Aurora.
    »Meine Mutter. Alle behaupten, ich bin ihr wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    »Stimmt«, bestätigte Grania. »Wie hieß sie?«
    Aurora holte tief Luft. »Lily.«
    »Tut mir sehr leid, dass sie gestorben ist«, sagte Grania mit sanfter Stimme.
    »Wen haben wir denn da, Aurora?«, fragte unvermittelt eine Männerstimme. Grania drehte sich erschrocken um.
    An der Tür stand der attraktivste Mann, den sie je zu Gesicht bekommen hatte. Er war groß gewachsen – über einsachtzig –, hatte dichtes, schwarzes Haar, ordentlich gekämmt, aber etwa einen Zentimeter zu lang, so dass es sich im Nacken kringelte. Dazu volle Lippen und tiefblaue Augen mit langen dunklen Wimpern sowie deutlich hervortretende Wangenknochen, ein markantes Kinn und eine wohlgeformte Nase. Ein Gesicht, das Grania sich einprägen wollte, um es zu einem späteren Zeitpunkt selbst formen zu können.
    Das alles auf einem schlanken, gut

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