Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff
Lieblingsspeise, knusprige Ente«, teilte sie ihm mit, während sie in Richtung Küche ging, um zwei Teller zu holen und die Flasche Wein aufzumachen, die sie dabeihatte. »Hast du Hunger?«
»Nein«, antwortete Matt.
»Du musst was essen, Schätzchen, sonst fällst du vom Fleisch.« Sie stellte das Essen und die Teller auf dem Tischchen vor ihm ab und rollte ihm einen Pfannkuchen aus Entenfleischstreifen und Hoisinsauce.
Matt nahm ihn seufzend, biss hinein und kaute ohne Appetit.
Charley rollte ihm einen weiteren Pfannkuchen und trank einen Schluck Wein. »Möchtest du reden?«
»Was gibt’s da schon zu sagen?« Matt zuckte mit den Achseln. »Meine Freundin hat mich aus Gründen verlassen, die ich weder kenne noch verstehe, und weigert sich, sie mir zu erklären.« Er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Deine Strategie des Schweigens hat übrigens nicht funktioniert. Grania hat nicht angerufen.«
»Tut mir leid, Matty. Ich dachte wirklich, dass Grania sich melden würde. Ich dachte, sie liebt dich.«
»Das dachte ich auch.« Matt verzog das Gesicht. »Vielleicht habe ich mich getäuscht, und sie will mich nicht mehr. Ich habe mir das Hirn zermartert und komme einfach auf nichts, womit ich sie verletzt haben könnte.«
Charley legte tröstend die Hand auf Matts Knie. »Vermutlich hat es mit dem Verlust des Babys zu tun, und ihre Gefühle haben sich verändert … Sorry, andere Gemeinplätze fallen mir nicht ein.«
»Tja, wahrscheinlich gibt’s wirklich nichts zu sagen. Sie ist weg, und mit jedem Tag ihrer Abwesenheit nimmt mein Glaube, dass sie zurückkommt, ab.« Matt sah Charley an. »Meinst du, ich sollte doch nach Irland fliegen?«
»Keine Ahnung. Ich will ja nicht negativ klingen, aber sie scheint ziemlich klargemacht zu haben, dass sie im Moment keinen Kontakt will.«
»Stimmt.« Matt leerte sein Weinglas und schenkte sich nach. »Ich versuche mir einzureden, dass es nicht vorbei ist.«
»Warte bis Ende der Woche, ob sie anruft. Wenn sie es tut, schlägst du ihr vor, nach Irland zu kommen.«
»Das wäre eine Möglichkeit, ja, doch allmählich habe ich es satt, als Schuldiger dazustehen. Außerdem habe ich jede Menge Arbeit und bin die nächsten zwei Wochen auf einer Vortragsreise.«
»Armer Matty«, versuchte Charley, ihn zu trösten, »im Moment ist es wirklich ein bisschen viel. Aber ich sage dir, es wird besser, so oder so. Wir haben alle schon mal harte Zeiten erlebt.«
»Klar«, pflichtete Matt ihr bei. »Sorry. Im Moment bin ich keine sonderlich angenehme Gesellschaft.«
»Trotzdem müssen Freunde da sein, wenn man sie braucht. Kleiner Themenwechsel: Darf ich dich um einen Gefallen bitten?«
»Und zwar?«
»In ein paar Tagen kommen bei mir Handwerker und bleiben ungefähr einen Monat. Ich wollte dich fragen, ob ich in der Zeit bei dir ins Gästezimmer könnte. Ich würde dir natürlich Geld dafür geben«, fügte Charley hinzu. »Du weißt ja, dass ich die meisten Abende und Wochenenden unterwegs bin.«
»Du musst nichts zahlen. Ich bin in nächster Zeit mehr weg als hier, also komm einfach, wann immer du möchtest.« Matt stand auf, um einen Schlüssel aus dem Schreibtisch zu holen, und reichte ihn ihr.
»Danke.«
»Keine Ursache. Offen gestanden: Wahrscheinlich bin ich sogar froh über die Gesellschaft. Du tust mir einen Gefallen.«
»Wenn du sicher bist …«
Matt tätschelte ihr Bein. »Ich weiß deine Sorge um mich zu schätzen.«
»Keine Ursache, Matty.« Charley schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
5
»Was hast du denn vor?«, fragte Kathleen Grania, als diese ihren Mantel zuknöpfte. »Du hast dir die Haare gewaschen und dich geschminkt.«
»Ich besuche Aurora. Ist es in dieser Gegend eine Sensation, sich die Haare zu waschen und Make-up zu tragen?«, fragte Grania zurück.
»Du willst nach Dunworley House?«
»Ja.«
Kathleen verschränkte die Arme. »Ich habe dich gewarnt, Grania. Lass die Finger von den Lisles.«
»Mam, ich versuche, einem Mädchen die Langeweile zu vertreiben, und habe nicht die Absicht, bei ihnen einzuziehen! Was ist bloß los?«
»Ich habe es dir doch erklärt: Die Lisles machen unserer Familie nur Probleme. Du hast schon genug ohne die ihren.«
»Mein Gott, Mam! Aurora hat keine Mutter mehr und kennt hier niemanden. Sie ist einsam!«, zischte Grania. »Bis später.«
Als die Tür hinter Grania ins Schloss fiel, seufzte Kathleen. »Ja«, murmelte sie, »und du hast kein Kind.«
Kathleen überlegte, ob sie mit John über Grania und ihre
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