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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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M-Mantel.«
    Von da an kam Jeremy Langdon regelmäßig auf eine Tasse Tee zu Mary und Anna. Anna holte Jeremy jeden Nachmittag am Laternenpfahl ab. Während Mary nähte, lauschten Anna und Jeremy der Ballettmusik. Anna drehte Pirouetten, und Jeremy applaudierte. Als Anna am Ende des Stücks einen anmutigen Knicks vor ihm machte, wurde Mary klar, dass sie die Nachmittage mit Lawrence Lisle im Salon von Cadogan House wiederholen wollte.
    »Sie ist sehr g-gut, Mary«, bemerkte Jeremy eines Tages beim Verlassen der Wohnung.
    »Glauben Sie? Willensstark ist sie jedenfalls, das steht fest.«
    »Sie hat T-Talent. Vor dem K-Krieg habe ich die besten Tänzerinnen gesehen. Sie k-könnte eine von ihnen werden. Auf Wiedersehen, M-Mary.«
    »Wo essen Sie zu Abend?«, fragte Mary. »Sie sehen aus, als hätten Sie lange keine richtige Mahlzeit mehr zu sich genommen. Bei uns gibt’s heute Kotelett; es ist mehr als genug da.«
    »Jeremy, bleib!«, bettelte Anna.
    »Sehr aufmerksam, aber ich will Ihnen nicht zur L-Last fallen.«
    »Das tut er doch nicht, oder, Mary?«
    »Nein, Jeremy, Sie fallen uns nicht zur Last«, bestätigte Mary lächelnd.

19
    Schon bald stand der Laternenpfahl verlassen da, denn Jeremy verbrachte mehr und mehr Zeit bei Mary und Anna. Er hatte stets ein kleines Geschenk dabei, Schokolade für Anna oder frischen Fisch, den Mary zum Abendessen zubereitete. Je selbstbewusster er wurde, desto weniger stotterte er. Er nahm zu, und seine Hände zitterten nicht mehr so stark, wenn er Gabel oder Löffel zum Mund führte. Hin und wieder blitzte sogar sein Humor auf, und Mary hatte einen gebildeten und belesenen Mann vor sich. Jeremys Sanftmut, Aufmerksamkeit und Liebenswürdigkeit, besonders Anna gegenüber, machten ihn Mary immer sympathischer. Und als der gehetzte Ausdruck aus seinen tiefgrünen Augen wich und er kräftiger wurde, erkannte Mary auch, wie gut er aussah.
    Eines Abends, Mary brachte Anna ins Bett, seufzte diese: »Ich bin so glücklich, Mary.«
    »Das freut mich, Liebes.«
    »Ja …«, murmelte Anna. »Du und ich und Jeremy, das ist fast wie eine richtige F-Familie.«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Aber jetzt mach die Augen zu und schlafe.«
    Mary kehrte ins Wohnzimmer zurück, um zu nähen, musste jedoch feststellen, dass sie sich nicht konzentrieren konnte. Der Laternenpfahl draußen war wie nun so oft verlassen. Sie wusste nach wie vor nicht viel über Jeremy. Es gab keinerlei Garantie, dass er nicht eines Tages verschwinden und niemals wiederkommen würde. Mary bekam ein flaues Gefühl im Magen, wenn sie daran dachte, dass Anna einen weiteren geliebten Menschen verlieren könnte.
    Mit einem Mal wurde ihr klar, dass nicht nur Anna ihren Gast mehr als gernhatte. Jeremy erinnerte sie an Sean; sie hatte auch bei ihm das Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Und sie fand ihn attraktiv …
    Mary riss sich zusammen. Schluss mit diesem Unsinn! Sie war eine irische Waise, eine alte Jungfer und eine frühere Hausangestellte, während Jeremy Langdon offenbar der Oberschicht angehörte. Er war ein Freund und jemand, der ähnlichen Schmerz erlitten hatte wie sie selbst, nicht mehr. So musste es auch bleiben.
    Einige Tage später klopfte es an Marys Tür. Mary erwartete niemanden.
    »Jeremy«, rief sie erstaunt aus, als sie die Tür öffnete. Bis dahin hatte er sie immer in Begleitung Annas besucht. »Alles in Ordnung?«
    »Nein.«
    Seine Blässe und sein Blick verrieten Mary, dass etwas geschehen war. »Kommen Sie. Anna ist noch nicht da, aber wir können gern eine Tasse Tee miteinander trinken.«
    »Ich w-wollte mit Ihnen sprechen. Ohne Anna.«
    »Dann machen Sie es sich bequem. Ich koche uns den Tee.«
    »Nein! Ich will reden, nicht T-Tee trinken!«
    Mary ging ihm voran ins Wohnzimmer und bot ihm seinen üblichen Stuhl an.
    »Darf ich Ihnen wirklich nichts bringen, Jeremy?«, fragte sie und nahm ihm gegenüber Platz.
    »Meine P-Patentante ist heute Nacht gestorben.«
    »Das tut mir sehr leid.«
    »Ich …« Jeremy hob zitternd eine Hand an die Stirn und begann zu weinen. »Entschuldigung. Der einzige M-Mensch, der sich was aus m-mir gemacht und mich g-geliebt hat. So, wie ich jetzt bin!«
    Mary erhob sich und legte die Arme tröstend um ihn. »Sch«, flüsterte sie und strich ihm über die Haare wie einem kleinen Jungen. »Weinen Sie ruhig. Das hilft. Ich bin da, Jeremy, und Anna auch. Sie sind uns wichtig.«
    Jeremy hob den Blick. »Wirklich? Ein W-Wrack wie ich? Wie ist das m-möglich?«
    »Sie sind ein

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