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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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ELIZABETH LISLE (STOP)
    Mary stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, obwohl sie von Anfang an bezweifelt hatte, dass Lawrence und Elizabeth Lisle ein Schiff nach England besteigen würden. Mary zückte ihren Stift und entwarf eine Antwort auf der Rückseite des Telegramms. Ein paar lose Enden mussten noch verknüpft werden. Wie sie aus den Sherlock-Holmes-Romanen wusste, die sie so liebte, waren Details wichtig. Zehn Minuten später kehrte sie ins Postamt zurück und reichte der jungen Frau hinter dem Schalter den Text.
    »Ich komme in ein paar Tagen wieder, um mich nach der Antwort zu erkundigen«, sagte Mary, als sie ihr das Geld für das Telegramm gab.
    »Die können Sie sich auch nach Hause zustellen lassen; das wäre bequemer«, schlug die junge Frau vor.
    »Ich stecke mitten im Umzug und weiß noch nicht genau, wie meine neue Adresse lautet«, erklärte Mary hastig. »Außerdem macht es mir nichts aus, ein paar Schritte zu Fuß zu gehen.«
    »Wie Sie meinen.« Die Frau wandte sich dem nächsten Kunden zu.
    Beim Verlassen des Postamts dachte Mary bereits darüber nach, wie sie ihr neues Leben mit ihrer geliebten Anna gestalten würde.
    Elizabeth Lisle brachte ihrem Mann das Telegramm ins Büro.
    »Mrs. Grix organisiert alles für Anna. Sie schreibt, dass wir ihr für die Beerdigung nichts überweisen müssen, weil wir die Gebühren für dieses Schuljahr bereits beglichen haben. Falls nach Abzug aller Kosten noch etwas übrig bleibt, schickt sie uns das Geld. Die Beisetzung findet innerhalb einer Woche statt; sie informiert uns über die genaue Stelle, an der Anna beigesetzt wird, so dass wir ihr Grab besuchen können, wenn wir in England sind. Annas Sterbeurkunde sendet sie nach Cadogan House.«
    »Sterbeurkunde … das arme Kind. Ich …«
    Als Lawrence sah, wie seine Frau sich an einem Stuhl festhielt, eilte er zu ihr. »Liebes, das war sicher alles sehr belastend für dich in deinem Zustand.« Er schob sie auf den Stuhl und legte seine Hände auf ihre. »Es ist, wie es ist, und wie du ganz richtig sagst, habe ich alles in meiner Macht Stehende für Anna getan. Sprechen wir also nicht mehr davon. Ich muss jetzt an das Leben denken, nicht an den Tod.«

18
    »Anna, Liebes«, sagte Mary, als sie vor dem Gasofen Buttertoast aßen, »ich habe mit der Leiterin deiner Schule gesprochen. Sie weiß, dass du nicht zurückkommst.«
    Anna strahlte. »Wunderbar!« Dann runzelte sie die Stirn. »Hast du Onkel und T-Tante Bescheid gesagt?«
    »Ja, sie sind einverstanden«, log Mary und holte tief Luft. Anna durfte die Wahrheit nie erfahren.
    »Siehst d-du? Ich hab dir doch gesagt, dass Onkel mich nicht zwingt, d-dort zu bleiben, wenn ich unglücklich bin. Wann können wir zurück nach C-Cadogan House?« Anna biss in ihren Buttertoast.
    »Das ist nicht so einfach. Wie du weißt, bleibt das Haus geschlossen, solange Onkel und Tante in Bangkok sind. Sie können nicht für dich allein den gesamten Haushalt in Cadogan House aufrechterhalten. Verstehst du das?«
    »Ja, natürlich. Und w-wo soll ich wohnen?«
    »Sie haben vorgeschlagen, dass du bei mir bleibst.«
    Anna blickte sich in dem kleinen Raum um. »Für immer?«
    »Meine Freundin Sheila von nebenan heiratet nächsten Monat und zieht aus. Der Vermieter sagt, wenn wir wollen, kriegen wir ihre Wohnung. Das sind zwei Schlaf- und ein Wohnzimmer, eine Küche und ein eigenes Bad. Wir sollten sie uns anschauen.«
    »Gut«, meinte Anna. »Dann müssen wir den armen M-Mann am L-Laternenpfahl nicht allein lassen.«
    Mary sah Anna erstaunt an. »Er ist dir aufgefallen?«
    »Ja. Ich habe mit ihm g-geredet. Er sieht so traurig und einsam aus da d-draußen.«
    »Du hast mit ihm gesprochen ?«
    »Ja.« Anna kaute an ihrem Toast.
    »Hat er dir eine Antwort gegeben?«
    »Er hat gesagt, dass es immer k-kälter wird.« Anna wischte sich den Mund ab. »Hat er ein Zuhause?«
    »Ja.«
    »Dann ist er also nicht W-Waise wie ich?«
    »Nein.«
    »Und in w-welche Schule soll ich g-gehen?«, setzte Anna ihr ursprüngliches Gespräch fort.
    »Ich könnte es so machen wie früher und dich zu Hause unterrichten. Dann darfst du wieder Ballettstunden besuchen. In einer Schule wäre das vielleicht nicht möglich. Aber natürlich kannst du das entscheiden.«
    »Darf ich zu P-Prinzessin Astafieva zurück?«, fragte Anna. »Ich finde, sie ist eine sehr g-gute Lehrerin.«
    »Leider fühlt sich die Prinzessin augenblicklich nicht wohl, aber ich habe mich umgehört. Es gibt einen ausgezeichneten Lehrer ganz

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