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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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entdeckte.
    »Hallo! Ihr seid spät dran«, rügte sie sie schmunzelnd.
    »Ja, tut mir leid, Liebes. Jeremy war bei mir. Er hat heute eine traurige Nachricht bekommen.«
    »Ja«, bestätigte er.
    Anna sah ihn fragend an. »Für jemanden, der etwas Trauriges erfahren hat, wirkst du sehr g-glücklich«, stellte sie fest.
    Jeremy lächelte Mary verstohlen zu, als sie sich auf den Weg nach Hause machten. Anna tänzelte vor ihnen her. »Ich weiß, warum. D-Darauf warte ich schon seit W-Wochen!« Sie wandte sich ihnen zu. »Ihr habt euch ineinander verliebt, stimmt’s?«
    »Nun …« Mary wurde rot.
    Jeremy ergriff ihre Hand. »Ja. Macht dir d-das was aus?«
    »Natürlich nicht! Ich bin überglücklich. Wenn ihr heiratet, habe ich endlich M-Mutter und V-Vater, und wir sind eine richtige F-Familie.« Anna schlang die Arme um sie. »Ich hab euch b-beide sehr lieb!«

20
    Der Tod von Jeremys Patentante machte ihn zum Eigentümer eines großen Hauses in Kensington und eines schicken schwarzen Ford und verschaffte ihm ein kleines Einkommen bis zum Ende seines Lebens. Eine Woche nach der Beerdigung zeigte Jeremy Mary und Anna das Haus.
    Anna lief aufgeregt von Zimmer zu Zimmer. »Es ist fast so groß wie C-Cadogan House.«
    Mary wurde nervös, als Anna das sagte. Obwohl sie Jeremy vertraute, war jede Erwähnung der Vergangenheit, besonders jemandem gegenüber, der aus derselben Gesellschaftsschicht stammte wie ihre früheren Arbeitgeber, gefährlich.
    Anna blieb im Eingangsbereich stehen und drehte sich zu Mary und Jeremy um, die hinter ihr die Treppe herunterkamen. »Werden wir hier bei d-dir wohnen, Jeremy? Für d-dich allein ist das Haus ziemlich groß. Und Mary und ich haben nur die kleine Wohnung.«
    »Anna.« Mary wurde rot.
    »Entschuldige, M-Mary. Ich hab bloß g-gedacht …«
    »Du hast richtig g-gedacht, Anna«, meinte Jeremy lächelnd. »Nun, Mary, würdet ihr g-gern hier leben?«
    » Bitte …! « Mary eilte hinunter, durch den Eingangsbereich und zur Haustür hinaus, in ihre eigene Wohnung.
    Zehn Minuten später gesellte sich Jeremy zu ihr.
    »Wo ist Anna?«, fragte sie.
    »Ich habe der Haushälterin g-gesagt, sie soll ihr einen T-Tee machen, damit wir uns in Ruhe unterhalten können. D-Darf ich reinkommen?«
    Mary nickte und ging ins Wohnzimmer. »Jeremy, was du dir auch immer von mir erwartest: Ich kann es dir nicht geben. Du weißt nichts über mich! Ich bin keine Lady; deine Haushälterin hat das sofort erkannt. Ich sollte für dich arbeiten, nicht mit dir zusammenleben!« Sie sank auf einen Stuhl.
    »Mary, ich bin seit Monaten fast täglich in deiner G-Gesellschaft. Du hast alles, was eine Lady braucht. Und was deine Herkunft anbelangt: In den Schützengräben habe ich gelernt, dass Charakter nichts mit der G-Gesellschaftsschicht zu tun hat. Falls du deine G-Geheimnisse meinst: Ich habe dir schon einmal g-gesagt, dass mich nichts mehr erschüttern kann.« Er kniete vor ihr nieder und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Liebe verzeiht alles. M-Mary, vertraue mir.«
    Mary seufzte tief, weil ihr klar war, dass es das Ende ihrer gemeinsamen Zukunft bedeuten konnte, wenn sie ihm beichtete, was sie getan hatte. Aber damit diese Zukunft eine Chance hatte, musste sie ihm alles gestehen.
    Mary nickte.
    »Gut, ich erzähle es dir.«
    »Es war unrecht«, sagte sie zwanzig Minuten später. »Ich habe so getan, als wäre Anna tot, und sie entführt. Gott helfe mir …«
    Jeremy legte die Arme um sie. »Mary, b-bitte mach dir keine Vorwürfe. Ja, du hast etwas Falsches getan, aber aus dem richtigen G-Grund. Weil du Anna liebst und dir ihr W-Wohl am Herzen liegt.«
    »Habe ich es tatsächlich für Anna getan?« Mary hob den Blick. »Oder eher für mich, weil ich sie brauche?«
    »Ich denke, du hast selbstlos g-gehandelt.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Ja.« Jeremy nahm ihre Hände und drückte sie. »M-Mary, das ist auch nicht viel anders, als Eltern zu sagen, dass ihr Sohn keine Schmerzen l-leiden musste, obwohl er qualvoll im Schützengraben gestorben ist. Du hast dein M-Möglichstes getan, um Anna zu schützen, und solltest dich nicht dafür schämen. Das macht meine Liebe zu d-dir nur noch stärker.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Du bist mutig und g-gut und stark.«
    »Jeremy, das bin ich nicht. Ich habe Angst, entdeckt zu werden, weil man mir dann Anna wegnimmt. Jedes Mal, wenn ich die Wohnung verlasse, schaue ich mich um.«
    »Du solltest stolz auf d-dich sein. Außerdem …«, Jeremy lächelte, »… kann ich

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