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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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als in England zu bleiben. Sie hatte auch überlegt, von London fortzugehen, musste jedoch Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen. Außerdem wären sie in einem kleinen Ort viel stärker aufgefallen. In einer Großstadt wie London bestanden größere Chancen, anonym zu bleiben. Dass Anna so lange Zeit in Cadogan House verbracht und nur wenige Menschen außerhalb kennengelernt hatte, minderte das Risiko, dass sie erkannt wurde.
    Trotzdem hielt Mary sich von Chelsea fern und tröstete sich damit, dass kaum jemand die erwachsene Anna mit dem kleinen Mädchen in Verbindung bringen würde, das so früh gestorben war.
    An die Zukunft mochte Mary nicht denken. Sie hatte getan, was sie für richtig hielt. Wenn sie durch den Verlust Seans eines gelernt hatte, dann das, dass man sich auf die Gegenwart konzentrieren musste.
    An einem milden Frühlingsabend, als Mary und Anna schon dreieinhalb Monate in ihrem neuen Zuhause wohnten, brachte Anna einen Gast mit.
    Mary hob überrascht den Blick von ihrer Nähmaschine und erkannte den jungen Mann vom Laternenpfahl, der schüchtern neben Anna stand.
    »Mary, das ist Jeremy. Wir sind b-befreundet, stimmt’s, Jeremy?«
    Der Mann nickte unsicher.
    »Ich habe Jeremy g-gesagt, er soll mitkommen, dir macht das nichts aus. T-Tut es doch nicht, oder, Mary?«
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete Mary nervös, als Jeremy sie mit seinen dunklen Augen anblickte. »Setzen Sie sich, Jeremy. Ich mache uns einen Tee.«
    »D-Danke.«
    Mary ging in die Küche, während Anna nebenan mit Jeremy plauderte.
    »Da wären wir«, sagte Mary und stellte das Tablett auf den Tisch. »Jeremy, nehmen Sie Milch und Zucker?«
    »B-Beides. Danke.«
    Mary schenkte ihm eine Tasse Tee ein und reichte sie ihm. Da Jeremys Hände zitterten, stellte Mary die Tasse für ihn auf den Tisch.
    »Ist es hier b-bei uns nicht schön?«, fragte Anna. »Viel besser als d-draußen.« Sie deutete zu dem Laternenpfahl hinaus. »Ich habe Jeremy erzählt, dass meine M-Mutter auch keine Freunde hat. Ihr k-könntet euch anfreunden.«
    Jeremy nickte.
    »Sehr aufmerksam von dir, Anna. Finden Sie nicht auch, Jeremy?«
    »J-Ja.«
    Mary schenkte sich ebenfalls eine Tasse Tee ein und schwieg, weil sie nicht wusste, was sie mit ihm reden sollte. Ihn zu fragen, was er mache, erschien ihr dumm, weil er ja den größten Teil des Tages neben dem Laternenpfahl zubrachte.
    »D-Danke für den M-Mantel«, stotterte Jeremy. »Er ist warm.«
    »Hörst du?«, sagte Anna. »Er spricht so wie ich.« Sie tätschelte liebevoll seine Hand.
    »Schön, dass ihr zwei ins Gespräch gekommen seid.«
    »Anna hat mir erzählt, dass sie das B-Ballett liebt«, erklärte Jeremy. »Besonders T-Tschaikowskis Schwanensee .«
    »Ja«, bestätigte Anna. »Mary sagt, sobald wir das G-Geld beisammenhaben, kaufen wir uns ein G-Grammofon wie in Cadogan House. Dann b-besorgen wir uns die Schallplatte, und du kannst sie dir anhören, Jeremy.«
    »Danke, Anna.« Jeremy hob die Teetasse mit zitternden Fingern an die Lippen, trank einen Schluck und stellte sie klappernd auf die Untertasse zurück. »Und danke für den T-Tee, Mary. Aber jetzt will ich Sie nicht länger stören.«
    »Du störst uns d-doch nicht, oder, Mary?«, fragte Anna und stand auf.
    »Nein, überhaupt nicht.« Mary begleitete Jeremy zur Tür. »Kommen Sie auf einen Tee, wann immer Sie wollen.«
    »D-Danke, Mary.«
    »Bis bald.«
    Ein paar Tage später tauchte Anna nachmittags erneut mit Jeremy in der Wohnung auf.
    »Jeremy hat uns ein G-Geschenk mitgebracht! Ich bin gespannt, was es ist.« Anna hüpfte aufgeregt herum, während Jeremy Mary fragte, wo er das mit einer Decke eingewickelte Paket abstellen solle.
    »Da drüben«, antwortete Mary und deutete auf die Anrichte, wo Jeremy mit großer Geste die Decke wegzog, unter der ein Grammofon und mehrere Schallplatten zum Vorschein kamen.
    »Für Sie und Anna.«
    »Jeremy!«, rief Anna begeistert aus. »Was für ein wunderbares G-Geschenk, nicht wahr, Mary?«
    »Ja, aber es ist sicher nur eine Leihgabe, oder, Jeremy?«, sagte Mary.
    »N-Nein, es ist für Sie. Sie k-können es behalten.«
    »So etwas kostet ein Vermögen. Wir können nicht …«
    »D-Doch! Ich habe Geld. Welche P-Platte, Anna?«
    Als Anna und Jeremy diskutierten, ob sie Dornröschen oder Schwanensee auflegen sollten, bemerkte Mary etwas Entschlossenes in Jeremys Blick, eine Ahnung davon, wie er vor dem Krieg gewesen war.
    Er wandte sich Mary mit einem Lächeln zu. »Als D-Dankeschön für den

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