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Das Mädchen aus dem All

Das Mädchen aus dem All

Titel: Das Mädchen aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Jefremow
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eine endlos lange und unerbittliche Entwicklung des Lebens bedrückte Dar Weter und machte ihn gleichzeitig gereizt. Ungeduldig richtete er sich auf, und Ljau Lan, der ihm seine Gemütsverfassung ansah, schlug vor, zurückzukehren und sich ein wenig auszuruhen. Nur mit großem Bedauern trennte sich die wißbegierige Weda vom Bildschirm, als sie sah, daß die Wissenschaftler die Geräte für Elektronenfotografie und synchrone Tonaufzeichnung einschalteten, um die gewaltige elektrische Energie nicht ungenutzt verströmen zu lassen.
    Kurze Zeit darauf lag Weda schon im Gästezimmer auf einer breiten Couch. Dar Weter ging noch eine Weile auf dem glattgewalzten Platz vor dem Haus auf und ab, um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.
    Der morgendliche Tau hatte das staubige Gras reingewaschen. Als Ljau Lan von der Nachtarbeit zurückkehrte, schlug er vor, die Gäste mit einer »Elfe«, einem kleinen akkumulatorbetriebenen Auto, zum nächsten Flughafen für springende Düsenflugzeuge zu bringen, knapp hundert Kilometer entfernt am Unterlauf des Trom-Jugan-Flusses. Weda bat, eine Verbindung zu ihrer Expedition herzustellen, aber die Paläontologengruppe verfügte über keinen Sender mit genügend großer Leistung. Seitdem die Menschen wußten, wie schädlich die elektromagnetische Strahlung ist, und ein strenges Regime eingeführt hatten, waren für Sendungen mit gelenkter Strahlung über große Entfernungen komplizierte technische Anlagen notwendig geworden. Außerdem gab es weit weniger Sendestationen. Ljau Lan wollte dem nächstgelegenen Beobachtungsturm der Viehzüchter eine Sendung durchgeben. Diese Türme standen durch Richtfunk miteinander in Verbindung und konnten der Zentralstation ihres Bezirks alles Gewünschte mitteilen. Die junge Praktikantin, die die Gäste begleiten sollte, um die »Elfe« wieder zurückzubringen, schlug vor, unterwegs einen dieser Türme aufzusuchen. Dann könnten die Gäste selbst über Televisiofon ein Gespräch führen. Dar Weter und Weda stimmten erfreut zu. Die drei fanden kaum Platz in dem schmalen Dreisitzer; neben dem breiten Dar Weter saßen die beiden Frauen ziemlich eingezwängt. In der Ferne zeichnete sich undeutlich die schmale Silhouette eines Beobachtungsturms gegen den klaren blauen Himmel ab. Nach kurzer Zeit hielt die »Elfe« dicht neben dem Turm. Die weit auseinandergestellten Metallstreben trugen ein Schutzdach aus Plast, unter dem ebenfalls eine »Elfe« stand. Durch das Schutzdach gingen die Gleitschienen eines Aufzugs nach oben. Die winzige Kabine trug die drei nacheinander an der Wohnetage vorbei zur Turmspitze hinauf, wo sie ein braungebrannter junger Mann mit freiem Oberkörper begrüßte. Aus der plötzlichen Verlegenheit ihrer sonst keineswegs schüchternen Begleiterin schloß Weda, daß die Findigkeit der Paläontologin besondere Ursachen hatte.
    Der runde Raum mit seiner kristallenen Wand schwankte merklich, und der leichte Turm summte eintönig wie eine straffgespannte Saite. Fußboden und Decke des Raumes waren in dunklen Farben gehalten. Längs der Wand standen schmale Tische mit Ferngläsern, Rechenmaschinen und Notizheften. Aus neunzig Meter Höhe war ein riesiges Gebiet überschaubar, bis hin zur Sichtgrenze der Nachbartürme. Von hier wurden die Herden ständig überwacht, hier wurde Buch über die Futtervorräte geführt. Gleich konzentrischen grünen Ringen lagen in der Steppe die Melklabyrinthe, durch die zweimal täglich die Kühe getrieben wurden; Ihre Milch kondensierte und gefror man an Ort und Stelle in unterirdischen Kühlräumen, so daß sie sich sehr lange hielt. Weitergetrieben wurden die Herden mit Hilfe der »Elfen«, über die jeder Turm verfügte. Die Beobachter konnten sich während der Dienstzeit weiterbilden; die meisten von ihnen waren Studenten, deren Ausbildung noch nicht abgeschlossen war.
    Der junge Mann führte Weda und Dar Weter über eine Wendeltreppe hinunter in die Wohnetage. Die Räume hatten schallisolierende Wände, so daß die Reisenden von völliger Stille umgeben waren. Nur das unaufhörliche Schwanken erinnerte daran, daß sie sich in luftiger Höhe befanden.
    Ein anderer junger Mann arbeitete gerade im Senderaum. Die Frisur und das auffallende Kleid seiner Gesprächspartnerin auf dem Bildschirm ließen erkennen, daß er mit der Zentralstation Verbindung aufgenommen hatte. Das Mädchen auf dem Bildschirm schaltete zu einer anderen Station um, und bald darauf erschien im Televisiofon die kleine Gestalt Miiko Eygoros,

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