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Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition)

Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition)

Titel: Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Di Fulvio
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nicht.«
    Shimon sah sie an, und Ester erwiderte lächelnd seinen Blick.
    »Sie ist eine gute Frau, auch wenn sie Jüdin ist«, hatte der Wirt vor einigen Tagen zu ihm gesagt, denn ihm war aufgefallen, dass Shimon jeden Nachmittag mit ihr spazieren ging. Dann hatte er ihm ins Ohr geflüstert: »Aber sie ist keine, die sich bekehrt, edler Herr. Deshalb solltet Ihr Euch das, wonach Euch der Sinn steht … in aller Freiheit nehmen.« Und als er ihn dann wieder ansah, stand auf seinem Gesicht das Lächeln aller Männer, wenn sie darüber reden, mit Frauen das zu tun, wonach es sie gelüstete. Shimon hatte ihm einen eiskalten Blick zugeworfen, und der Wirt hatte seine Worte sofort bereut und mit gesenktem Kopf gestammelt: »Versteht mich nicht falsch, edler Herr …« Doch Shimon hatte ihn weiterhin verachtungsvoll angestarrt.
    »Wollt ihr in mein Haus kommen, um Euch zu trocknen?«, fragte Ester plötzlich und blieb vor der kleinen Tür stehen, an der sie sich jeden Nachmittag nach ihrem Spaziergang verabschiedeten. »Ihr könntet die Kleider meines Mannes anziehen, während Eure trocknen.«
    Shimon war verblüfft. Er sah sich um.
    An jenem Tag, als der Wirt seine anzüglichen Bemerkungen gemacht hatte, hatte Shimon sich zum ersten Mal, seit er Ester begegnet war, vorgestellt, wie sie wohl nackt aussähe. Und er hatte daran gedacht, sie zu küssen, während er neben ihr am Strand entlanglief.
    »Ich hab Euch doch gesagt, ich mache mir nichts aus dem Geschwätz der Leute«, sagte Ester.
    Unvermittelt musste Shimon an das Mädchen aus der Schenke bei Narni denken, das er trotz ihrer Schönheit und obwohl er sie so begehrte, nicht hatte nehmen können. Zum ersten Mal nach all den Tagen dachte er daran, abzureisen und sich wieder auf die Jagd nach Mercurio zu machen. Du wirst nicht eher Frieden finden, bis du diesen verdammten Jungen ausfindig gemacht hast, dachte er. Er fühlte sich wie in einem Käfig gefangen, wie mit dem Rücken zur Wand, und merkte, wie die Wut in ihm hochstieg. Er sah Ester feindselig an. Dann drehte er sich unvermittelt um und entfernte sich mit wütenden Schritten.
    Ester sagte kein Wort. Sie versuchte auch nicht, ihn aufzuhalten.
    Als er die Gasse erreichte, in die er einbiegen musste, wandte Shimon sich noch einmal zu Ester um. Er sah, dass sie mit hängendem Kopf die Haustür öffnen wollte und ihr der Schlüssel herunterfiel. Und dass sie sich, während sie sich bückte und ihn aufhob, mit dem Handrücken unter den Augen entlangfuhr, als wollte sie Tränen wegwischen.
    Wieder sah er das verlebte Gesicht und den aufreizenden Körper des Mädchens aus Narni vor sich, das ihn so sehr gedemütigt hatte. Sein Atem brannte im Hals. Er ballte die Fäuste und presste die Kiefer aufeinander, sodass sich die Nägel in seine Handflächen bohrten und seine Zähne knirschten.
    Ester wollte gerade langsam die Haustür schließen, als sie Shimon auf das Haus zustürmen sah. Mit geröteten, vor Wut geweiteten Augen stieß er sie brutal ins Haus, dann schlug er die Tür hinter sich zu.
    Ester wich keinen Schritt zurück, ihre vollen Lippen waren leicht geöffnet. Shimon blieb einen Augenblick stehen, alles an ihm zitterte vor Leidenschaft.
    Gleich darauf fiel er hemmungslos, ohne jedes Zartgefühl über sie her. Heftig und plötzlich war ihm das Blut in den Kopf geschossen, hatte alles überflutet. Und genauso schnell war es wieder nach unten gesackt, hatte auf dem Weg hinab in seinem Körper getobt und dann in einem wütenden Aufbranden das Fleisch zwischen seinen Beinen anschwellen lassen. Er drängte sein steifes Glied an Ester, presste seine Hüften gegen ihre, klammerte sich an ihrem Rücken fest und zerrte sie mit roher Gewalt an sich. Er hob ihren Rock und schob sie an die Wand. Dann steckte er eine Hand in ihre leinenen Unterhosen, zerriss dabei den Stoff und drang mit den Fingern zwischen ihre Schenkel.
    Ester schloss die Augen und öffnete den Mund zu einem stummen Schrei.
    Shimons Hand erspürte ein raues Büschel Haare. Als er es teilte und seine Finger weiterwandern ließ, trafen sie auf warmes Fleisch, das plötzlich unter seinen Fingerkuppen nachgab und sich feucht öffnete.
    Ester atmete schwer und hatte die Augen weit aufgerissen.
    Shimons Hand bewegte sich in der warmen, feuchten Höhle, die sich zwischen ihren Schenkeln geöffnet hatte. Er rieb die Daumenkuppe an einer kleinen Erhöhung, die härter war als die sie umgebende samtweiche Feuchtigkeit, und lauschte auf Esters Körper, der sich

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