Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition)
unter seiner Berührung veränderte. Seine andere Hand hielt Ester nicht mehr an die Mauer gepresst, sondern griff nach ihrem Ausschnitt und riss ihn auf, bis ihr Busen entblößt war. Gierig griff er nach einer Brust und knetete ihre Brustwarze.
Ester stöhnte in lustvollem Schmerz und öffnete ihren Mund. Shimon küsste sie so heftig, dass es eher ein Beißen war, und stieß ihr mit seiner Zunge in den Mund, um ihn brutal zu erforschen. Atemlos keuchend löste er sich von ihr, sah Esters Lippen an, die von seinem Kuss feucht schimmerten, und erkannte, dass sie ebenfalls auf seine Lippen starrte, die vom gleichen Kuss glänzten.
Plötzlich stöhnte Ester auf. Sie nahm Shimons Hand und drückte sie heftig in ihr Fleisch, presste die Schenkel zusammen und krümmte sich.
Shimon wurde von einem heftigen Gefühl durchflutet, als zerrten Freude und Wut gleichermaßen an ihm. Er stieß Ester brutal zu Boden, sodass ihr Kopf auf dem Terrakottaboden aufschlug, hob ihren Rock und betrachtete den schwarzen Haarbusch, den seine Finger zerzaust hatten. Er sah, wie Ester langsam ihre Beine öffnete und damit die pulsierende feuchte Spalte enthüllte, sah, wie sich die Muskeln ihres Unterleibs zusammenzogen. Hastig knöpfte er seine Hose auf und drang in sie ein, als wollte er sie mit seinem eigenen hart gewordenen Fleisch töten. Er beobachtete, wie er in Ester eintauchte, und empfand dabei eine ungekannte Wärme. Und während Ester sich seinen Bewegungen anpasste und ihn mit ihrem ganzen Körper umfasste, fühlte Shimon, wie ihm, einem tosenden Sturm gleich, wieder das Blut wie wahnsinnig vom Kopf in den Unterleib und zurück strömte.
Ester nahm seine Hände und führte sie an ihren Busen.
Shimon biss die Zähne so heftig zusammen, dass er seine Kiefer knirschen spürte. Dabei bewegte er den Unterkörper, immer heftiger stieß er in sie hinein.
»Oh ja …«, stöhnte Ester.
Doch Shimon hörte sie nicht mehr. Seine Ohren vernahmen nur noch die eigenen Seufzer, sein Kopf löste sich auf in der übermächtigen Lust, die ihm die Wirbelsäule hinaufkroch wie ein wütender Parasit. Und kurz bevor ihn ein heftiger Höhepunkt bis ins Innerste erschütterte, ergab er sich ganz und gar dieser Wonne.
Und plötzlich löste sich etwas in ihm. Zum ersten Mal, seit er stumm geworden war, bemerkte er, dass er in der Lage war, Gefühle zu äußern.
»Weine«, sagte Ester leise, »weine ruhig …«
42
I n der Gegend von San Cassiano zeigte die Tochter der kranken Hure auf eine Gruppe von hohen, eng aneinandergedrängten Gebäuden und beschleunigte ihre Schritte.
Isacco nahm einen merkwürdigen Geruch wahr, den er nicht einordnen konnte. Es war die Mischung von vielen guten und mindestens genauso vielen unangenehmen Aromen, jedes stark und kräftig, feine Nuancen gab es nicht. Er war versucht, auf der Stelle umzukehren.
Doch als hätte er das vorhergesehen, packte Donnola ihn am Arm und sah ihm eindringlich ins Gesicht, das immer noch gezeichnet war von langen Tagen der Ausschweifung, an denen der Arzt sich seiner Verzweiflung überlassen hatte. Isacco wirkte wie ein alter Mann. Sie hatten fast eine Stunde gebraucht, um an den ausgebrannten Ruinen der Fabbriche Vecchie vorbei in diese Gegend hinter Rialto zu gelangen. Isacco war langsam vorwärtsgegangen, ohne auch nur ein einziges Mal nach rechts oder links zu schauen. Bei jedem Schritt hatte Donnola befürchtet, der Arzt würde gleich stehen bleiben und es sich noch anders überlegen. Das Mädchen, das ihnen den Weg wies, war in seiner Ungeduld jedoch ständig schneller geworden, sodass sie ihnen bereits nach wenigen Schritten weit voraus war. Immer wieder war sie stehen geblieben und hatte auf den Arzt und Donnola gewartet.
»Meine Mutter ist hier«, sagte das Mädchen nun und schlüpfte schnell in den Innenhof der Gebäude.
Donnola drehte sich zu Isacco um und sah dessen verstörten Blick. »Kommt, Doktor …«
Isacco zögerte zunächst, doch dann gab er nach. »Gut, gehen wir eben auch noch diese Frau umbringen …«, sagte er schließlich.
Donnola enthielt sich eines Kommentars. Seit Tagen hatte Isacco niemanden mehr an sich herangelassen und sich selbst immer wieder die Schuld am Tod seiner Frau und an dem Mariannas gegeben. Doch jetzt war etwas in Bewegung geraten. Nun war der Doktor hierhergekommen und stand kurz davor, seine Arbeit wiederaufzunehmen. Wahrscheinlich hatte ihn dieses Mädchen dazu bewogen, dachte Donnola. Vielleicht trieb ihn aber auch seine Liebe zu
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