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Das Mädchen, der Koch und der Drache - Roman

Das Mädchen, der Koch und der Drache - Roman

Titel: Das Mädchen, der Koch und der Drache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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sie. »Der Mann ist sehr mächtig.«
    »Natürlich nicht«, sagt Mendy. Dann geht sie duschen und zieht sich um.
    Ein Schlüssel wird in der Tür gedreht. Unerwartet kommt Tubai nach Hause. Der Anblick der Freundin lässt ihn wie vom Blitz gerührt stehen bleiben. Wie schön sie ist. Er geht auf sie zu und möchte sie in den Arm nehmen, doch sie weicht ihm aus.
    »Gehst du zu einer Party?«
    »Ein Cocktailempfang. Es kann spät werden. Ich werde lange dort bleiben. Mach dir keine Sorgen.«
    Doch Tubai lässt sich nicht täuschen. »Gehst du zu ihm?«
    »Nein«, sagt Mendy gleichgültig. »Du musst jetzt gehen.«
    Tubai bohrt nach, wer sonst noch zu diesem Empfang komme.
    Mendy wird ungeduldig. »Ich lege dir eine Liste mit Namen hin«, sagt sie. »Wenn ich morgen Vormittag nicht wieder da bin, kannst du sie alle anrufen. Pass gut auf Yeye und Michael auf, aber denk an nichts anderes.« Dann schenkt sie ihm einen fliegenden Kuss und schickt ihn fort, auch wenn tausend Fragezeichen in seinen Augen stehen.
    Der Goldene Drache macht große Augen, als Mendy im schwarzen Kostüm mit engem Bleistiftrock vor seiner Tür steht. Ihr weiß geschminktes Gesicht ist wie eine Maske. »Hat ein Vampir dir das Blut ausgesogen?«, fragt er. »Du kommst über eine Stunde zu spät. Ich hatte schon gar nicht mehr mit dir gerechnet.«
    »Oh, ich stand pünktlich vor deiner Haustür«, sagt Mendy. »Aber dann habe ich gemerkt, dass ich mein Lächeln zu Hause vergessen habe. Deswegen musste ich noch einmal umkehren.« Sie zaubert ein Lächeln auf ihr Gesicht, als wäre sie eine geübte Schauspielerin. Auch ihr Körper biegt sich zu ihm. Diese Haltung reizt ihn so sehr, dass er ihr seine Hand um die Taille legt und sie ins Wohnzimmer führt. Sie lässt ihn gewähren. Erst als er beginnt, ihren Rücken zu streicheln, schiebt sie ihn sacht von sich weg. »Lass uns zuerst das Geschäftliche regeln.«
    »Gut. Sag, wie willst du mich haben? Auf dem Tisch? Auf dem Boden? Oder einfach im Bett?«, grinst der Goldene Drache zufrieden und setzt sich auf den Tisch, dicht neben die Frau.
    »Ich bin ab heute zwei Wochen lang deine Geliebte. Dafür lässt du sofort Yeye die vereinbarte Summe zukommen. Alle Vereinbarungen über Geld, die du mit Yeye getroffen hast, bleiben unverändert.« Mendy wandert rund um den Tisch, um den Abstand zu dem Mann zu vergrößern. Aber sie lächelt dabei und tut so,als hätte sie eine kindliche Freude daran.
    »Nur zwei Wochen? So geizig bist du? Das passt nicht gerade zu meiner Großzügigkeit. Soll ich dich wieder zur Tür bringen?«
    »Als Geschäftsmann solltest du fair sein. Du kriegst all deine Kredite plus Zinsen zurück. Finanziell machst du garantiert Gewinn. Für den Gefallen, den du meiner Familie tust, kann ich dir nicht mehr als zwei Wochen anbieten.« Sie schlägt die Beine übereinander und streichelt das schimmernde Nylon an ihrem Knie.
    Der Goldene Drache starrt auf den schmalen Ausschnitt ihrer schwarzen Kostümjacke, wo man einen lachsfarbenen Spitzen-BH sieht. Er kennt sie wirklich nicht wieder. Ist sie noch das naive Mädchen, das er vor drei Tagen zu seiner Beute gemacht hat? Doch jetzt will er sie erst recht wieder haben. »Drei Monate«, fordert er.
    »Boss Hong, du scheinst noch nicht informiert zu sein. Heute haben sich mehrere Interessenten bei uns gemeldet, die unsere Häuser kaufen möchten. Wenn ich jetzt aus deiner Wohnung gehe, schöpfst du mit einem Weidenkorb Wasser.« Sie spricht in einem Ton, als hätte sie eine ganze Reihe von reichen Männern zu ihrer Verfügung.
    Aber natürlich durchschaut Boss Hong sie. »Warum bleibst du dann noch sitzen, wenn das Gehen dir Vorteil verschafft?«, fragt er und legt ihr ganz langsam die Hand auf den Schenkel.
    Mendy steht auf und streicht sich mit der Linken durchs Haar. »Ich bin mit einem Angebot gekommen,um Frieden zwischen dir und meiner Familie zu schließen«, sagt sie. »Lässt du uns in Ruhe leben, werden wir nichts gegen dich unternehmen.« Sie wirft ihm einen vielsagenden Blick zu.
    Er will sie, will sie unbedingt. Das spürt er bis in die Fingerspitzen, die sich nach ihrer zarten Haut sehnen. Nein, er will sie auf keinen Fall gehen lassen. Und solange sie bereit ist, bei ihm zu bleiben, so lange kann er Einfluss auf sie nehmen. Dann wird sie eines Tages ganz bei ihm bleiben. »Drei Monate«, sagt er. »Und keinen Tag weniger.«
    »Mein Angebot ist großzügig. Zwei Wochen. Oder ich gehe.« Sie wirft ihre Handtasche über die Schulter und

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