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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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noch nie erlebt.«
    Sie schwiegen einen Moment, dann kam sie näher, und er nahm sie in die Arme und legte die Wange auf ihre weichen Haare, als sie sich an seine Brust schmiegte.
    »Jasper, ich bin dir doch wichtig, oder?«
    Er schloss die Augen. »Das weißt du doch.« Früher war sie seine Sonne und sein Mond gewesen. Ohne ihn wäre sie nie in diesen Schlamassel hineingeraten.
    »Dann versprich mir, dass du nichts Dummes tust, wie etwa Dalton zu hintergehen. Gib ihm das letzte Teil seiner dummen Maschine und lass ihn tun, was immer er damit tun will.«
    »Das mache ich.« Es war ein Versprechen, das er wahrscheinlich nicht halten konnte – jedenfalls nicht, wenn zu erwarten war, dass Dalton loszog und damit alle möglichen Verbrechen beging. »Morgen Abend hole ich das letzte Stück.«
    »Ja, im Theater. Wir sollen alle hingehen.«
    Er nickte. »Ich weiß.« Wahrscheinlich, damit alle beobachten konnten, was Dalton als seinen Triumph und Jaspers Niederlage betrachtete. Es würde ihn nicht einmal überraschen, wenn Dalton ihn anschließend niederschießen würde. Seine Bemerkung darüber, dass Dalton kein Lügner sei, entsprach nicht unbedingt der Wahrheit, was ihn natürlich selbst zum Lügner machte. In letzter Zeit hatte er hemmungslos eine ganze Menge Unwahrheiten verbreitet.
    Mei drückte ihn fest an sich. »Ich kann es gar nicht erwarten, dass er mich von diesem Kragen befreit. Dann können wir wieder zusammen sein und nach San Francisco zurückkehren.«
    »Das könnten wir«, antwortete er – schon wieder eine Lüge. Solange er dort wegen Mordes gesucht wurde, durfte er sich in San Francisco keinesfalls blicken lassen.
    »Wir könnten auch woanders hingehen«, fügte er hinzu. Darüber konnten sie später immer noch reden. Zunächst mussten sie die kommenden zwei Tage überleben. Wenn sie am Morgen, nachdem Dalton die Maschine zusammengebaut hatte, immer noch lebten, bestand vielleicht Hoffnung.
    Weiter wollte er nicht in die Zukunft blicken.
    Am Spätnachmittag fühlte sich Griffin endlich gut genug, um das Bett zu verlassen. Die Organellen verrichteten ihre Arbeit – nicht so schnell, wie es ihm lieb gewesen wäre, aber immerhin. Schließlich hätte er auch sterben können. Am folgenden Abend sollte er so gut wie neu sein. Gerade rechtzeitig, um das gleiche Theater wie Reno Dalton aufzusuchen.
    Finleys telegrafische Nachricht war vor einer Weile eingetroffen, während er noch im Bett gelegen und Emilys mit Organellen versetzten Tee getrunken hatte. Emily war überzeugt, dass seine inneren Organe dank des Tees schneller heilten. Im ersten Augenblick hatte er gezögert und sich gefragt, ob die Organellen und ihre Auswirkungen auf die menschliche Entwicklung dazu geführt hatten, dass er diesem Ding im Äther begegnet war. Andererseits kam ihm dies viel zu weit hergeholt vor und war nicht überzeugend genug, um als Theorie Bestand zu haben.
    Viel eher hatte die Maschine selbst die dunkle Energie erzeugt. Möglicherweise hatte sie einen bösen Geist heraufbeschworen. Das erklärte auch die geheimnisvolle Drohung, die der andere Apparat aufgeschrieben hatte. Er wollte Mr. Tesla raten, das schreckliche Ding zu zerstören.
    Vorsichtig rutschte er aus dem Bett. Zunächst überlegte er, ob er Sam zu Hilfe rufen sollte, aber er war kein Invalide. Vielleicht hatte er nicht so viel Kraft wie Sam oder Finley, aber ein Schwächling war er gewiss nicht.
    Trotzdem, ein wenig Hilfe hätte er in diesem Augenblick gut gebrauchen können.
    Die Verbände auf Oberkörper und Armen beengten ihn. Er reinigte sich, so gut es ging, und wusch sich die Haare.
    Als er, ein Handtuch um die Hüften geschlungen, vor dem Kleiderschrank stand, ging die Zimmertür auf. Erschrocken und praktisch nackt versteckte sich Griffin hinter der Schranktür.
    Es war nur Sam.
    »Kannst du nicht anklopfen?« Griffin fühlte sich wie ein Mädchen, nachdem er derart verschämt geflohen war.
    Sam sah ihn finster an, aber das war nichts Neues. Sam schaute immer finster drein. »Ich habe schon vor einer ganzen Weile geklopft, aber du hast nicht reagiert. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Ich habe geduscht.«
    »Das sehe ich.« Missbilligend ließ Sam den Blick auf und ab wandern. »Du musst mehr essen.«
    Griffin betrachtete sich selbst. »So schlecht sehe ich doch gar nicht aus.« Na gut, vielleicht zeichneten sich ein paar Rippen ab, und die Bauchmuskeln waren sehr klar definiert, aber er war schon immer eher schlank gewesen.
    »Seit dieser Nacht im

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