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Das Maedchen und der Luegner

Das Maedchen und der Luegner

Titel: Das Maedchen und der Luegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bjenlund
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jetzt weißt du nicht, wie du diese Geschichte zu einem ehrbaren Abschluss bringen könntest.«
    »Woher weißt du das alles?« Betro ffen senkte Severin den Kopf. »Aber du hast recht, Lavinia. Im Augenblick wächst mir die ganze Situation wirklich etwas über den Kopf. Ich habe gestern einen Brief von Gloria erhalten, in dem sie mir mitteilt, dass sie ihre Reise überraschend abbricht. Es ist ihr alles zu langweilig geworden, und sie will nach Hause zurückkehren. Was soll ich tun, wenn die beiden Frauen zusammentreffen? Gloria weiß von nichts, und ich habe auch nicht vor, ihr von meiner kleinen Schwindelei zu erzählen. Also wird sie aus Unwissenheit die ganze Geschichte auffliegen lassen. Tanja wird bitter enttäuscht sein von mir und womöglich sogar abreisen. Zutrauen würde ich es ihr.«
    »Ich ebenfalls«, stimmte Lavinia ihm zu.
    »Dann sag mir, was ich tun soll.« Severin war sichtlich nervös.
    »D u hast dich also wirklich ernsthaft in meine Gesellschafterin verliebt.« Die ältere Dame lächelte milde vor sich hin. »Hast du dir das auch gut überlegt? Tanja ist keine Gloria von Borgsen, sie stammt aus der Stadt, und reich ist sie auch nicht. Sie wäre das genaue Gegenteil von dem, was du bisher gewöhnt warst.«
    »Meinst du das im Ernst?«
    »Du weißt, Severin, wie gern ich Tanja habe«, fuhr Lavinia fort, »und nichts wäre mir lieber, als das Mädchen in unsere Familie aufzunehmen. Ich könnte mir für dich keine bessere Frau vorstellen als Tanja. Dennoch ist es ganz allein deine Entscheidung; du musst wissen, was du tust. Außerdem kannst du dir darüber im Augenblick eigentlich keine Gedanken machen. Erst wenn die Geschichte mit Gloria in Ordnung gebracht ist kannst du über Weiteres nachdenken. Und wie Tanja überhaupt zu dir steht weißt du ja gar nicht. Oder seid ihr euch schon näher gekommen?«
    Severin schüttelte den Kopf. »Ich versuche es immer wieder, ihr näher zu kommen. Einige Male haben wir uns bereits unterhalten, aber nur ganz neutral, aber ich merke, dass ich ihr auch nicht ganz gleichgültig bin. Hältst du es für möglich, dass sie diese Arbeit hier wegen des Fernsehberichts angenommen hat ? «
    Die Baronin zuckte mit den Schultern. »Diesen Gedanken hatte ich auch schon. Möglich wäre es durchaus, obwohl es mir im Grunde schon ziemlich unwahrscheinlich erscheint. Ganz ausschließen können wir es nicht, und das wäre dann der einzige Trumpf, den du wirklich hast. Ihre Gefühle für dich, die sie hergeführt haben. Aber wir wissen es nicht, deshalb gehe lieber davon aus, dass es nicht so ist . «
    »Ich stecke in einer ganz schönen Zwickmühle«, gestand Severin ihr. »Du hast es schon viel früher erkannt. Nur ich war so blind. Ach, Großmütterchen, was soll ich nur tun? Dass sich alles auf diese Weise entwickeln würde, damit habe ich nicht gerechnet.«
    Er fuhr zusammen. »Tanja kommt.« Mit brennenden Augen starrte er nach draußen. »Sie sieht richtig glücklich aus. Obwohl es so heftig regnet und sie schon ziemlich nass zu sein scheint, hat sie einen ganz glücklichen Ausdruck im Gesicht. Was sagst du dazu, Lavinia? Würde sie nicht wunderbar nach Dreieichen passen? Ich glaube, ich liebe sie wirklich.«
    »Dann mach Nägel mit Köpfen, Junge. Es liegt ganz allein an dir, wie es weitergeht. Du bist Tanja ebenfalls nicht ganz gleichgültig, das hab ich schon vorsichtig aus ihr herausgekitzelt. Jedenfalls ließ sie so etwas durchblicken, als wir uns über ihre Vergangenheit unterhielten.«
    »Wie meinst du das?«
    »Sie erzählte mir von dem Fernsehbericht, als sie dich ... «
    » Sie hat es mir ebenfalls erzählt, in dem Glauben natürlich, dass ich der Gärtner bin. Ach, Lavinia, ich habe so ein schlechtes Gewissen«, fuhr Severin gequält fort. »Hätte ich nur auf dich gehört, dann würde alles ganz anders aussehen.«
    »D u hast mir selbst gesagt, dass es dir seltsam erscheint, weil ausgerechnet ihr ehemaliger Arbeitgeber sich um diese Stelle für sie bemüht hat. Mittlerweile glaube ich den Grund dafür zu kennen. Tanja hatte sich damals bereits in dich verliebt, als sie dich mit dem Kater im Fernsehen sah Und weil sie solch ein gutes Verhältnis zu diesem Doktor Wollner hatte, merkte dieser bald, dass Tanja nicht mehr glücklich war. Er forschte nach dem Grund, und als er ihn erfuhr, bemühte er sich um eine Stelle in Olsberg. Deine Anzeige in der Zeitung traf gerade mit dem Beginn seiner Suche zusammen.« Lavinia fasste noch einmal zusammen, was sie längst

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