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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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seine Verletzung überwand, war
schon beinahe unheimlich.
    Obwohl ihnen allen klar war, daß im Moment nichts
für sie so kostbar war wie Zeit, hatten sich Trautman,
Ben und Mike in ihre Kabinen zurückgezogen, um ein
wenig zu schlafen. Möglicherweise war es für lange
Zeit das letzte Mal, daß sie sich Ruhe gönnen konnten,
denn selbst wenn es ihnen gelang, die Taucherglocke
zu zerstören und die NAUTILUS wieder flottzumachen, würden sie alle Kraft und Aufmerksamkeit
brauchen, um der LEOPOLD zu entkommen.
Lautstarkes Schimpfen und Poltern weckte Mike. Er
setzte sich mit einem Ruck in seinem Bett auf und
sah sich benommen um. Er hatte wieder geträumt,
völlig wirres Zeug diesmal, und hatte Mühe, in die
Wirklichkeit zurückzufinden. Da ertönte die aufgebrachte Stimme erneut: Es war Ben, dessen Kabine
gleich neben der seinen lag. Hastig schwang Mike die
Beine aus dem Bett, stand auf und trat auf den Gang
hinaus.
Im selben Moment wurde die Tür zu Bens Kabine aufgerissen. Ein struppiges schwarzes Etwas schoß mit
einem Fauchen heraus und verschwand am Ende des
Ganges, und eine Sekunde später erschien Ben mit
hochrotem Kopf und vor Zorn funkelnden Augen unter der Tür. »Verdammtes Mistvieh!« schimpfte er.
Mike konnte sich vorstellen, daß der Kater mit Ben
nicht sehr freundlich verfahren war. »Was ist passiert?« fragte er.
Ben fuhr mit einem Ruck herum und funkelte ihn an.
»Dieser widerwärtige Kater!« giftete er. »Weißt du,
was dieses dämliche Vieh gemacht hat?«
Mike sah erst jetzt, daß Ben barfuß war und die Schuhe in den Händen hielt. »Nein«, sagte er. »Woher
soll -?«
»Er hat mir in die Schuhe gepinkelt!« unterbrach ihn
Ben aufgebracht. Zornig hielt er sie ihm vors Gesicht.
»Diese elende Kreatur! Meine Stiefel sind doch kein
Katzenklo!«
Mike hatte alle Mühe, vor Lachen nicht laut herauszuplatzen.
»Wenn ich ihn erwische, reiße ich ihm jedes Haar einzeln aus!« versprach Ben. »Ich werde ihm -«
Vermutlich hätte er noch weitergeschimpft, hätten sie
nicht in
diesem Moment vom anderen Ende des
Ganges her ein dumpfes Krachen gehört, das Ben mitten im Satz verstummen ließ. Es war das Geräusch,
mit dem der schwere Schleusendeckel der Tauchkammer zuschlug. Singh und Juan waren zurückgekehrt.
Bens Ärger über den Kater und der drohende Streit
waren auf der Stelle vergessen. Gleichzeitig liefen sie
los, durchquerten den Geräteraum und warteten ungeduldig darauf, daß sich die von innen verriegelte Tür
der Tauchkammer öffnete.
Das große Handrad begann sich nach kurzer Zeit zu
drehen, und nur wenige Sekunden später kamen Juan
und der Inder hintereinander heraus. Und Mike mußte nur einen einzigen Blick in Singhs Gesicht werfen,
um zu erkennen, daß irgend etwas nicht so gelaufen
war, wie sie vorgehabt hatten.
»Was ist geschehen?« fragte er erschrocken.
»Habt ihr die Glocke zerstört?« fügte Ben hinzu.
Juan schüttelte den Kopf, und Singh antwortete: »Es
war nicht möglich. Sie haben noch mehr Männer heruntergeschickt. Und ich fürchte, sie haben uns gesehen.«
Mike erschrak. »Haben sie euch verfolgt?«
Diesmal war es Juan, der antwortete. Singh hatte sich
an ihnen vorbeigedrängt und war bereits unterwegs,
um Trautman und die anderen zu alarmieren. »Nein.
Aber sie haben das Mädchen aus der Kuppel geholt.« »Was?«

Juan nickte. »Wir haben uns hinter einem Felsen versteckt und sie eine Weile beobachtet«, berichtete er.
»Sie haben den kompletten Glaskasten mit dem
Mädchen aus der Kuppel und in die Taucherglocke geschafft. Wir konnten nichts dagegen tun.«
»Aber das ... das darf nicht passieren!« stammelte Mike.
Er hörte das Tappen weicher Pfoten und sah aus den
Augenwinkeln, daß Astaroth hinter ihnen aufgetaucht
war. »Das Mädchen wird sterben, wenn Winterfeld
versucht, den Schrein zu öffnen.« Mike wußte selbst
nicht, woher dieses Wissen stammte, Juan sah ihn erstaunt an.
»Konntet ihr sie nicht aufhalten?« fragte Ben.
Juan zog eine Grimasse. »Und wie? Sie waren zu acht
oder zehnt, und wir hatten keine Waffen.«
»Und was ist mit dem Dynamit, das ihr mitgenommen
habt?« fragte Ben ärgerlich.
»Klar«, antwortete Juan. »Wir hätten sie alle in die
Luft sprengen können. Und uns und das Mädchen
gleich dazu. Meinst du das?«
Er wartete Bens Antwort gar nicht ab, sondern lief
los, um Singh zu folgen. Ben, Mike und der Kater
schlössen sich ihm an.
Schon bevor sie den Salon betraten, hörten sie aufgeregte Stimmen. Singh stand neben Trautman an dem
großen

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