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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Trautman zusammen gelang es,
ihn wieder auf die Füße zu stellen.
Mikes erster Blick galt dem Kater. Er war fest überzeugt, Astaroth sterbend oder bereits tot vorzufinden.
Das genaue Gegenteil war der Fall. Astaroth tollte wie
ein junger
Fischotter
zwischen Trautman und Ben
herum. Mike konnte die Gesichter der beiden hinter
den spiegelnden Scheiben ihrer Helme nicht erkennen, aber ihre Armbewegungen machten ihm klar,
daß sie das, was sie sahen, genauso verblüffte wie
Mike. Es war einfach unglaublich.
Aber unglaublich oder nicht - es dauerte noch fast
fünf Minuten, bis Mike, Ben und Trautman wieder an
Bord der NAUTILUS waren. Und die ganze Zeit über
    sprang Astaroth höchst vergnügt zwischen ihnen im
Wasser herum.
    »Wie geht es ihm?« fragte Mike und sah mit bangem
Gefühl auf das schwarze Fellbündel auf dem Tisch
hinab. Im Wasser hatte sich Astaroth so unbefangen
und natürlich bewegt, als wäre dies sein eigentliches
Element, aber das hatte sich nach der Rückkehr an
Bord der NAUTILUS schlagartig geändert. Er hatte
sich geschüttelt und dem direkt neben ihm stehenden
Ben, der sich gerade aus seinem Taucheranzug geschält hatte, eine unfreiwillige Dusche verpaßt - dann
war er zusammengebrochen. Naß und verwundet, wie
er war, bot er ein Bild des Jammers. Sein vorher so
dichtes, langes Fell klebte strähnig an seinem Körper,
der in Wirklichkeit nicht viel größer als der einer etwas zu groß gewordenen Ratte war.
Singh hatte die Wunde an seiner Flanke untersucht.
Nun richtete er sich auf und lächelte Mike beruhigend zu. »Macht Euch keine Sorgen«, sagte er. »Es ist
nur ein Streifschuß. Ich werde ihm einen Verband anlegen, und in ein paar Tagen müßte es ihm wieder
gutgehen. Das Tier ist im Moment nur geschwächt. Es
hat ziemlich viel Blut verloren.« Er griff nach einer
Rolle Verbandmull und begann damit, Astaroth einzuwickeln, als wollte er ihn in eine ägyptische Mumie
verwandeln. Singh neigte manchmal dazu, zu übertreiben; vor allem, wenn er glaubte, jemandem helfen zu
können. »Er ist im Wasser geschwommen, sagt Ihr?«
Mike nickte. »Wie ein Fisch. Und er schien sich dabei
auch genauso wohl zu fühlen. Er war mindestens fünf
Minuten unter Wasser.«
»Das ist ... schwer zu glauben«, sagte Singh zögernd.
»Womit ich natürlich nicht sagen will, daß ich Euch
nicht glaube.«
    »Was du niemals wagen würdest, ich weiß«, fügte
Mike mit gutmütigem Spott hinzu. Aber er wurde sofort wieder ernst. »Ich verstehe es ja selbst nicht, Singh
- aber es war fast so, als könnte er unter Wasser atmen.
Das ist doch unmöglich, oder?«
»Ich weiß allmählich selbst nicht mehr, was möglich
ist und was nicht«, seufzte Singh.
»So wenig, wie wir wissen, wie er in die Kuppel gekommen ist und dort die lange Zeit überlebt hat«,
murmelte Mike. »Oder wovon er sich ernährt hat. Ich
habe nichts Eßbares in der Kuppel entdeckt.«
Singh verknotete den Verband und vergewisserte sich
pedantisch von seinem korrekten Sitz. Astaroth hatte
jetzt tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einer
ägyptischen Katzenmumie. Der Kater streckte sich,
als wollte er den Sitz des Verbandes prüfen,
rollte
sich auf den Rücken und schnüffelte daran, dann
sprang er mit einem etwas schiefen Satz vom Tisch
und begann, den Salon der NAUTILUS zu erkunden.
Er war noch ziemlich wackelig auf den Beinen - aber
wenn man bedachte, daß es noch nicht einmal eine
halbe Stunde her war, seit er vor Mikes Augen angeschossen worden war, dann hatte er sich bereits erstaunlich gut erholt.
Mike beobachtete Astaroth noch einige Sekunden,
dann ging er zu Trautman hinüber, der wieder im Kapitänssessel Platz genommen hatte und abwechselnd
seine Instrumente und das große Aussichtsfenster betrachtete. Mike konnte auf keinem davon irgendwelche Besonderheiten entdecken: Hinter dem Fenster
herrschte noch immer Schwärze, und die Funktion
der meisten Geräte war ihm nach wie vor rätselhaft.
Da Trautman vorgehabt hatte, die NAUTILUS zu versenken, hatte er sich die Mühe gespart, den Jungen jedes Detail zu erklären.
    »Eine verdammt clevere Idee, das mit den Helmen«,
sagte Mike grinsend zu Trautman.
Trautman nahm das Kompliment an, ohne eine Miene
zu verziehen. »Winterfeld wird andere Leute herunterschicken, wenn die erste Mannschaft nicht zurückkommt«, sagte er. »Die werden dann sicher nach uns
suchen.«
»Woher wußten Sie eigentlich, daß sie nicht auf uns
schießen würden?« fragte Ben.
»Ich verstehe ein paar Brocken Deutsch«,

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