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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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aus.
»Ich konnte ihn doch nicht liegenlassen!« sagte Mike.
»Konntest du nicht, so?« fragte Ben hämisch. »Aber
das Vieh wird sowieso sterben, oder hast du zufällig
einen passenden Taucheranzug für die Mieze dabei?«
Mike starrte ihn an. Ein eisiger Schrecken durchfuhr
ihn. Die Schleusenkammer begann sich bereits mit
Wasser zu füllen. Der Kater würde ertrinken!
»Setzt eure Helme auf!« befahl Trautman. »Schnell.
Und seid auf der Hut. Möglicherweise warten draußen
noch mehr auf uns!«
Er stülpte seinen eigenen Helm über, half Mike und
Ben, die ihren aufzusetzen und sicher zu verriegeln,
und nahm Mike dann den Kater aus den Händen. Das
Wasser sprudelte immer schneller in die Kammer und
reichte ihnen jetzt schon bis an die Brust. Astaroth
maunzte kläglich, versuchte aber nicht, sich zu wehren - nicht einmal, als Trautman ihn ziemlich unsanft
im Nacken ergriff und in die Höhe hob. Vor Mikes
staunenden Augen schob er ihn in den Helm, den er
aus der Halle mitgebracht hatte. Und endlich begriff
Mike, was Trautman vorhatte: Die in dem Helm vorhandene Luftblase mochte reichen, den Kater am Leben zu erhalten, bis sie wieder an Bord der NAUTILUS waren. Es war eine verzweifelt geringe Chance aber die einzige, die das Tier hatte.
Die Kammer war mittlerweile vollends geflutet, und
die äußere Tür begann sich zu öffnen.
Trautman
reichte den Helm mit dem Kater darin vorsichtig an
Mike weiter, wobei er sorgsam darauf achtete, ihn gerade zu halten, damit die Luft nicht entwich. Kaum
hatte Mike ihn an sich genommen, da hatte sich die
äußere Tür auch schon geöffnet, und sie traten nacheinander ins Freie.
Trautmans Befürchtung, auf einen weiteren Soldaten
zu treffen, bewahrheitete sich nicht. Nur wenige Meter neben der Kuppel hing eine gewaltige, stählerne
Konstruktion, aus deren Fenstern weißes Licht drang
- die Taucherglocke, mit der die Marinesoldaten heruntergekommen waren. Sie fühlten sich völlig sicher,
denn sie waren alle in die Unterwasserkuppel gegangen, ohne einen Wächter zurückzulassen. Zugleich
aber erschreckte Mike der Anblick zutiefst, denn er
bewies, daß Winterfelds Leute mittlerweile nicht nur
gelernt hatten, mit der Taucherglocke
umzugehen,
sondern auch ziemlich genau wußten, wo die Unterseekuppel lag. Daß die Taucherglocke genau hier heruntergegangen war, konnte kein Zufall sein.
Trautman ging, dicht gefolgt von den beiden Jungen, zu
der Stelle hinüber, an der er das Seil befestigt hatte, löste es und begann sich daran entlangzuhangeln. Mike
sah ein paarmal über die Schulter zurück, aber weder
bei der Schleuse noch bei Arronax' Taucherglocke rührte sich etwas. Trotzdem bewegten sie sich so schnell
weiter, wie es die schweren Taucheranzüge zuließen.
Das Unglück geschah, als sie die NAUTILUS fast erreicht hatten. Mike achtete nur einen winzigen Moment nicht darauf, wohin er trat - und glitt prompt
auf einem Stein aus, der im weichen Schlamm auf
dem Meeresgrund verborgen gewesen war. Er fand
sein Gleichgewicht im letzten Moment wieder, aber
der Helm mit dem Kater rutschte aus seinen Händen
und fiel zu Boden. Astaroth glitt mit einer fast eleganten Bewegung heraus, eingehüllt in einen Perlenvorhang aus glitzernden Luftblasen, in dem seine kostbare Atemluft nach oben stieg, Mike versuchte sofort
nach ihm zu greifen, aber Astaroth schlüpfte geschickt wie ein Fisch zwischen seinen Fingern hindurch. Für eine Katze schwamm er nicht nur erstaun
    lich gut, fand Mike, sondern schien auch wunderbarerweise Gefallen an dem nassen Element zu finden,
denn er bewegte sich mit offenkundigem Vergnügen
vor Mike im Wasser hin und her, so daß es dem Jungen erst beim dritten oder vierten Versuch überhaupt
gelang, ihn zu fassen.
Mit verzweifelter Hast stolperte er auf die NAUTILUS
zu. Ben und Trautman, die das Unglück mit angesehen hatten, machten ihm Platz, damit er das Schiff
noch erreichte, bevor der Kater ertrank.
Als er den halben Weg zur Tauchkammer hinter sich
gebracht hatte, begann Astaroth in seinen Händen zu
zappeln, Mike vermochte ihn kaum noch zu halten.
Der Kater kratzte und biß wie wild um sich. Mike versuchte noch schneller zu gehen, näherte sich der
Tauchkammer - und stolperte zum zweiten Mal.
Diesmal vermochte er seinen Sturz nicht mehr rechtzeitig abzufangen. Er fiel, ließ den Kater los und
stürzte schwer in den schlammigen Grund. Der Anzug
bewahrte ihn vor einer Verletzung, aber er verhinderte auch, daß Mike sich aus eigener Kraft wieder aufrichtete. Erst Ben und

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