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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einen Tritt, der ihn
quer durch den Raum schleuderte und vollends in
Stücke gehen ließ. »Hoffentlich fällt nicht der ganze
Kahn auseinander, wenn ihn ein Windhauch trifft.«
Mike und Arronax tauschten einen Blick, aber keiner
von ihnen sagte etwas. Mike lauschte in sich hinein,
doch auch Astaroths Gedankenstimme blieb stumm.
Und trotzdem spürte er, daß Arronax' Erzählung der
Wahrheit sehr, sehr nahe gekommen war.
»Das ist unglaublich«,
sagte Trautman nach einer
Weile. »Aber so phantastisch es sein mag - es hilft
uns im Moment nicht weiter. Wenn es uns nicht gelingt, zu entkommen und die NAUTILUS mitzunehmen oder schlimmstenfalls zu versenken, dann wird
Winterfeld zu einer Gefahr, die sich jetzt noch gar
nicht abschätzen läßt.«
»Die Kuppel ist zerstört«, gab Singh zu bedenken.
Arronax wiegte betrübt den Kopf. »Ich fürchte, das allein reicht nicht«, sagte er. »Die Tatsache ihrer Existenz beweist endgültig, daß Atlantis keine
Legende
war - wenn es nicht die NAUTILUS schon getan hat.
Und nun, wo er im Besitz des Schiffes ist, wird er
nach anderen Hinterlassenschaften der Atlanter suchen. Und finden, fürchte ich.«
»So einfach dürfte das nicht sein«, sagte Trautman.
»Immerhin haben Sie Ihr Leben lang geforscht, um -«
»Das ist ja gerade das Schlimme«, sagte Arronax leise.
Trautman wirkte alarmiert. »Was meinen Sie damit?«
Arronax zögerte, dann sagte er, ohne einem von ihnen
dabei ins Gesicht zu sehen. »Als wir die Expedition
ausrüsteten, habe ich all meine Aufzeichnungen mitgenommen. Kapitän Winterfeld ist im Besitz meiner
sämtlichen Unterlagen.«
Seine Worte erfüllten Mike mit eiskaltem Schrecken.
Wenn Winterfeld
Arronax' Aufzeichnungen und die
NAUTILUS besaß ... das war unvorstellbar. Das Schiff
war beschädigt, aber mit den Mitteln der LEOPOLD
würde Winterfeld es zweifellos in kürzester Zeit reparieren können. Und wie sie gerade selbst bewiesen
hatten, vermochte das Tauchboot Tausende von Metern tief in die See vorzudringen. Doch bevor er seine
Befürchtungen in Worte fassen konnte, geschah etwas, was sie Winterfeld und seine Eroberungspläne
zumindest für den Moment vergessen ließ.
Astaroth fuhr mit einem hysterisch klingenden Fauchen hoch und stieß sich von Mikes Schoß ab, wobei
er so rücksichtslos von allen Krallen Gebrauch machte, daß Mike vor Schmerz aufschrie. Der Kater raste
auf die Tür zu, prallte in vollem Lauf dagegen und
wurde zurückgeworfen, wobei er sich zwei-, dreimal
überschlug. Sofort war er wieder auf den Beinen und
rannte ein zweites Mal gegen die Tür. Wie besessen
versuchte er sie mit den Pfoten aufzukrallen.
»Die Prinzessin!« rief Mike. Diesmal war es nicht die
Stimme des Katers, die er vernahm. Vielmehr spürte
er dessen Angst, die an Panik grenzende Furcht, die
für einen Moment vom Geist des Tieres Besitz ergriffen hatte, und für einen ebenso kurzen Moment drohten diese Gefühle auch ihn zu überwältigen. Er begann am ganzen Leib zu zittern.
»Die Prinzessin!« rief er. »Etwas ist mit Serena geschehen!«
»Wovon sprichst du?« fragte Trautman.
»Serena!« rief Mike noch einmal. »Die Prinzessin! Sie
ist aufgewacht!«
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sich der Kater
soweit wieder beruhigt hatte, daß Mike es wagte, sich
ihm zu nähern und ihn anzufassen. Astaroth hatte so
lange versucht, die Metalltür aufzubekommen, bis seine Pfoten blutig geworden waren und seine Kräfte
versagten. Die schon fast verheilte Wunde an seinem
Hinterlauf war wieder aufgebrochen, und sein Atem
ging schwer. Und viel mehr noch, als er es sah, spürte Mike die Erschöpfung der Tieres. Astaroth lag wie leblos auf seinem Schoß.
Danach war Mike nicht mehr
umhingekommen,
Trautman und den anderen zu erzählen, was er wirklich über den Meerkater wußte. Bens Kommentar war
ganz so ausgefallen, wie Astaroth selbst prophezeit
hatte. Singh sagte wie üblich gar nichts, aber Trautman sah ihn vorwurfsvoll an, nachdem er mit seinem
Bericht zu Ende gekommen war, und sagte schließlich
leise. »Du hättest es mir sagen müssen.«
    »Hätten Sie mir geglaubt?« gab Mike ebenso leise
zurück.
»Ich weiß es nicht«, gestand Trautman. »Vermutlich
nicht - wenigstens am Anfang. Später, nach der Sache
mit dem Ventil ...«
»Und was hätte es geändert?« fragte Mike.
»Das ist also der berühmte, unsterbliche Wächter der
Prinzessin«, sagte Ben. Er blickte hämisch auf den
Kater herab. »Ein famoser Wächter, der nicht einmal
die Tür aufbekommt.«
Mike schaute ihn scharf

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