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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sharkko, diesem schurkischen Verleger, deswegen eins aufs Haupt gegeben hat, um mich zu rächen. Und das zeigt, daß er viel über mein irdisches Dasein weiß.«
    Alice sagte: »Aber was ist mit der Geschichte, die der Agent Spruce erzählte? Er hat behauptet, aus dem zweiundsiebzigsten Jahrhundert zu kommen. Er sagte außerdem etwas von einem Chronoskop, mit dem man in die Vergangenheit sehen könne.«
    »Vielleicht hat er gelogen«, sagte Burton.
    »Auf alle Fälle«, sagte Frigate, »glaube ich weder an die Existenz dieses Chronoskops noch an irgendeine Art von Zeitreise. Vielleicht sollte ich das besser nicht mit solchem Nachdruck sagen. Schließlich reisen wir alle durch die Zeit. Auch wenn die Reise nur vorwärts in die Zukunft geht.«
    »Worauf noch niemand hingewiesen hat«, warf Nur ein, »ist, daß jemand dagewesen sein muß, um die Kinder wieder zu erwecken. Ob es nun Leute aus dem zweiundsiebzigsten Jahrhundert waren oder nicht, will ich mal dahingestellt sein lassen, aber wahrscheinlicher scheint mir zu sein, daß Monats Leute dafür verantwortlich waren. Wir sollten uns des weiteren darauf besinnen, daß es Monat war, der das Verhör mit Spruce leitete. Möglicherweise hat er ihm dabei goldene Brücken gebaut.«
    »Und warum?« fragte Alice.
    Das war eine Frage, die man erst dann würde beantworten können, wenn sich die Geschichte des Ethikers als wahr herausstellte. Im Moment hielten seine Jünger es allerdings nicht für ausgeschlossen, daß er ein ebensolches Lügenmaul war wie seine Kollegen.
    Nur schloß die Runde mit der Spekulation, daß die Agenten, die schon frühzeitig auf der Rex angeheuert hatten, deswegen bei ihrer Behauptung blieben, über das Jahr 1983 hinaus gelebt zu haben, weil sie dies von Anfang an verbreitet hatten. Jene Agenten, die erst später an Bord gekommen waren, wußten vielleicht schon, daß sie mit dieser Geschichte Mißtrauen erweckten, und warteten deswegen mit anderen Jahreszahlen auf. Der große Gallier mit dem Namen Megalosos – was >der Große< bedeutete – behauptete beispielsweise, zu Cäsars Zeiten gelebt zu haben. Mehr als diese Behauptung hatte er allerdings nicht zu bieten. Und daß er Podebrad sympathisch zu finden schien, ging über Nurs Verstand. Auch er konnte ein Agent sein.
     

ABSCHNITT 4
     
    Auf der >Nicht vermietbar: Neue Rekruten und Clemens’ Alpträume
     
    13
     
    De Marbots Augen waren ein Beweis dafür, daß die Wiedererweckungsmaschinerie keineswegs immer perfekt arbeitete.
    Jean Baptiste Antoine Marcelin, Baron de Marbot, war 1782 mit braunen Augen geboren worden. Nach der Wiedererweckung hatte er eines schönen Tages herausgefunden, daß er nun blaue hatte. Und das war gewesen, als eine Frau ihn zärtlich >Blauäugelchen< genannt hatte.
    »Sucre bleu! Ist das wirklich wahr?«
    Er eilte hinaus, lieh sich einen der seltenen Glimmerschieferspiegel, die kürzlich mit einem Händlerschiff gekommen waren, und betrachtete zum ersten Mal seit zehn Jahren sein Gesicht. Es war ein heiteres Gesicht, rund, mit einer Stupsnase ausgestattet, mit zwinkernden Augen und einem stets vorhandenen Lächeln. Er war keineswegs häßlich.
    Aber seine Augen waren hellblau.
    »Mérde!«
    Dann sprach er wieder in esperanto.
    »Sollte ich jemals auf eine Schwertlänge an diese abscheulichen Abscheulichkeiten herankommen, die mir das angetan haben…!«
    Wutentbrannt wandte er sich der Frau zu, mit der er zusammenlebte, und wiederholte seine Drohung.
    »Aber du hast doch gar kein Schwert«, sagte sie.
    »Mußt du mich immer so wörtlich nehmen? Das macht doch nichts. Irgendeines Tages werde ich eins haben; schließlich muß es auf diesem steinigen Drecksplaneten ja irgendwo Eisen geben.«
    In dieser Nacht träumte er von gewaltigen Vögeln mit rostfarbenem Gefieder und Geierschnäbeln, die Felsgestein fraßen und Stahlklumpen kackten. Aber es gab keine Vögel auf dieser Welt, überhaupt keine; und selbst wenn es welche gegeben hätte: Oiseau de fer hätte er deswegen immer noch nicht gehabt.
    Inzwischen besaß er Eisenwaffen: einen Säbel, ein Entermesser, ein Epee, ein Stilett, ein Langmesser, eine Axt, eine Lanze, Pistolen und eine Flinte. Er war Brigadegeneral der Marineinfanterie der Nicht vermietbar und sehnte sich nach der Position eines Vier-Sterne-Generals. De Marbot verabscheute allerdings die Politik und hatte darüber hinaus weder das Interesse noch die Fähigkeiten, sich an unehrenhaften Intrigenspielen zu beteiligen. Abgesehen davon konnte er nur dann

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