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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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Innere des Berges hinein. Aus der provisorischen Straße wurde ein mehrspuriges Straßennetz mit Ampeln, Kreuzungen und Bushaltestellen. Eine unterirdische Stadt, dachte Wallace, während der Van über etliche Kreuzungen hinweg, an Glasgebäuden und weiteren Hangars vorbei immer tiefer in den Berg hinein fuhr.
    Schließlich verlangsamte der Van seine Fahrt und hielt auf einem maschenartigen Stahlgitter. Wahrscheinlich ein Lastenzug. Er beobachtete, wie der Fahrer sich aus seinem Fenster lehnte und seinen Daumen auf einen Sensor drückte. Gleich darauf schoss der Lift hinab in die Bodenlosigkeit. Nach einigen Sekunden hielt der Aufzug mit einem heftigen Ruck. Sie mussten sich nun etliche Meter unterhalb des Meeresspiegels befinden.
    Der Van raste aufs Neue durch das labyrinthartige Tunnelsystem. Hier und dort las Wallace Schilder wie ›Nukleare Forschung‹ oder ›Biochemische Kampfstoffe‹ und manchmal folgten übergroße Fenster, die wie Bullaugen in die Wand eingelassen waren. Wallace wusste, dass sie sich nun mitten in der TECH AREA S-4 befanden. Diesen Weg war also Professor Lear in den letzten Jahren beinahe jeden Tag gefahren. Plötzlich fiel ihm der Lexfilm in seinem Koffer ein. Es war allerhöchste Zeit, seine Identität in Jonathan Cohen zu wechseln. Unauffällig öffnete er seinen Aktenkoffer und nahm den kleinen Behälter mit den Lexfilmen heraus. Er öffnete die kleine Schachtel auf der Seite mit den Kontaktlinsen und vergewisserte sich, dass der Fahrer mit der Straße beschäftigt war. Dann lehnte er sich vor, als würde er etwas in seinem Koffer suchen und schob die Linsen auf seine Netzhaut. Er hasste diesen Augenblick. Er hatte schon öfter versucht, sich das Tragen von Kontaktlinsen anzugewöhnen, jedoch scheiterte er immerzu an dem Einsetzen. Seine Augen tränten und er war sich nicht ganz sicher, ob er das Auge getroffen hatte oder die Linse noch an seinem Finger oder seinen Wimpern kleben würde. Er schloss ein, zwei Mal seine Augen und langsam gewöhnten sich diese an die Fremdkörper. Anscheinend hatte das Einsetzen diesmal gleich beim ersten Versuch geklappt. Er schickte ein Dankgebet gen Himmel.
    Wallace steckte die kleine Dose in seinen Mantel und ging ein letztes Mal in Gedanken alle Details des Plans durch. Denn sobald er den Van verließ, würde irgendwo ein aufmerksamer Wachmann vor einer Reihe von Videomonitoren sitzen und geduldig die Bilder der vielen Überwachungskameras kontrollieren, die von nun an wie Kletten an ihm kleben würden. Seinen Unterlagen entsprechend musste er nur einem gelb-orangen ›Need-to-know - Streifen‹ auf dem Boden folgen, der ihn bis zu seinem Fahrstuhl und dann weiter bis direkt zu Lears Forschungssektor leiten würde. So weit die Theorie.
    Der Wagen verlangsamte die Fahrt und überquerte eine imposante, Hunderte von Quadratmetern umfassende Freifläche, die von mächtigen Gebäudekomplexen gesäumt war. Sodann hielt der Shuttle vor einer circa zehn Meter hohen und dreißig Meter breiten Glaswand, hinter der sich so etwas wie eine Bahnhofshalle von atemberaubenden Ausmaßen verbarg.
    Unsicher, was ihn erwartete, stieg Wallace aus und trat kurz darauf in die weit ausladende Empfangshalle. »Was zum Teufel …?«, stammelte Wallace, als er die gigantische Halle betrat.
    Hunderte von Wissenschaftlern drängten sich hektisch aneinander vorbei. Überall patrouillierten Wachen. Kaltes Licht strahlte von den Wänden und Stützpfeilern ab und die gewaltigen Lichtsäulen spiegelten sich bis weit in die Halle hinein auf dem marmornen Boden. An der Stirnseite waren weit über zwanzig Aufzüge zu erkennen. Leuchttafeln wiesen auf weitere Fahrstuhlkomplexe hin.
    Er sah auf den Boden und begann seine gelb-orange Orientie-rungslinie zu suchen. Zu seinem Entsetzen waren unzählige Streifen in allen möglichen Farben auf dem Boden angebracht. Wie ein feines Spinnennetz verteilten sie sich in der ganzen Halle. Gelb, Dunkel-Gelb, Orange oder Gelb-Orange waren dabei kaum zu unterscheiden. Es war ein Albtraum. Unverhofft fiel ihm ein, dass in den Unterlagen von einem »rechten« Fahrstuhl die Rede war. Mit dem Mut der Verzweiflung steuerte er zielsicher also zunächst auf den rechten Fahrstuhlkomplex zu.
    Das Linienwirrwarr am Boden begann sich allmählich zu lichten, und schließlich erkannte er zu seiner Erleichterung den gelb-orangen Streifen, dem er zu folgen hatte. Also gut, jetzt haben wir´s gleich geschafft, sagte er sich und versuchte das Zittern seiner Knie zu

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