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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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ging zielbewusst auf den erleuchteten Bildschirm des letzten Sicherheitsterminals vor Lears Büro zu. Die Sektionsnummer von Lears Forschungsabteilung erstrahlte auf dem Display. Neben dem Tastenfeld befanden sich das übliche blaue Sensorfeld für den Fingerabdruck, der Augenscanner und der Karteneinschub für die ID-Card, in den Wallace unverzüglich Jonathans Ausweis steckte. Sofort wechselte die Anzeige auf dem Bildschirm.
    Guten Tag Professor Jonathan Cohen. Bitte schauen Sie durch die Eye-Scan-Brille und legen Sie Ihren linken Daumen auf den Fingerprint-Sensor. Nach Freigabe des Tastenfeldes geben Sie Ihr persönliches Tagespasswort ein. Vielen Dank.
    Gleich neben dem auffordernd blinkenden blauen Sensor entdeckte Wallace eine mehrsprachige Warnung.
    ACHTUNG: Bitte legen Sie Ihren LINKEN Daumen passgenau auf den Sensor und befreien Sie Ihre Handoberfläche von Unreinheiten oder Feuchtigkeit. Sollte der Computer Ihren Fingerabdruck nicht identifizieren, folgen Sie unaufgefordert dem Wachpersonal zur Sicherheitsebene S-4-41.
    Wallace dachte unwillkürlich an das schiefe Etwas auf seinem Daumen. Er verdrehte ein wenig seine Hand, sodass der Lexfilm möglichst gerade auf dem Sensor lag. Dann schaute er in die Scan-Brille. Bislang war er bekennender Weise kein religiöser Mann, aber heute machte er eine Ausnahme. Was er jetzt brauchte, war ein echtes Wunder. Der Scanner blitzte grell auf, und unwillkürlich musste Wallace seine Augen schließen. Verdammt!
    Das Licht erlosch, und die Anzeige wurde schwarz. Wie gelähmt blieb er stehen und starrte durch die Brille. Nichts passierte. Kein grünes Licht. Er spürte die Kameras, die in diesem Augenblick alle auf ihn gerichtet sein mussten. Er drückte seinen Daumen noch fester auf den Sensor und versuchte krampfhaft, nicht zu verrutschen. Wieder blitzte das rötliche Licht auf, und diesmal behielt er seine Augen offen. Es kam ihm vor, als stünde er schon eine Ewigkeit an diesem Terminal. Unerträglich langsam baute sich Zeile für Zeile das blaue Abbild seines linken Daumenabdrucks auf. Er hielt den Atem an.
    Endlich leuchtete ein grünes Licht am oberen Bildschirmrand auf und forderte zur Passworteingabe auf:
    ACHTUNG: Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihr heutiges Tagespasswort richtig eingeben. Bei Falscheingabe folgen Sie bitte sofort unaufgefordert dem Wachpersonal zur Sicherheitsebene S-4-41.
    Na toll! Nur ein Versuch. Etwas anderes hatte er jetzt auch nicht erwartet. Er seufzte und tippte Cohens Passwort auf dem Touchdisplay ein: S P R I T E S. Er legte seinen Finger auf die Entertaste und dann zögerte er plötzlich.
    War es wirklich S P R I T E S, was Cohen ihm gesagt hatte oder nur S P R I T E? Was zum Henker hatte ihm Jonathan gesagt? Verdammt, warum war er bloß so nervös gewesen und hatte nicht vorsichtshalber nachgefragt? Er löschte hastig das letzte S und starrte erneut auf die leuchtende Schrift auf dem Monitor:
    S P R I T E
    Panisch versuchte er sich zu erinnern. Nichts – außer dem ersten Wachmann, dessen Aufmerksamkeit nun wiederum geweckt war. Es sah so aus, als müsste er sein Schicksal abermals seinem Gefühl überlassen. Wallace straffte sich und fügte entschlossen das S wieder an. Schließlich hatte er zuvor, ohne darüber nachgedacht zu haben, S P R I T E S getippt. Die Korrektur erfolgte nur aufgrund seiner stressbedingten Verunsicherung. Er wusste, dass das Gehirn dem Menschen in solchen Situationen einen üblen Streich spielen konnte, und es in Stress-Situation durchaus ratsam ist, auf sein Unterbewusstsein zu hören.
    Wallace zögerte noch einen Moment, dann bestätigte er seine Eingabe mit der Entertaste.
    Die Anzeige wechselte ein letztes Mal.
    54| PAPOOSE LAKE, ZENTRAL NEVADA, 07:39 UHR
    VIELEN DANK, PROFESSOR JONATHAN COHEN.
    Dann schob sich die Tür zu Lears heiligen Hallen sanft auf. Erleichtert steckte Wallace seine ID-Karte wieder ein, griff seinen Koffer und betrat Lears Büro. Als die Tür hinter ihm zugeglitten war, schloss er einen kurzen Moment die Augen. Er hatte es tatsächlich bis hierher geschafft. Dann stellte er seinen Koffer ab und versuchte sich einen ersten groben Überblick zu verschaffen. Was er vorfand, war wie erwartet, das absolute Chaos. In diesem Punkt hatte Green nicht untertrieben. Auf Tischen, Stühlen und über den gesamten Boden waren lose Zettel verstreut. Überall klebten Notizen wirr übereinander. Es mussten Tausende Mappen und Register in den gefährlich durchhängenden Regalen gestapelt sein, von

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