Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
Arbeit ansprechen könnte – geschweige denn auf die TECH AREA. Cruz hielt einen Augenblick inne und beäugte Wallace neugierig. Dann kaute er weiter und lehnte sich in seinen Sitz zurück. »Verstehe! Schon gut, Dr. Millinger. Sie haben völlig recht. Genießen wir einfach nur die Fahrt.« Wallace warf ihm ein dankbares Lächeln zu.
Nach wenigen Minuten verlangsamte das A-Shuttle sein Tempo und hielt an einem Wachposten. Kurz darauf ging es im Schritttempo weiter und Wallace konnte durch das Dunkel des Glases erste Schatten der gewaltigen Gebäude erkennen. Hier und dort leuchteten Lichter in der Ferne oder ein Auto fuhr dicht an ihnen vorbei. Ohne Vorwarnung trat der Fahrer erneut auf die Bremse und leicht rutschend kam der Bus zum Stehen. »A-18. Endstation!«, kommentierte Cruz den heftigen Ruck und steckte den Rest seines Sandwiches zurück in die Tasche. Die Türen glitten auf und gleißendes Licht fiel in die Kabine. Wallace kniff seine Augen zusammen, um etwas zu erkennen. Zögernd folgte er Cruz´ Schatten, vorbei an den beiden Wachsoldaten und nahm die Stufen hinaus an die frische Morgenluft. Als sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, stockte ihm der Atem. Er hatte sich die Basis groß, sogar sehr groß vorgestellt. Aber die Welt, die er nun betrat - jene Welt, deren Existenz über all die Jahrzehnte immer und immer wieder offiziell geleugnet wurde -hatte mit seiner Vorstellung rein gar nichts zu tun. Er stand direkt vor dem gigantischen Haupthangar A-18 und ihm wurde erstmalig das wahre Ausmaß dieser Militärbasis bewusst. Das gräuliche Wellblech glänzte im Licht unzähliger Scheinwerfer und die geometrischen Formen des über 30 Meter hohen Kolosses verliehen dem Szenario eine Aura von Bedrohlichkeit und unermesslicher Macht. Er ging einige Schritte wie in Trance auf den mächtigen Hangar zu und mit jedem Schritt wuchs die Anspannung in ihm.
»Überwältigend, nicht wahr?« Cruz grinste breit.
»Das ist allerdings die Untertreibung des Jahres«, erwiderte Wallace.
»Kommen Sie. Hier entlang!«, rief Cruz und winkte Wallace auffordernd zu. Den Blick noch immer auf die nicht enden wollenden Tore gerichtet, umrundete er mit dem Rest des Teams den Haupthangar in Richtung des Nebenhangars A-2. Als sie um die Ecke bogen, blickte er hinaus auf eine ausgedehnte Ansammlung von kleineren Gebäuden, Unterkünften, Büros, Werkstätten und Treibstoff- oder Versorgungstanks, die sich in der Ferne verloren.
Dutzende Soldaten, Techniker und Militärangehörige gingen zielstrebig hin und her und inmitten des geordneten Durcheinanders eilten Wissenschaftler in weißen Kitteln durch die Tore der Gebäude und verschwanden in den scheinbar endlosen Hallen und Korridoren. Wallace fiel auf, dass trotz des ganzen Durcheinanders, abgesehen von den Geräuschen der Schritte auf dem kalten Asphalt und den Motoren der wenigen Autos, eine gespenstische Ruhe herrschte.
»Es wird Ihnen hier gefallen, Dr. Millinger! Wir haben hier alles, was das Herz begehrt«, sagte Cruz und klopfte Wallace so stolz auf die Schulter, als hätte er selbst die Basis erbaut. »Viele Kollegen sind fast das ganze Jahr hier. Man versucht, sie bei Laune zu halten. Wir haben Supermärkte, ein paar nette Kneipen und sogar ein Kino. Fehlen nur noch die Frauen in dieser gottverdammten Wüste. Aber dafür gibt´s ja Vegas.« Er lachte.
Wallace hatte keine Gelegenheit zu antworten, denn im gleichen Moment betraten sie den Hangar A-2. »So, Dr. Millinger, da sind wir. Ich wünsche Ihnen einen guten ersten Tag. Bis später dann.«
»Danke, Professor. Ihnen auch.« Ehe er sich versah, löste sich sein Team geradezu in Luft auf. Die Wissenschaftler verschwanden einer nach dem anderen durch die verschiedensten kleinen Seitentüren, die gemessen an den Ausmaßen des Hangars, wie winzige Löcher wirkten.
Wallace schaute auf seine Uhr. Wenn alles plangemäß verlaufen würde, müsste Jonathen jeden Augenblick auftauchen. Er schlich ein wenig am Portal entlang und übte sich darin, unauffällig auszusehen. Es dauerte auch nicht lange, da kam ein alter Mann mit leichtem Buckel und schlohweißem Haar, welches wild auf seinem Kopf wucherte, geradewegs auf ihn zu.
52| PAPOOSE LAKE, ZENTRAL NEVADA, 06:41 UHR
Wallace fiel insbesondere die massive schwarze Hornbrille auf, die einen Großteil des verlebten Gesichtes des Mannes verbarg. »Folgen Sie mir, Dr. Millinger.«, sagte er mit kehliger Stimme. Ohne seine Zustimmung abzuwarten, ging er an ihm
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