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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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lebende Barriere. Wallace erkannte, dass eine zweite Gestalt versuchte, sich an dem Wirt vorbeizudrücken. Sie schob und strampelte und keifte wütend auf den Wirt ein. Es war Susan!
    »Susan?!«, schrie Wallace aus einem Impuls heraus. Der Wirt schaute sich verwirrt um und in genau diesem Moment gelang es Susan mit überraschender Wendigkeit, unter dem fleischigen linken Arm hindurchzuschlüpfen. Der Wirt erschrak, doch sein Körper war viel zu klobig, um Susan noch aufhalten zu können. Sie rannte mit hochrotem Kopf auf Wallace zu.
    »Susan!« Wallace sprang unvermittelt auf, doch im gleichen Augenblick fiel ihm der Mönch hinter seinem Rücken ein. Er wirbelte herum – aber der alte Mann war abermals im Nichts verschwunden. »Raus hier!«, keuchte Susan, als sie bei ihm ankam, dicht gefolgt von dem zornigen Wirt. Sie griff Wallace´ Arm und zog ihn in die einzige Richtung, die ihnen als Fluchtweg geblieben war. Sie stürmten in Richtung Küche. Als die Schwingtür aufknallte, ließ eine Köchin erschrocken ein Tablett fallen und Geschirr klirrte laut scheppernd zu Boden. Susan blickte sich hektisch um. Dann entdeckte sie eine Tür am hinteren Ende des Raumes und raste an der noch immer regungslos dastehenden Köchin vorbei. Wallace murmelte hastig eine Entschuldigung. Susan rüttelte heftig an dem Türknauf – ohne Erfolg.
    »Verdammt. Die klemmt!«, schrie sie panisch. Im gleichen Augenblick knallte erneut die Schwingtür zur Küche auf und der Wirt stand mit wutverzerrtem Gesicht schnaufend im Türrahmen.
    »Weg da!«, schrie Wallace und schmiss sich mit aller Kraft gegen die Hintertür. Holz splitterte, die eingefasste Glasscheibe zersprang in tausend Teile und Wallace landete mit einem Satz auf dem harten Pflaster im Hinterhof. Ehe er einen klaren Gedanken fassen konnte, riss Susan an seinem Ärmel: »Stehen Sie auf! Kommen Sie schon.«
    Er rappelte sich auf, sein Ellbogen schmerzte, seine Hose war an den Knien aufgerissen. Laufen, dachte er. Ich muss laufen. Sie durchquerten den dunklen Innenhof, kletterten auf einen Müllcontainer und weiter auf eine kleine Steinmauer. Hinter sich hörten sie wild fluchend den Wirt die Verfolgung aufnehmen. Die Stimme, die aus seiner breiten Brust und dem gewaltigen Oberkörper kam, klang grotesk hoch, fast piepsig. Blindlings sprangen sie in die Dunkelheit, die auf der anderen Seite der Wand wie ein großes schwarzes Loch auf sie wartete. Sie landeten auf einigen Kartons, die am Ende einer schmalen Gasse aufgestapelt waren.
    Wallace versuchte sich zu orientieren, doch Susan rannte bereits auf ein buntes Licht am anderen Ende der Gasse zu. Es war die Hauptstraße. Menschen. Untertauchen. Er folgte Susan instinktiv. Als er mit Wucht in die Menge stolperte, sprangen einige Touristen aufgeschreckt beiseite, andere schauten ihn verdutzt an. Völlig außer Atem mischte er sich mit Susan unter die Menschen und ließ sich vom Strom mitreißen. Alle paar Meter warf er einen Blick über seine Schulter. Aber der Wirt war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich hatte er bereits am Müllcontainer die Verfolgung aufgegeben. Auch der Mönch war weit und breit nicht zu erblicken. Nach wenigen Minuten erreichten sie einen kleinen Park.
    »Hier lang!«, sagte Wallace und deutete Susan mit einer raschen Handbewegung auf ein kleines Café am Parkeingang. Über dem Eingang leuchtete die Aufschrift Dunkin´ Donuts. Wallace ging zu dem Café, lehnte sich mit einem Seufzer an die Scheibe und stemmte seine Hände in die Seiten.
    »Nur einmal kurz Luft holen«, schnaufte er, während er sich die Rippen massierte.
    »Aber der Mönch …«, wandte Susan ein.
    »Den haben wir abgehängt.«
    Susan blickte sich um.
    »Lass mir eine kleine Pause, Susan. Für eine Sekunde kein Gedränge und keine Ellbogen in den Rippen.«
    Susan nickte skeptisch. Als sich Wallace Atem beruhigte, schaute er durch die Glasscheibe des hell erleuchteten Cafés. Drinnen sah es nicht ganz so überfüllt wie in all den anderen Bars und Cafés aus. Es unterhielten sich Pärchen mittleren Alters, tranken Kaffee und aßen Snacks.
    »Moment!«, sagte er zu Susan und hob bedeutend seinen Finger. Er verschwand in dem Café und kam kurz darauf mit zwei Styroporbechern Kaffee und zwei Heidelbeermuffins wieder heraus. »Hier hab ich alles, was wir jetzt brauchen: Koffein, Koffein und Zucker«, sagte er und ging auf eine Parkbank zu, die gerade nicht mehr von dem trüben Lichtkegel erfasst wurde, den die Beleuchtung des Gastraums durch die

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