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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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komisch gewesen.
    Nach einer Viertelstunde, als Wallace sein letztes Kleingeld in den Münzschlitz geworfen hatte, verabschiedeten sie sich kurz und mahnten einander verschwörerisch zu absoluter Vorsicht.
    Wie von einer schweren Last befreit, trat Wallace in das Dunkel der Gasse, die nunmehr gänzlich leer vor ihm lag. Anscheinend hatten auch die drei Teenager die Lust an ihrem Spiel verloren und sich dem Strom angeschlossen, der noch immer laut und bunt am Ende der Gasse vorbeizog. Nachdenklich schlich er zurück zur Hauptstraße und mit einem letzten Seufzer stürzte auch er sich wieder in die Menge. Um zu seinem Hotel zu kommen, musste er nun gegen den Strom ankämpfen, was den Rückweg entschieden schwieriger und vor allem zeitraubender machte, als den Hinweg. Nach einigen erfolglosen Versuchen gegen die Masse aus Körpern und Taschen anzukommen, drehte er sich um und suchte nach einem Umweg, der ihn zum Hotel führen würde.
    In diesem Moment traf ihn der Schreck wie ein Blitz. »Unmöglich!«, stieß er hervor. Seine Gliedmaßen verkrampften sich und sein Magen zog sich derart zusammen, dass es schmerzte. Inmitten all der Gesichter glaubte er für den Bruchteil einer Sekunde die entstellte Fratze des Mönchs gesehen zu haben, dessen schwarze Augen ihn fixierten. Wallace´ Knie wurden weich und nahezu gelähmt stand er für einen Moment nur da, während er wie ein Spielball hin- und hergeschubst wurde. Dann – endlich - gehorchte ihm sein Körper wieder. Panisch drehte er sich um und begann, sich durch die Massen zu kämpfen. Er musste hier raus. Nur hier raus. Das Gesicht des Mönchs hatte sich in seine Netzhaut gebrannt; überall meinte er, ihn nun zu sehen. Er drückte sich mit all seinem Gewicht gegen die fremden Körper, schob sich zwischen Pärchen hindurch und arbeitete sich mit seinem Ellenbogen durch die verärgerte Passantenmenge. Eine wütende Frau revanchierte sich für seine Rücksichtslosigkeit, indem sie ihm kräftig ihre Tasche in die Seite rammte. Wallace krümmte sich vor Schmerz, lief aber sogleich weiter. Immer schneller schob er sich durch das dichte Gedränge aus Körpern. Er hatte das Gefühl, dass sich nun von allen Seiten Gegenstände in seine Rippen bohrten, Hände ihn festhalten und verletzten wollten. Sein Gesichtsfeld war eingeschränkt, er bemerkte, wie ihm schwindelig wurde. Wenn möglich, sprang er auf die Straße und versuchte, zwischen den Autos und Mopeds ein, zwei Schritte zu gewinnen. Beim letzten Versuch war ein kleiner Van hupend so dicht an ihm vorbei gefahren, dass er gerade noch seine Füße zurück auf den Gehweg hatte retten können. Kalter Schweiß lief ihm über die Stirn. Er kam ins Stolpern. Prallte gegen den beeindruckenden Busen einer jungen Italienerin. Sie schrie überrascht auf, ruderte mit ihren Armen - und im gleichen Moment standen zwei hochgewachsene Italiener in weißen enganliegenden T-Shirts vor ihm. Sie fragten ihn zornig etwas auf Italienisch, und es war nicht zu übersehen, dass sie damit vor allem dem jungen Mädchen imponieren wollten.
    »Ich bin gestolpert!«, keuchte Wallace und versuchte weiterzukommen. Er wollte an ihnen vorbei. Aber die Hünen ließen nicht locker. »Willst du meine Freundin anmachen?«, fragte der eine jetzt auf Englisch.
    »Nein, verdammt!«, sagte Wallace und musterte unwillkürlich die sichtlich amüsierte Italienerin, die so stark geschminkt war, dass es unmöglich abzuschätzen war, ob sie fünfzehn oder fünfundzwanzig war.
    »Du hast ihr an die Brust gegrapscht«, schrie der andere nun provozierend und packte Wallace fest am Kragen.
    »Nein. Hab ich nicht. Ich bin gestolp…«
    »Du wirst dich bei ihr entschuldigen!«, forderte der Bieratem des jungen Mannes, während seine Hand noch fester zudrückte.
    »Entschuldigung!«, japste Wallace und versuchte sich strampelnd aus dem Würgegriff zu befreien. Vergeblich. Er fühlte sich wie in einem Albtraum gefangen. Jede Sekunde konnte der Mönch ihn erreicht haben.
    »Entschuldigung! Entschuldigung!«, äffte der zweite Halbstarke Wallace spöttisch nach. Wallace wollte aufgebracht schreien, aber seiner zugedrückten Kehle entrang sich kein Laut. Er hustete nur ein leises: »Jetzt reicht´s.«
    Plötzlich gefror den beiden Hünen das süffisante Grinsen. Der Langhaarige ließ Wallace los und strich dessen Jacke glatt. Wallace schaute teils verdutzt, teils erleichtert in die bleichen Gesichter der drei. Das junge Mädchen stand blass neben ihrem Freund und alle drei

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