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Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Oliver
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Strafe auf deinen Verrat steht?“
    „ Nein, Bruder - und du kannst es auch nicht wissen. Denn unser Volk verlangt, dass die Ältesten darüber entscheiden und zwar erst, nachdem ihnen der Fall vorgetragen wurde und nachdem alle Seiten dazu gesprochen haben. Also versuche nicht, mir zu drohen. Auch ich kenne unsere Gesetze.“
    „ Die Ältesten, die Ältesten! Am Ende ist es immer Massimo, der die Dinge in die Hand nehmen muss und der wieder für Ordnung sorgt.“
    Emmalines Nervosität schlug um in Angst. Mit Massimo stimmte etwas nicht, er war anders als sonst, unkontrolliert, sie konnte keinerlei Vernunft in seinen Augen erkennen. Unauffällig sah sie sich nach einem Fluchtweg um.
    „ Du hattest doch mit den Ältesten gesprochen, bevor du hierher gekommen bist, nicht wahr?“ Warum hatte sie nicht darauf bestanden, dass sonst noch jemand anwesend war? Ilaria, oder Andrea?
    Der Motorroller stand weit hinter ihnen. Wenn Daniele los laufen würde, um ihn zu starten, könnte sie Massimo in der Zwischenzeit aufhalten. Sie war ihm im Kampf überlegen, ganz bestimmt.
    „ Das musste ich nicht“, zischte Massimo, „Ich wusste auch so, was das Beste ist. Immerhin bin ich das Oberhaupt der Familie Roms. Ich tue immer das Richtige!“
    Mit diesen Worten schoss sein Arm nach vorne, Emmaline sah ein Glitzern in der Luft und dann taumelte Daniele zurück, die Hand an seinen Hals gepresst.
    Aber natürlich nützte das nichts. Dunkles Blut quoll durch seine Finger, Schwall für Schwall, im Rhythmus seines schlagenden Herzens.
    „ Nein!“, Emmalines gellender Schrei hallte über die Wiese, „Was hast du getan!“
    „ Weil ich großzügig bin, stelle ich dich vor eine Wahl. Entweder du wirst einer von uns, oder du stirbst hier, wenn der letzte Tropfen Blut deinen Körper verlassen hat. Entscheide dich schnell!“, er griff mit beiden Händen nach Danieles Schultern, zog ihn zu sich heran und dann begann der Atem des Lebens aus seinem Mund zu strömen.
    Daniele drehte ruckartig den Kopf zur Seite, bevor der Luftstrom ihn erreicht hatte.
    Mit einem triumphierenden Lächeln ließ Massimo die Hände sinken, „Das dachte ich mir.“
    „ Daniele!“, entsetzt stürzte Emmaline auf ihn zu, als er auf die Knie sank. Sie zog seinen Kopf auf ihren Schoß und versuchte mit ihrer Hand den Blutstrom aufzuhalten, der viel zu schnell aus der Wunde sickerte. „Was tust du da, mein Liebster? Du musst es einatmen, es wird dir Lebenskraft geben und dich retten! Bitte, tu es!“
    „ Nein, Emmaline“, seine Stimme war ein leises Flüstern, „Es würde mich nicht retten, sondern nur in etwas verwandeln, das ich nicht sein will. Ich bin kein Zeitjäger, ich kann nicht tun, was ihr tut, ich will es nicht. Es mag gerecht sein, aber ich will keine Menschen mehr töten, egal, was sie getan haben. Das habe ich mir nach dem Ende des Krieges geschworen. Ich will kein Mörder mehr sein.“
    „ Aber ich liebe dich!“
    „ Und ich liebe dich auch. Seit dem Moment, als ich dich auf der Engelsbrücke sah, warst du die Sonne in meinem Leben und ich habe jede Sekunde mit dir genossen. Ich danke dem Schicksal, dass es uns zusammengeführt hat. Wir werden uns sicher eines Tages wiedersehen. Aber in diesem Leben trennen sich unsere Wege, ich kann nicht weiter mit dir gehen. Bitte verzeih mir.“, die vom Blut nasse Hand rutschte unter der ihren weg.
    Emmaline beugte sich über ihn und küsste ihn. Seine sanften Lippen erwiderten ihren Kuss einen Augenblick lang, dann sank sein Kopf zu Seite.
    Alles war still.
    Sie saß im Gras, ihre Kleider durchnässt vom Blut ihres Mannes, sein lebloser Körper lag auf ihrem Schoß.
    „ Spätestens wenn sie das Messer an der Kehle haben, merkt man, wer das Zeug dazu hat und wer nicht. Dann hätten wir das also erledigt.“, hörte sie Massimos Stimme hinter sich. Er wischte die Klinge am Gras ab und steckte sie dann zurück in den Ärmel seines Mantels. „Mach dir keine Sorgen um die Alte in Kanada. Sie hat ohnehin nur noch zwei Jahre zu leben, da will ich großzügig sein. Vielleicht kannst du so lange sicherstellen, dass sie den Mund hält, ansonsten weißt du ja, wie schnell jemand zum Schweigen gebracht werden kann, Schwester.“
    Er trat vor sie hin und sah voller Verachtung auf sie hinab, „Dein Mann hat für deinen Fehler mit dem Leben bezahlt, das ist dir hoffentlich eine Lehre. Deine Strafe ist, die Schuld an seinem Tod zu tragen. Vielleicht überlegst du dir das nächste Mal, ob du dich dem Willen deines

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