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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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kleineren Casinos. Unsere Limousine hier hat verdunkelte Scheiben, ich könnte also von einem Parkplatz aus arbeiten.«
    Â»Guter Junge«, strahlte Kazakov und klatschte James über den Tisch hinweg ab. »Du weißt, dass es klappen wird!«

    Als er die schwarze Limousine nach Las Vegas steuerte, dachte James über sich selbst nach. Er war dafür bekannt, sich in riskante Abenteuer zu stürzen und Ärger zu bekommen, und trotzdem hatte er immer noch Lust auf mehr. Diese Lust konnte er beim CHERUB-Training und bei den Missionen ausleben, und schließlich war sein Hunger nach Risiko und Abenteuer auch einer der Gründe gewesen, warum er überhaupt rekrutiert worden war. Aber was bedeutete das für seine Zukunft?
    Wenn James seine Kollegen wie Kerry und Shakeel
betrachtete, dann sah er sie als Dreißigjährige mit Kindern vor sich, die Freunde zum Grillen einluden und am Wochenende den Heimwerker spielten. Doch sich selbst sah er nie so. Vielleicht konnte er seine mathematische Begabung einsetzen, um Karten zu zählen oder Aktien zu handeln und damit reich werden  – aber was, wenn das nicht funktionierte?
    James war klug genug, sich wegen ihres Vorhabens Sorgen zu machen, doch als sie auf dem Parkplatz einer riesigen Shopping-Mall ankamen, um ihre Ausrüstung zu sichten, spürte er kribbelnde Aufregung in sich aufsteigen. Es war gut, Kazakov an seiner Seite zu wissen. Der Ukrainer war zwar ziemlich impulsiv, aber auch intelligent und hatte es schon mit wesentlich härteren Gegnern als den Casino-Securitys zu tun gehabt  – und gegen sie gewonnen.
    In einem der Läden besorgten sie Kazakov ein etwas weniger militärisches Outfit: elegante Hosen, ein weißes Hemd, einen Blazer und eine Sonnenbrille. Und vor allem kauften sie ihm einen Schal. Wenn die Kamera am Revers oder am Hemd befestigt war, ließ sich ihr Blickwinkel kaum mehr unauffällig verändern, aber an einem lose um den Hals geschlungenen Schal konnte man sie leicht auf und ab bewegen, um den bestmöglichen Blick auf den Tisch zu garantieren.
    Â»Eines gefällt mir in Amerika«, grinste Kazakov als er sich das Hemd zuknöpfte. »Hier haben so viele Leute Übergewicht, dass ich alles in meiner Größe bekomme.«

    James fand Amerika cool und Kazakovs bissige Bemerkungen langweilten ihn, aber er erwiderte nichts darauf, denn er saß gerade hinten im Auto und verband den Empfänger mit dem Laptop.
    Â»Was siehst du?«, fragte Kazakov.
    James drehte den Bildschirm zu Kazakov hin. Sie hatten ein Fischauge angebracht, um eine Weitwinkelansicht zu erhalten, die an den Rändern verzerrt war.
    Â»Die Übertragung ist ausgezeichnet, ich kann schwenken und zoomen, aber Sie müssen den mittleren Platz am Tisch nehmen, damit ich eine vernünftige Chance habe, die Karten zu zählen.«
    Kazakov zeigte James die Rückseite seiner Uhr, an der er einen vibrierenden Signalgeber angebracht hatte. »Du wirst zwar hören können, was ich sage, aber es ist zu gefährlich, einen Stöpsel im Ohr zu tragen. Wir müssen uns einen Code überlegen.«
    Â»Der Platz an der Uhr ist besser als am Bein«, fand James. »Ich schicke zwei Impulse, wenn Sie mitgehen sollen, drei, wenn Sie aussteigen sollen. Ein langer Impuls bedeutet, dass ich nicht mehr mitzählen konnte, zwei lange, dass es Ärger gibt.«
    Â»Okay«, sagte Kazakov. »Wir brauchen aber noch ein paar Signale dafür, ob ich die Kamera nach oben oder unten richten muss.«
    James schüttelte den Kopf. »Sie müssen die Kamera immer aufs Spiel gerichtet halten. Wenn sie abschwenkt, verliere ich zwei oder drei Züge, und
bis das Bild dann wieder stimmt, habe ich mich verzählt.«
    Â»Ich kann nicht völlig still sitzen«, erklärte Kazakov. »Das würde verdächtig aussehen.«
    Â»Sie müssen ja nicht stocksteif dasitzen«, erklärte James. »Aber bewegen Sie sich nicht zu weit von Ihrer Ausgangsposition, sonst sehe ich nicht alle Karten.«
    Kazakov öffnete die Wagentür und stieg aus. »Ich laufe mal ein wenig damit herum, bevor wir richtig anfangen.«
    Â»Gute Idee«, stimmte James zu. »Gehen Sie ins Café, üben Sie, still zu sitzen, ohne dabei auszusehen, als würden Sie still sitzen. Ich rufe Sie an und sage Ihnen Bescheid, wie das auf dem Bildschirm wirkt. Oh, und wenn Sie da sind, bringen Sie mir einen Kaffee und einen

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