Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
Aluminiumholm am oberen Rand der Tafel packte: Der ganze Rahmen bog sich und das Aluminium wölbte sich unter seinem Gewicht.
    Das nächste Stück, das er zu bewältigen hatte, erinnerte ihn an das Herunterrutschen an der Stange des Campus-Höhenhindernisses, außer dass man hier — um die Sache ein wenig komplizierter zu gestalten — auch noch an den Scheinwerfern vorbei musste, die oben an der Tafel montiert waren. Die Gehäuse waren so heiß, dass James aufpassen musste, um sich nicht
daran zu verbrennen, und Schwärme von Wüstenmotten schwirrten darum herum.
    James brauchte eine halbe Minute für die drei Meter vom Gleis bis zu einer der hölzernen Streben. Er hielt sich an der Seite fest und rutschte langsam an der um fünfundvierzig Grad geneigten Holzstrebe hinunter, bevor er sanft auf dem Flachdach des Fast-Food-Restaurants landete.
    Abseits des Strips waren die Straßen von Las Vegas relativ einsam. Soweit James es beurteilen konnte, hatte ihn niemand hinunterklettern gesehen, aber die Polizei würde natürlich ziemlich schnell herausfinden, welchen Weg er genommen hatte, wenn sie mit den Taschenlampen auf die Schienen leuchtete.
    James duckte sich und schlich über das Dach des einstöckigen Gebäudes. Als er über die Regenrinne sah, bemerkte er erfreut, dass er sich an einer Ziegelmauer vor einem leeren Parkplatz befand und nicht etwa an einer Seite mit Glasfenstern, hinter denen die vielen Gäste saßen.
    Er sprang vom Dach und lief zur Vorderseite, während ihm der Geruch von Essensresten und Frittieröl in die Nase stieg. James stellte fest, dass hier eine ganze Reihe von Fast-Food-Restaurants um einen kleineren Parkplatz hinter dem Reef Drive herum gebaut waren.
    An den Tischen vor den Restaurants saßen die Gäste in der kalten Nachtluft und genossen ihre Burger und Hühnchen und achteten nicht auf James, der
sich bemühte, sein Aussehen zu verändern. Er nahm die Baseballkappe ab und zog sich das dunkle Sweatshirt aus, unter dem er ein helloranges Polohemd trug.
    Der Weg von hier führte direkt zum Reef Drive. An den Casinos am Strip erstrahlten die Lichter und davor verliefen die Zuggleise und der erhöhte Gehweg. James′ Zug fuhr jetzt im Schritttempo in den Bahnhof am Reef ein, während direkt unter der Brücke zwei Polizeiwagen parkten. Wegen des zerschmetterten Zugfensters hatten sie eine Seite der Straße gesperrt.
    James ging an ein paar Souvenirläden vorbei auf das hell erleuchtete Dennys-Schild zu und wartete auf eine Lücke im Verkehr. Er sprang vor einen Reisebus, hechtete über die metallene Leitplanke in der Straßenmitte und ging dann die andere Seite entlang, die von den Cops abgesperrt wurde.
    Zu seiner Erleichterung sah er, dass Kazakov in dem schwarzen Ford wartete. Er riss sich den Rucksack von der Schulter und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.
    Â»Was ist passiert?«, stieß Kazakov hervor. »Hast du etwas mit den ganzen Cops da zu tun?«
    Â»Erst fahren, dann reden«, befahl James. »Die finden schnell raus, wohin ich verschwunden bin und dann sperren sie den ganzen Block ab.«
    Kazakov setzte aus der Parklücke. »Wenn die Cops hinter uns her sind, sollten wir lieber die Stadt verlassen.«
    Â»Ja«, nickte James, »der Flughafen hier könnte ein
wenig heiß werden. Wir sollten nach Los Angeles fahren. Von da aus gehen jede Menge Flüge nach Großbritannien.«
    Kazakov sah James an. »Wir fahren die Nacht durch und nehmen morgen Früh einen Flieger. Du rufst auf dem Campus an und bittest sie dort, uns die Flüge zu besorgen.«
    Â»Mach ich«, stimmte James zu. »Aber was ist, wenn sie fragen, warum wir nicht von Vegas aus fliegen?«
    Â»Mir doch egal«, entgegnete Kazakov, »erzähl ihnen, wir hätten Lust auf eine Rundfahrt gehabt oder so.«
    Â»Und was ist mit dem Auto? Es gehört Fort Reagan.«
    Â»General O′Halloran hat gesagt, wir sollen es am Flughafen stehen lassen. Er hat nicht gesagt, an welchem«, grinste Kazakov.
    Die Hauptautobahn zwischen Kalifornien und Nevada verlief auf der westlichen Seite parallel zum Strip. James war zunächst viel zu überwältigt gewesen, um darauf zu achten, wohin sie fuhren. Jetzt bemerkte er überrascht, wie der Wagen beschleunigte. Als er aus dem Fenster sah, erkannte er, dass Kazakov eine Auffahrt auf die achtspurige Interstate 5 genommen hatte.
    Es

Weitere Kostenlose Bücher