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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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aufgewirbelt wurde. Als sie an einem niedrigen Baum ankamen, versteckte sich Lauren dahinter und hockte sich hin.
    Â»Meinst du, dass James etwas vermutet?«, fragte Bethany und nestelte an dem Reißverschluss ihres Rucksacks herum. Zweige raschelten.
    Lauren zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, er weiß nicht, dass Dana ihn betrügt. Aber als ich das letzte Mal mit ihm telefoniert habe, hat er gesagt, dass sie sich irgendwie merkwürdig verhalten würde.«
    Â»Wenn du mich fragst, ist die Beziehung sowieso schon seit einiger Zeit auf dem absteigenden Ast«, nickte Bethany. »Kannst du dich an den Erste-Hilfe-Kurs erinnern, den wir alle absolvieren mussten? Da waren sie Partner, aber sie haben den ganzen Tag lang kaum miteinander gesprochen.«
    Â»Ich sag es ihm jedenfalls nicht«, stellte Lauren kopfschüttelnd klar. »Nicht vier Tage vor Weihnachten.«
    Â»Aber wenn er herausfindet, dass du davon gewusst hast, wird er wahrscheinlich echt wütend!«, warnte Bethany sie erschrocken.
    Â»Ich weiß«, antwortete Lauren. »Es ist ein Risiko. Aber er ist mitten im Einsatz und kommt nur für ein
paar Tage zurück. Wenn Dana es gestehen und James das Weihnachtsfest ruinieren will, dann kann ich sie nicht daran hindern. Aber ich bin ganz sicher nicht diejenige, die das tut.«
    Â»Aber alle Jungs aus dem Van wissen es. Du kannst sie zwar bitten, es für sich zu behalten, aber so was spricht sich schnell herum.«
    Â»Ich weiß«, seufzte Lauren. »Es sind aber alles nur Spekulationen, weil ich Kevin gezwungen habe, das Foto zu löschen.«
    In diesem Augenblick klingelte ihr Handy. »Ja, Rat?«
    Â»Ich wollte nur Bescheid geben, dass wir in Position sind, die Schleudern bereithalten und auf euer Zeichen warten«, verkündete Rat.
    Â»Und  – benehmen sich die drei kleinen Schweinchen?«
    Â»Das sollten sie besser, wenn sie wissen, was gut für sie ist«, antwortete Rat. »Ronan schmollt und Kevin ist ein bisschen gereizt.«
    Â»Und Jake?«
    Rat lachte. »Großspurig und frech wie immer.«
    Lauren vernahm ein Das habe ich gehört! im Hintergrund und sagte: »Wir sind in zwei oder drei Minuten am Haupteingang. Ich gebe Bescheid, wenn wir hineingehen.«
    Â»Weißt du was?«, lächelte Bethany nach dem Telefonat. »Ich will ja nicht gemein sein, aber… so wie James mit Mädchen umgeht, schadet es ihm vielleicht nicht, selbst mal einen Tritt zu kriegen.«

    Â»Könnten wir das Thema bitte lassen?«, fragte Lauren gereizt und steckte das Handy wieder in ihre Jeanstasche. Sie hasste die ständigen Streitereien zwischen ihrem Bruder und ihrer besten Freundin. »Im Moment steht James′ Liebesleben ganz weit unten auf meiner Prioritätenliste. Hast du das Kunstblut?«
    Â»Klar«, antwortete Bethany und schraubte den Deckel von einer Blechdose.
    Lauren nahm eine Handvoll Kieselsteinchen und rieb damit über ihre Jeans. Doch das dauerte viel zu lange. Also legte sie sich auf den nassen Weg und wälzte sich darauf herum. Als ihre Kleidung dreckig genug war, nahm sie das Haarband ab und zerzauste sich die Haare.
    Â»Sieht gut aus.« Bethany zog ein klobiges Taschenmesser hervor und ritzte damit Laurens Sweatshirt und Top auf. »Halt still, sonst erstech ich dich!«
    Â»Hey, ich kann Spesen einfordern und mir davon im Ausverkauf neue Klamotten leisten«, grinste Lauren, griff beherzt in die Risse und erweiterte sie zu richtig großen Löchern.
    Â»Das Sweatshirt hast du bei Matalan für drei Kröten gekriegt«, spottete Bethany. »Was willst du dir denn davon kaufen?«
    Â»Sei doch nicht so brav«, grinste Lauren. »Ich sag doch keinem, dass es ein Drei-Kröten-Pulli war, klar? Ich will mindestens zwanzig haben.«
    Â»Nette Idee«, fand Bethany und betrachtete ihren
Hintern. »Und ich könnte sagen, ich hätte mir die Jeans irgendwo aufgerissen. Weißt du noch, diese Diesel-Jeans, bei unserer letzten Shopping-Tour in London?«

8
    In dem Wachhäuschen am Haupttor von Englands neuestem Luftverkehrskontrollzentrum begann Joe Prince seine zwölfstündige Schicht. Er war achtundzwanzig, hatte drei kleine Kinder und freute sich, wieder Arbeit zu haben. Zwei Jahre zuvor war er von einer Milchfarm in der Nähe entlassen worden, als diese Konkurs anmelden musste.
    Eigentlich war es ein ziemlich langweiliger Job, die LCD-Monitore dauerhaft im

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