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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Schaltpult. Trotz Bethanys Messer schien er sich gute Chancen gegen zwei dreizehnjährige Mädchen auszurechnen. Er trat gegen den Bürostuhl, der zurückrollte, und versuchte auf diese Weise, Bethany zu Fall zu bringen und gleichzeitig den Alarmknopf zu drücken. Doch Bethany wich dem Stuhl aus und stieß Joe mit einem Karateschlag zwei Finger heftig unter die Rippen.
    Sein ganzer Körper verkrampfte sich, er verfehlte das Schaltpult, konnte seinen Sturz nicht abfangen und schlug schmerzhaft mit dem Gesicht auf dem Vinylfußboden auf.

    Â»Was hab ich dir gesagt?«, schrie Bethany und drückte ihm die Klinge an den Hals. »Glaubst du, wir meinen es nicht ernst?«
    Â»Ich weiß nicht, worum es hier geht, aber hier gibt′s für euch nichts zu holen«, keuchte Joe. »Nehmt meine Brieftasche, da sind etwa dreißig Pfund drin.«
    Â»Noch ein Wort«, drohte Bethany, die ein schlechtes Gewissen bekam, als sie ein Foto von seiner Familie auf dem Schreibtisch stehen sah. Joe hatte drei Töchter auf seinem Schoß, die jüngste ein rosarotes Baby, die Älteste eine Sechsjährige mit Zahnlücke.
    Während Bethany auf Joe aufpasste, setzte sich Lauren auf seine Oberschenkel und wickelte ihm Isolierklebeband um die Knöchel. Danach befahl sie Joe, die Hände aneinander zu legen, und verpasste ihnen ebenfalls eine Klebebandfessel.
    Als Lauren fertig war, stellt Bethany das Foto vor ihm auf den Boden, direkt vor seine Augen, die immer noch von dem Pfefferspray tränten.
    Â»Drei hübsche Töchter«, sagte sie und zog ihm sein Walkie-Talkie aus dem Gürtel. »Die möchtest du doch bestimmt gern wiedersehen?«
    Â»Ja«, antwortete Joe, »natürlich.«
    Â»Gut«, lächelte Bethany grimmig. »Ich will, dass du in das Funkgerät sprichst. Sag dem Security-Team, dass du auf den Sicherheitskameras in der Nähe des Kornspeichers etwas gesehen hast.«
    Â»Und lass es glaubhaft klingen, sonst schneid ich dir die Nüsse ab«, fügte Lauren hinzu.

    Â»Was ist nur aus den netten kleinen Mädels von früher geworden?«, stöhnte Joe.
    Bethany stellte ihren Turnschuh zwischen Joes Schulterblätter und verlagerte ihr Gewicht auf die Ferse.
    Â»Oh Gott!«, stöhnte Joe vor Schmerz auf.
    Â»Wenn du das Falsche sagst, gibt′s noch viel mehr davon«, warnte Bethany ihn und hielt ihm das Walkie-Talkie vor den Mund. »Sprich jetzt !«
    Â»Joe vom Eingang hier, Jungs. Tut mir leid, euch stören zu müssen, aber ich hab gerade was draußen am Getreidesilo gesehen.«
    Â»Wahrscheinlich nur ein Schaf«, kam die Antwort, und im Hintergrund erklang Gelächter. »Wir sehen uns hier eine DVD an, Joe. Und da draußen ist es echt saukalt!«
    Lauren erschrak. Während des Sicherheitstests wurde der gesamte Funkverkehr aufgezeichnet, und diese lasche Antwort konnte die private Sicherheitsfirma den Auftrag kosten.
    Â»Faule Bande«, zischte Bethany, sah Joe finster an und hielt ihm das Gerät wieder vor den Mund. »Sag ihnen, dass es definitiv ein Eindringling ist.«
    Â»Jungs, ich mach keine Witze!«, sagte Joe. »Da draußen ist jemand. Wenn ihr nicht nachseht, muss ich euch melden!«
    Â»Uuuuh! Joseph nimmt′s aber heute ganz genau!«, lachte der Typ am anderen Ende. »Okay, mein Großer, wenn du unbedingt den harten Kerl rauskehren
willst, überprüfen wir das. Aber von jetzt an lässt du deine Finger von meinen Instant-Suppen und der Heißen Zitrone in meinem Schrank!«
    Â»Gut gemacht«, lobte Bethany, nahm ihren Fuß von Joes Rücken und steckte das Funkgerät ein. »Und jetzt schön weit aufmachen!«
    Bethany stopfte Joe ein Stück zusammengerolltes Klebeband in den Mund, dann wickelte sie das Band noch einmal um seinen Kopf, um ihm den Mund auch von außen zu verschließen. Nase und Augen blieben immerhin frei.
    Lauren griff nach ihrem Handy.
    Â»Rat, da kommt ein Team in eure Richtung. Und nachdem, was sie gerade von sich gegeben haben, müsst ihr euch keine großen Sorgen machen.«
    Â»Die von der Security sind alles Nieten«, erklärte Rat den anderen fröhlich, als er sein Handy einsteckte.

    Bei der Sichtung der Pläne des neuen Kontrollzentrums hatte das CHERUB-Team festgestellt, dass die Vorderseite zwar mit schweren Gitterstäben gesichert war, der gesamte hintere Bereich jedoch nur durch einen Drahtzaun von dem

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