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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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tun. Aber nach einem Treffer in den Bauch gab ihm ein kräftiger Tritt in den Magen den Rest und er streckte lammfromm die Hände vor, damit Andy sie fesseln konnte.
    Ronan und Jake mussten da schon etwas länger kämpfen, aber schließlich drückten sie den Wachmann gemeinsam zu Boden und beruhigten ihn mithilfe einer halben Dose Pfefferspray. Währenddessen lud Rat seine Steinschleuder nach, baute sich vor der letzten Wache auf und zielte aus nächster Nähe auf deren Kopf.
    Â»Wirf das Walkie-Talkie weg!«, befahl er. »Halt die Hände so, dass ich sie sehen kann und warte auf meinen kleinen Freund mit dem Klebeband.«
    Kevin hatte sekundenschnell auch noch den bewusstlosen Kahlkopf am Zaun gefesselt und widmete sich jetzt Rats Gefangenem. Als sie schließlich alle fünf fest verschnürt hatten, sah Rat sich um.
    Â»Gute Arbeit, Jungs«, sagte er und zog sein Handy hervor, um Lauren anzurufen.
    Â»Wie läuft′s?«, fragte sie.

    Â»Wir haben das Sicherheitsteam hier draußen unter Kontrolle. Geht lieber rein und schnappt euch die letzte Wache, bevor sie sich fragt, warum ihre Kumpel auf einmal so still sind.«

9
    Sobald sich die Tür der Hotelsuite öffnete, erkannte James Rich Davis. Er mochte sich Rich Kline nennen, war inzwischen dicker und kahler, und die Koteletten aus den Siebzigerjahren waren verschwunden  – aber es war definitiv der Mann, der einst ganz oben auf der Fahndungsliste der Polizei von Ulster gestanden hatte.
    Â»Mr Bradford«, sagte Rich und streckte widerstrebend die Hand aus.
    Erfreut registrierte James einen Stapel frischer Wäsche vor einer Schranktür. Persönliche Dinge wie diese würden es ihm erleichtern, die Abhörgeräte zu verstecken.
    Â»Alle nennen mich Bradford«, lächelte dieser, als er Rich die Hand schüttelte. »Schön, Sie endlich kennenzulernen.«
    Â»Ich wünschte, ich könnte dasselbe von Ihnen behaupten«, gab Rich zurück und hustete rasselnd. »Ich hätte nie gedacht, dass ich noch mal auf die Straße komme, Bradford. Die Cops haben mir aufgrund falscher Anschuldigungen dreißig Jahre aufgebrummt.
Wenn das Friedensabkommen nicht gewesen wäre, säße ich jetzt immer noch im Hochsicherheitstrakt. Die britische Regierung hat alles darangesetzt, mich zu kriegen und jetzt, da Sie der Staatsfeind Nummer eins sind, wird sie alles daran setzen, Sie zu kriegen.
    Wenn man Sie nicht auf legale Art drankriegt, wird man Ihnen eben etwas anhängen, und bevor Sie es sich versehen, sitzen Sie fünfundzwanzig Jahre. Und deshalb können Sie es sich nicht leisten, solche dämlichen Risiken einzugehen, wie in dieser Schrottkarre aufzutauchen, mit einem Kind mit giftgrünen Haaren im Schlepptau!«
    Â»Er ist sechzehn«, verteidigte sich Bradford. »Er kann kämpfen. Und er ist zu jung für einen Cop oder einen Zeitungsschmierer.«
    James war klar, dass Rich Davis nur seine Überlegenheit demonstrieren wollte: indem er sie warten ließ, durch seinen Tonfall und mit dem bulligen Leibwächter, der an der Tür hinter ihnen stand und die Fingerknöchel knacken ließ. Davis wollte nicht mit Bradford verhandeln, er wollte ihm zeigen, wer der Boss war.
    Jetzt wandte er sich an seinen Leibwächter. »Such die beiden nach Wanzen ab und dann geh mit dem Jungen runter und kauf ihm einen Lutscher.«
    Â»James bleibt hier bei mir«, widersprach Bradford. Er versuchte, selbstbewusst zu klingen, doch das Zittern in seiner Stimme verriet ihn.
    Der Leibwächter nahm einen Wanzendetektor,
stellte sich hinter Bradford und strich ihm damit über die Kleidung. James blieb gelassen. Er hatte zwar ein Abhörgerät und zwei Ortungsgeräte bei sich, aber die ausgefeilte CHERUB-Technologie konnte von solchen groben Detektoren nicht aufgespürt werden.
    Â»Keine Telefone, keine Wanzen, Rich«, sagte er zu Davis und wandte sich an James. »Komm, mein Junge, wir lassen jetzt die Erwachsenen sich ein bisschen unterhalten.«
    James sah ihn wütend an. Wenn er die Suite verlassen musste, konnte er die Informationsbeschaffung für heute vergessen. Aber wenn er sich widersetzte, bestand die Gefahr, dass er dadurch die Beziehung zwischen Bradford und Davis ruinierte, noch bevor er irgendetwas über den Waffenschmuggel des Iren in Erfahrung bringen konnte.
    Â»Ich will, dass er bleibt«, wiederholte Bradford. »Ich lasse mich nicht

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