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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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aber Rat war trotzdem zuversichtlich, dass er treffen würde.
    Â»Kinder«, meinte der eine Wachmann geringschätzig, als er den kleinen Skihandschuh vom Zaun löste. »Der kleine Kerl hat seinen Handschuh vergessen.«
    Er beleuchtete jetzt mit seiner Taschenlampe die Hand- und Schuhabdrücke, die Ronan absichtlich im weichen Boden hinterlassen hatte. »Vielleicht zehn oder elf Jahre alt, schätze ich.«
    Sein kahler Kollege nickte.
    Â»Wir sollten rausgehen und nachschauen, ob sie noch da sind«, schlug er vor. »Joe hat sie erst vor ein paar Minuten gesehen.«
    Â»Vergiss es! Willst du etwa durch den ganzen Dreck hier kriechen? Und wenn wir die kleinen Spinner erwischen, müssen wir auch noch aufpassen, dass wir nicht wegen Tätlichkeiten Ärger kriegen.«
    Â»Ich mein′ ja nur… Die Bosse wollen hier bestimmt noch Tests durchführen, Ken«, erwiderte der Kahlkopf, »deshalb sollten wir versuchen, so gut wie möglich dazustehen.«
    Ken sah zwar ein, dass sein Kollege recht hatte, aber unnötig dreckig machen wollte er sich offensichtlich trotzdem nicht. Er zögerte und grübelte nach einer Ausrede.

    Â»Die Handabdrücke!«, stieß er plötzlich erfreut hervor. »Das sind forensische Beweise, und ich kann da nicht durchkriechen, ohne sie zu zerstören.«
    Â»Verdammt«, murmelte Rat. Er hatte gehofft, den Wachmann angreifen zu können, wenn er unter dem Zaun klemmte.
    Solange sich die Wachen auf der anderen Seite des Zauns befanden, bestand die Gefahr, dass Rat mit der Steinschleuder nur den Drahtzaun traf und die Kugel abprallte. Doch er hatte keine andere Wahl: Die beiden Wachen wollten gerade gehen, und Rat musste seine Chance jetzt nutzen.
    Er tauchte aus dem nassen Gras auf, zog den Gummi der Steinschleuder bis zum Anschlag und zielte auf Kens Körper. Ein Kopfschuss war zwar effektiver, aber der Körper bot eine größere Fläche, und er wollte ihn ja schließlich auch nicht töten. Die Metallkugel prallte vom Zaun ab, flog in die Höhe und fegte dem Wachmann die Mütze vom Kopf.
    Â»Was war das denn?«, fragte Ken und betrachtete verwundert den plötzlichen Verlust seiner Kopfbedeckung  – ohne zu erkennen, dass er unter Beschuss stand.
    Rat nutzte die Verwirrung der Wachen, pirschte sich näher heran und traf Ken mit seinem zweiten Schuss zielsicher in den Magen. Ken klappte zusammen, während Kevin einen Meter hinter Rat auf den kahlköpfigen Wachmann feuerte. Er hatte nur ein Mal mit der Steinschleuder geübt und traf sein Ziel
etwas zu hoch. Das Geschoss krachte dem Kahlkopf in den Nacken und ließ ihn aufschreien.
    Bis die anderen drei Wachen überhaupt bemerkten, dass ihre Kollegen angegriffen wurden, vergingen volle fünf Sekunden.
    Â»Weg hier!«, schrie dann einer von ihnen. Offensichtlich rechneten sie eher mit Terroristen und schallgedämpften Schusswaffen anstatt mit Jungen und Steinschleudern.
    Als sich das Trio umwandte, um zum Gebäude zurückzulaufen, traten Andy, Jake und Ronan auf der anderen Seite aus ihrer Deckung und feuerten aus knapp zehn Metern Entfernung eine Reihe von Kugeln ab. Zwei der Wachmänner gingen mit Treffern in Brust und Bauch sofort zu Boden. Doch dann schrie Ronan erschrocken auf, als er sah, wie der dritte  – den er verfehlt hatte  – zum Funkgerät griff.
    Wenn auch nur ein Wort zu der Wache vordrang, die noch im Kontrollraum saß, hätten sie sofort ein Dutzend gut ausgebildete Militärpolizisten sowie die örtliche Polizei am Hals. Doch zum Glück hatte Rat es inzwischen durch das Loch im Zaun geschafft und den vorher im Nacken getroffenen Kahlkopf mit einem gezielten Tritt außer Gefecht gesetzt. Dann zog er eine weitere Metallkugel hervor und traf den letzten Wachmann mit einem exakten Fernschuss. Im Fallen bekam dieser noch eine zweite Ladung von Jake in den Rücken.
    Die fünf Wachmänner lagen jetzt alle am Boden,
doch nur einer von ihnen war bewusstlos. Kevin griff sich den am Zaun liegenden Ken, versetzte ihm einen Handflächenschlag auf die Schläfe und riss ihm das Pfefferspray aus dem Gürtel. Zwei Sprühstöße und die Androhung von noch mehr reichten aus, um ihn ruhig zu stellen. Dann fesselten Kevin und Rat ihn an Händen und Füßen, während die anderen Jungen schnell auch die übrigen Wachen überwältigten.
    Andy bekam es mit dem Härtesten zu

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