Das Manoever
Zündschlüssel hantierte. Er mühte sich noch mit dem Rückwärtsgang ab, als drei Royal-Air-Force-Polizisten auf sie zukamen. Der schnellste von ihnen griff nach der Tür, als Rat gerade den Gang einlegte. Die Tür flog auf, doch da machte der Wagen einen Satz nach hinten und riss dem Polizisten den Griff aus der Hand, bevor ihn die aufgeschlagene Tür umwarf.
Doch dann stotterte der Motor und verstummte. Rat hatte den falschen Gang eingelegt.
»Mist!«, schrie er. Der Schlüsselbund klimperte, als er versuchte, sich in dem fremden Auto zurechtzufinden und es neu zu starten.
»Ich dachte, du kannst fahren«, rief Lauren panisch.
»Das hilft mir jetzt echt wahnsinnig!«, beschwerte sich Rat, fand den richtigen Gang und fuhr los.
Die vordere StoÃstange schepperte, als der Wagen mit hoher Geschwindigkeit über den Bordstein und in den Dreck segelte. Rat richtete das Lenkrad wieder gerade, trat das Gaspedal durch und raste direkt auf den Zaun zu.
13
James lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden eines Polizeitransporters. Die Plastikhandschellen schnitten ihm in die Handgelenke. Neben ihm saÃen vier Cops auf Holzbänken, und die Polizistin, die er auf der Treppe an die Wand gestoÃen hatte, drückte ihm ihren Fuà auf den Hinterkopf, sodass er den Geruch von Urin, Hunden und allem anderen, was sonst noch auf dem Boden eines Polizeifahrzeuges landete, aus nächster Nähe einatmen durfte.
»He Fahrer!«, rief einer der Cops fröhlich und sah durch das vergitterte Fenster in die Fahrerkabine. »Kannst du dir nicht ein paar schöne holperige StraÃen für unseren Kleinen hier auf dem Boden aussuchen?«
Die Polizisten brachen alle möglichen Regeln, die für den Umgang mit Gefangenen galten. Aber James war klar, dass er nach einem Angriff auf einen Cop nicht damit rechnen konnte, mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Allerdings hätte es dazu keiner zusätzlichen Schlaglöcher bedurft. Die StoÃdämpfer des Mannschaftswagens waren mehr auf Geschwindigkeit als auf Komfort ausgelegt, sodass schon jede Unebenheit einer normalen StraÃe James einen schmerzhaften Stich in den Rücken versetzte, wo ihn der Schlagstock getroffen hatte.
»Verschwörung zum Terrorismus«, sagte einer der
Beamten fröhlich. »Angriff auf einen Polizeibeamten und Widerstand bei der Festnahme. Du besorgst dir besser einen guten Anwalt.«
»Ganz zu schweigen von der kriminellen Frisur«, fügte die Frau hinzu.
James wusste, dass er als CHERUB-Agent nie angeklagt werden würde. Aber der Spott und das Gelächter ärgerten ihn trotzdem. Und es kam noch schlimmer. Plötzlich flog sein ganzer Körper hoch und schlug platt wieder auf dem Boden auf, weil die Stahlkiste mit über fünfzig Kilometern pro Stunde über eine Temposchwelle gebrettert war.
»Huuuch!«, lachte einer.
»War das zu schnell?«, rief der Fahrer durch das Gitter nach hinten.
»Ich weià nicht«, entgegnete die Frau und drückte James ihren Stiefel noch ein wenig fester ins Genick. »Das werden wir sehen, wenn du um den Block fährst und das noch mal machst.«
»Und hübsch ist er auch noch«, witzelte einer der Männer. »Die Schwulen im Knast werden dich lieben !«
James war kurz davor, zu explodieren, doch er sah ein, dass ihm das nur weitere Schlagstockhiebe und vielleicht sogar noch ein paar Elektroschockwellen einbringen würde.
Nachdem er die Fahrt über die Temposchwelle noch ein zweites Mal über sich ergehen lassen musste, wurde der Wagen schlieÃlich langsamer. James konnte
nicht sehen, wohin sie fuhren, aber es war offensichtlich, dass sie auf eine Art Parkplatz einbogen.
»Aufstehen, Schwachkopf«, befahl der gröÃte der Cops, machte die Tür auf und sprang hinaus.
James rollte sich auf den Rücken, doch mit gefesselten Händen war es einigermaÃen schwierig, aufzustehen und hinauszuspringen. Er sah sich um und erkannte, dass sie auf dem gut beleuchteten Parkplatz eines Polizeireviers standen.
»Schwing deinen Hintern da raus«, blaffte ihn ein Polizist unfreundlich an und stieà ihn in den Rücken. Aber als er einen Hauptkommissar in Begleitung eines anderen Mannes auf sie zukommen sah, änderte sich seine Körpersprache schlagartig. Erleichtert erkannte James seinen Einsatzleiter John Jones.
»Ist das Ihr Junge?«, fragte der Hauptkommissar.
John nickte und
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