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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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an die Stelle unterhalb des Stacheldrahtes.
    Â»Okay«, sagte Andy schließlich, »bin bereit.«
    Jetzt kam der schwierigste Teil von Andys Plan. Sie mussten sich mit einer Hand am Zaun festhalten und
mit der anderen die Plane irgendwie über die V-förmigen Stacheldrahtstränge und die Stacheldrahtrollen werfen.
    Â»Fertig?«, fragte Andy. »Dann los!«
    Sie versuchten, die schwere Bauplane nach oben über den Zaun zu schwingen. Aber der Wind blies aus der falschen Richtung, sodass sie sich hoffnungslos verhedderte und dann auf Bethany zuwehte. Mit der einen freien Hand konnte Bethany das Gewicht der Plane nicht halten, sie verlor die Balance, ihre Schuhe rutschten ab und plötzlich hing sie nur noch an zwei Fingern am Zaun.
    Andy versuchte, zu ihr zu gelangen, um ihr zu helfen, aber vor Schmerz musste Bethany loslassen und fiel vier Meter tief nach unten. Zum Glück landete sie auf dem vom Regen aufgeweichten Boden. Andy sprang hinterher und befreite sie von der Plane.
    Â»Das funktioniert nie«, behauptete Bethany, als Andy ihr die Hand reichte und sie hochzog. »Wir schaffen es niemals, die Plane über den Draht zu kriegen und uns gleichzeitig festzuhalten.«
    Â»Vielleicht können wir sie am Zaun festbinden, sie uns über den Kopf legen und hochschieben, während wir weiterklettern.«
    Â»Könnte klappen«, nickte Bethany. »An den Ecken sind Löcher. Hast du eine Schnur?«
    Â»Ich habe gehofft, du hättest eine«, meinte Andy enttäuscht.
    Â»Wir sind erledigt«, stöhnte Bethany und stampfte
heftig mit den Füßen auf. »Meine Klamotten sind ruiniert, ich bin todmüde und selbst meine Unterhosen triefen von eiskaltem Wasser.«
    Â»Es sei denn, wir finden unsere Einstiegslöcher im Zaun wieder«, schlug Andy vor. »Ich weiß ungefähr, wo die sind.«
    Â»Klar, und sobald die Cops die Wachen entdecken, wissen sie auch über die Löcher Bescheid!«, regte sich Bethany auf. »Das war doch der Grund, warum wir die Sache mit der Plane überhaupt versuchen wollten.«
    Â»Stimmt«, seufzte Andy. »Aber du hast schließlich selbst gesagt, dass wir diese Plane nie über den Zaun kriegen. Also haben wir gar keine andere Wahl, oder?«
    Als er sich umdrehte, sah er zwei kleine Gestalten über das Gras laufen, gejagt von einem halben Dutzend Polizisten mit ein paar Hunden an der Leine.
    Â»Hierher!«, brüllte Andy und winkte hektisch.
    Â»Was machst du denn?«, stieß Bethany hervor, schlug Andys Arm nach unten und versuchte, ihm den Mund zuzuhalten. Aber da kamen Kevin und Ronan bereits in ihre Richtung gerannt.
    Â»Breite die Plane aus!«, befahl Andy. »Wir gehen noch mal rauf.«
    Â»Warum?«, rief Bethany. »Und seit wann gibst du hier die Befehle?«
    Â»Vertrau mir«, verlangte Andy.
    Andys Zuversicht ließ Bethany verstummen, die sich ohne ein weiteres Wort an die Arbeit machte. Mit
der Plane um die Schultern begannen die beiden, erneut hinaufzuklettern. Gerade als sie den Stacheldraht erreichten, kamen Ronan und Kevin am Zaun an; die Polizisten waren mit ihren Hunden nur noch ein paar Hundert Meter hinter ihnen.
    Â»He, ihr zwei! Klettert unter die Plane und schiebt sie über den Stacheldraht«, rief Andy von oben herunter.
    Ronan sah Andy verständnislos an, aber Kevin hatte einmal eine Übung absolviert, bei der sein Team ein paar Rollen Stacheldraht auf ähnliche Weise überwinden musste; damals hatten sie die Rollen unter Zeltplanen und Brettern flach getreten.
    Bethany und Andy breiteten die Plane zwischen sich aus und Kevin kletterte als Erster darunter. Mit seinen kleineren Füßen fand der Elfjährige besseren Halt als Bethany und Andy und erklomm den vier Meter hohen Zaun erstaunlich schnell.
    Oben angekommen gab er der Plane einen Stoß, sodass sie sich über seinen Kopf wölbte, hielt sich dann mit einer Hand am Zaun fest und schob sie mit der anderen über den Stacheldraht. In der Zwischenzeit hatte auch Ronan begriffen, was er tun sollte und war Kevin eiligst nachgeklettert. Jetzt half er ihm dabei, die Plane über den Draht zu schieben, und da ihr Gewicht nun von vier anstatt von zwei Personen gehalten wurde, gelang es Andy und Bethany schließlich, die Ecken der Plane über den Zaun zu werfen.

    Â»Haben wir′s?«, erkundigte sich Kevin. Das Bellen der Hunde kam immer näher.
    Andy nickte. Die dicke Plane lag jetzt

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