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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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sich zu organisieren. Inzwischen war es stockdunkel und die drei Jungen zogen ihre Kapuzen über, damit ihre hellen Gesichter nicht aufleuchteten, wenn ein Lichtstrahl sie traf.
    Â»Und? Wie sieht unser Plan aus?«, fragte Kevin nervös.
    Jake zuckte mit den Achseln. »Rennen wie der Teufel und versuchen, über den Zaun zu kommen.«
    Â»Das soll ein Plan sein?«, erkundigte sich Ronan.
    Jake grunzte. »Ronan, wenn dir was Besseres einfällt, dann immer nur raus damit.«
    Während sie an der Betonmauer entlang schlichen, dachte Kevin laut nach. »Dieser Zaun ist vier Meter hoch, mit Stacheldraht obendrauf. Wir können nicht drüberklettern, aber ich habe immer noch die Drahtschere, mit der wir vorhin die Löcher in den Zaun geschnitten haben.«
    Â»Ich hab meine auch noch«, grinste Ronan.
    Â»Wir haben also beide Drahtscheren?«, fragte Jake. »Und was ist mit Rat und den anderen?«
    Â»Wen kratzt das?«, gab Ronan zurück. »Lauren hat uns den ganzen Tag lang rumkommandiert. Soll sie sich doch darum kümmern.«

    Â»Stimmt auch wieder«, meinte Jake. »Es hieß ja schließlich, jeder für sich, und im Dunkeln finden wir sie sowieso nicht.«

    Rat und Lauren wählten eine riskantere Strategie. Sekunden, bevor die Royal-Air-Force-Beamten hereinstürmten, rannten sie durch den Rezeptionsbereich und den Gang entlang zum Aufenthaltsraum der Wachleute.
    Â»He Schwester«, begrüßte Lauren die immer noch gefesselt am Boden liegende Frau und leuchtete ihr mit der Taschenlampe ins Gesicht. Immerhin hatte sie das Klebeband über ihrem Mund entfernen können und spuckte jetzt den Knebel aus.
    Â»Du kannst mich mal, du Göre!«, schrie sie Lauren an.
    Während sich die beiden weiblichen Wesen angifteten, durchsuchte Rat die Jacken der Wachleute, die an der hinteren Wand an Haken hingen, und fand schließlich zwei Paar Autoschlüssel.
    Â»Fiat oder Volvo?«, fragte er.
    Â»Der Volvo hat mehr Wucht, um durch den Zaun zu brettern«, erklärte Lauren. »Aber nimm mal beide mit, vielleicht steht der Fiat ja weiter von den Cops weg.«

    Andy und Bethany rannten über das Feld hinter dem Gebäude, während ihnen das wilde Bellen der Polizei-Schäferhunde in den Ohren gellte.
    Â»Dieses Geräusch mag ich aber gar nicht«, stieß Bethany hervor. »Mach lieber die Taschenlampe aus, sonst sehen uns die Cops schon aus meilenweiter Entfernung!«
    Â»Ich hab es aber auf dem Hinweg hier irgendwo gesehen«, widersprach Andy gereizt und leuchtete mit der Taschenlampe auf dem Boden herum. »Eine große dreckige Bauplane, die über einem Loch lag.«
    Â»Vielleicht sollten wir einfach so versuchen, über den Zaun zu klettern«, schlug Bethany vor.
    Â»Das kannst du gern machen«, gab Andy zurück. »Aber da sind acht Reihen Nato-Stacheldraht in V-Form oben drauf und Stacheldrahtrollen in der Mitte. Wenn du da mit dem Bein drin hängen bleibst, kriegst du es in Streifen wieder raus.«
    Â»Da, neben dem Schuppen«, rief Bethany plötzlich, als im Schein der Taschenlampe etwas Oranges aufleuchtete.
    Sie liefen darauf zu. Es war tatsächlich eine schwere orangefarbene Bauplane über dem kreisrunden Loch, in dem später der rotierende Fuß einer Satellitenschüssel stehen sollte. Die Plane war nur mit einigen Leichtbetonsteinen um das Loch herum befestigt, die Bethany und Andy mit Fußtritten schnell beseitigen konnten.
    Als nur noch ein paar Steine auf der Plane lagen, zog
Andy so kräftig daran, dass sie sich mit einem Ruck löste. Gleichzeitig bekam Bethany einen Schwall Regenwasser ab, das sich auf der Plane gesammelt hatte.
    Â»Aaah, du blöder Idiot!«, kreischte Bethany, als ihr das eiskalte Wasser aus den Haaren und über die Kleidung lief.
    Aber zum Streiten war jetzt keine Zeit. Die Cops hatten sich endlich organisiert und die Militärpolizei hatte eine Suchkette von einem Dutzend Männern gebildet. Methodisch schwenkten die Suchscheinwerfer über den Boden, während sie sich schnell vom Hauptgebäude entfernten. Hinter dem Suchteam marschierten die Hundeführer mit ihren Schäferhunden. Zum Glück waren Bethany und Andy kaum sechzig Meter vom Zaun entfernt.

    Jake hatte die Flucht seines Teams vorsichtiger geplant als Andy und Bethany. Er kroch immer noch an der Betonmauer des Kontrollzentrums herum  – hinter den Suchmannschaften, die

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