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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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davongekommen waren, wurden zumeist einfach ignoriert, mit Ausnahme von ein paar Obdachlosen, die in der Gegend campierten und von den Aktivisten mit Münzen und Segenswünschen überschüttet wurden. Eine weitere Ausnahme bildeten Büroangestellte in Nadelstreifenanzügen und Kostümen und mit teuer wirkenden Uhren. Der Großteil der Menge begnügte sich zwar mit Grölen und Sachbeschädigung, aber eine besonders bösartige Gruppe schnappte sich alle, die auch nur entfernt nach Geld aussahen, und befahl ihnen, es herauszurücken.

    Â»SAG! SAG! SAG!«, schrie James und schwang seine Faust in die Luft, während er mit der Masse weitergeschoben wurde.
    Mit einem schnellen Tritt riss er den Außenspiegel einer Chauffeurlimousine ab, die zwischen zwei Bussen im Verkehr feststeckte  – schließlich musste er seinem grünen Irokesen und seiner Rolle als Anarchist gerecht werden. Er hob den Außenspiegel auf und sah sich um, fand aber nichts, auf das er hätte werfen können.
    Gleich darauf prallte er gegen seinen Vordermann. Auch hinter ihm staute sich die Menge auf und blieb stehen. Alle schienen überrascht und das Grölen erstarb. James beugte sich vor, um zu sehen, was geschehen war.
    Keine fünfzig Meter vor ihnen befand sich die Charing-Cross-Station und ein Stück weiter ragte die Admiral-Nelson-Säule hoch in die Luft. Doch der Weg dorthin wurde ihnen von einer Reihe von Polizeiautos mit blitzenden Blaulichtern versperrt.
    Â»Nazis!«, zischte ein Jugendlicher direkt in James Genick. »Wie sind die denn so verdammt schnell hierher gekommen?«
    James sagte nichts, doch er kannte den Fehler in Bradfords Plan. Gleich in der Nähe ihrer angepeilten Marschroute lag eine der größten Polizeiwachen von London. Als der Superintendent der Polizeistation am Charing Cross gehört hatte, dass die Demo außer Kontrolle geriet, hatte er natürlich sofort befohlen, mit
mehreren Polizeiwagen den gesamten Strand zu blockieren.
    Jeder einzelne Polizist dieser Wache  – einschließlich derer, die ihren Schreibtisch seit Jahren nicht mehr verlassen hatten  – war angewiesen worden, volle Schutzkleidung zu tragen. Und so standen jetzt über fünfzig Cops hinter der Barrikade.
    Â»Bitte lösen Sie den Zug augenblicklich auf«, tönte es aus einem Polizeilautsprecher. »In Kürze wird Verstärkung eintreffen. Sie werden verhaftet und könnten verklagt werden.«
    Nach dieser Ankündigung versuchten die Polizisten, die Menge einzuschüchtern, indem sie mit den Schlagstöcken auf ihre Plastikschilde schlugen. Und es schien tatsächlich zu wirken.
    Der Mob war verstummt und dabei, sich neu zu orientieren. James beobachtete, wie Hunderte von Atemwölkchen in den dunkler werdenden Himmel aufstiegen. Das Blaulicht der Polizei wetteiferte mit der Weihnachtsbeleuchtung. Es war wie in einer Pause zwischen zwei Liedern bei einem weihnachtlichen Open-Air-Konzert. Und doch lag eine gefährliche Stimmung in der Luft. James sah, wie sich ein paar Demonstranten am Rand der Menge in die Seitenstraßen verdrückten.
    Immer mehr Leute verschwanden in den Nebenstraßen und die angespannte Atmosphäre lockerte sich etwas; alles sah danach aus, als würde sich der Marsch auflösen. Doch dann war plötzlich alles anders,
als aus dem Fenster im dritten Stock eines Hauses eine orangerote Flamme flog und zwischen zwei Polizeiautos in einem grellen Feuerball explodierte.
    Ohne dass James es mitbekommen hatte, waren mehrere Aktivisten durch eine Glastür eingebrochen, hatten ein Büro ein paar Stockwerke über den Läden gestürmt, ein Fenster geöffnet und eine Brandbombe hinuntergeworfen.
    Die Menschenmasse johlte und pfiff, während weitere Bomben heruntersegelten, Benzin über die Straße spuckten und die Polizeiwagen in Brand setzten. Die Beamten flohen panisch von ihren Barrikaden.
    Da begann die große Trommel wieder zu schlagen und die ganze Menge schrie mit neu erwachtem Aktionismus und in voller Lautstärke: »SAG! SAG! SAG!«
    James hatte geglaubt, alle Einzelheiten von Bradfords Plan zu kennen, aber von den Molotow-Cocktails hatte er nichts gewusst. Und doch ließ der gezielte Wurf auf die Reihen der Polizei nur einen Schluss zu: dass es sich dabei um keine spontane Aktion handelte, sondern um eine geplante Operation.
    Â»SAG! SAG! SAG!«
    Wer nicht mitbrüllte, pfiff so

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