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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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unbedingt nötig.«
    »Verstanden.«
    »Mimi«, sage ich. »Umgebung auf Signaturen scannen.«
    »Ja, Cowboy«, sagt sie. »Warte mal, ich fange eine einzelne Signatur auf der anderen Seite der Brücke auf, die sich schnell nähert. Es ist ...«
    »Die Königin!«, schreit Vienne über den Link.
    Ich drehe mich um, als ein Motorschlitten mit glühenden Turbinen aus dem Tunnel schießt. Zwei Dræu begleiten die Königin. Einer fährt, der andere bemannt die Kanone. Sie selbst hockt mit gespreizten Beinen auf dem Notsitz, den Mörser auf der Schulter und zwei Munitionsgurte über der Brust.
    »Die springt da drüber«, sage ich.
    »Unmöglich«, sagt Ebi mit spöttischem Grinsen.
    Der Schlitten rast zum Ende der Brücke und hebt ab. Die Vorderseite steigt in die Luft, und der schwere Motor sorgt dafür, dass sie immer steiler nach oben zeigt.
    Der Schlitten landet hart, aber in weitem Abstand zum Loch. Das hintere Ende schleudert hin und her und fegt den Schützen von seinem Platz. Als er versucht, sich aufzurichten, schaltet Vienne ihn mit einem tödlichen Schuss aus.
    Die Königin hält mühelos das Gleichgewicht und feuert eine Granate auf Áines Kran ab. Die Granate prallt auf die dicke Plexiglasscheibe und hinterlässt einen Riss. Dann fällt sie auf die Haube und detoniert.
    »Áine!«, versuche ich mit aller Kraft, den Lärm zu übertönen, obwohl ich weiß, dass sie mich nicht hören kann.
    Fuse macht Anstalten, zu ihr zu laufen, doch ich halte ihn mit einem Stoppsignal auf. Derweil hält der Fahrer auf die Öffnung und die Dræu zu, die im Irrgarten warten.
    »Tor schließen!«, brülle ich. »Lasst den Schlitten nicht rein!«
    Zu spät. Das Tor schließt sich eine Sekunde, nachdem der Schlitten hineingerutscht ist. Beim Anblick ihrer Königin brüllen die Dræu noch lauter. Der Fahrer jagt, offenbar einem stummen Kommando folgend, die Drehzahl hoch und rast in den hinteren Bereich des Irrgartens.
    »Lasst die übrigen Container fallen!«, schreie ich.
    Kasten eins und zwei fallen exakt an die richtige Stelle und setzen den größten Teil der Dræu fest. Aber als der Kran, der den dritten Container platzieren soll, herumschwenkt, feuert die Königin eine weitere Granate ab und erwischt den Ausleger.
    Das Drahtseil reißt. Der Container fliegt ungehindert durch die Luft, kracht in die rückwärtige Mauer und reißt sie nieder. Der Fahrer sieht die Öffnung sofort. Er jagt seinen Schlitten zwischen den beiden umgekippten Containern hindurch und verschwindet aus dem Irrgarten.
    »Wo will sie hin?«, fragt Ebi.
    Ich weiß genau, wohin sie will – sie will zu dem Schatz. »Fuse, du hast das Kommando. Baut sofort eine neue Rückwand. Schaltet diese Schweineschnauzen aus. Ich hole mir die Königin. Vienne ...« Ich stocke, denke noch einmal nach. Ihr verletzter Fuß würde uns aufhalten. »Ebi, du kommst mit mir.«
    Sekunden später rennen Ebi und ich über die Wände des Irrgartens in Richtung Kreuz. Hinter uns geht die Schießerei los. Das war die ganze Zeit Ecenis Plan, geht es mir durch den Kopf. Sie wollte uns mit irrwitzigen Überfällen ablenken und sich den Schatz holen, während wir alle Hände voll zu tun haben. Einfach, aber brillant. Und es zeigt klar und deutlich, dass ihr die Dræu völlig egal sind. Sie sind nur Mittel zum Zweck, ein Spielzeug, das man nur so lange behält, wie man es brauchen kann. Ich weiß, wie es denen ergeht.
    »Mimi, wo ist die Königin?«
    »Signaturen sind ortsfest. Fünfzig Meter voraus.«
    Also im Kreuz. Ebi und ich hasten über die Oberseite der Frachtbehälter. Für einen Moment halte ich inne, lasse alles auf mich wirken, fühle eine Woge von ... irgendetwas. Alten Erinnerungen? Einem Déjà-vu? In der Kampfschule habe ich mein eigenes Akolythendavos kommandiert, und mein erstes Scharmützel habe ich gegen Eceni geführt. Damals hat sie gewonnen. Sie hat immer gewonnen, wenn wir gegeneinander angetreten sind. Aber dies ist ein echter Kampf, keine Übung. Als wir das Ende des Irrgartens erreicht haben, signalisiere ich Ebi, dass sie stehen bleiben soll. Wir machen uns klein und suchen das Gebiet nach möglichen Zielen ab.
    Das ist der Moment, in dem Ebi auf mich feuert. Das Geschoss trifft mich am gepanzerten Hinterkopf. Die Wucht des Aufpralls schleudert mich nach vorn, und ich falle auf Hände und Knie, nur um mich gleich darauf auf den Rücken zu drehen.
    »Habe ich jetzt Zielfreigabe, Chief?« , fragt Ebi.
    »Mimi«, sage ich, während es in meinem Kopf summt wie in

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