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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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einem Bienenkorb. Ich erhalte keine Antwort. »Mimi?«
    »Mein Name ist nicht Mimi«, sagt Ebi und richtet die Mündung ihres Armalite auf meinen Kopf. »Ich heiße Bramimonde, Jacob Stringfellow, aus dem stolzen Hause Bramimonde, das Männer wie dein Vater ruiniert haben.«
    »Nein.« Ich versuche, mich aufzurichten, aber die Bienen infiltrieren meine Gedanken. Die Symbipanzerung fühlt sich zäh an. Wo ist Mimi?
    »O doch.« Mit einem Tritt auf meinen Brustkorb nagelt Ebi mich brutal auf der Oberseite des Frachtcontainers fest. »Aber die Königin wird das ändern. Wenn sie den Schatz findet, wird sie der Orthokratie wieder zur Macht verhelfen, und ich werde imstande sein, meinem wahren Schicksal zu folgen.« Sie spuckt mir ins Gesicht. »Und als Zugabe werde ich dich töten. Weißt du noch, wie du unser Haus mit deiner Anwesenheit geschändet hast, Dalit? Damals habe ich dir gesagt, ich würde es dir eines Tages vergelten. Dieser Augenblick ist jetzt gekommen.«

KAPITEL 35
    H ÖLLENKREUZ , A USSENPOSTEN F ISHER F OUR A NNOS M ARTIS 238. 4. 0. 00:00
    »Nicht, solange ich hier was zu sagen habe«, meldet sich Mimi, begleitet von statischem Rauschen.
    Reflexartig schießt meine Hand vor und packt Ebis Unterarm. Ein betäubender Stromstoß jagt in ihre Symbipanzerung. Sie verdreht die Augen und lässt ein leises Stöhnen hören, ehe ein Feuerstoß aus dem Lauf ihrer Waffe jagt und gegen meine Brust prasselt. Die Kugeln prallen ab, ohne Schaden anzurichten. Dann höre ich das Krachen eines einzelnen Schusses. Ebi kippt zurück und fällt vom Frachtcontainer.
    »Wer hat sie erschossen?«, frage ich.
    »Dreimal darfst du raten«, sagt Mimi.
    »Vienne.«
    »Nicht übel für ein so winzig kleines Hirn wie deines.«
    Ich blicke über die Reihe der Container hinweg und hinauf zum Minarett, wo Vienne mit ihrem Armalite steht und mit dem Kampfmesser eine neue Kerbe hineinritzt. »Danke«, sage ich über den Aural-Link zu ihr.
    »Ist mein Job«, entgegnet sie, ehe sie die Seilrutsche benutzt, um zum Boden zu gelangen. Sie fängt den Aufprall mit dem gesunden Bein auf, humpelt aber anschließend. »Ich konnte die Tussi nie ausstehen.«
    »Du verarschst mich.« Ich stemme mich auf die Beine.
    »Das tue ich oft«, sagt sie. »So schwer ist das wirklich nicht.« Humpelnd kommt sie zu mir, und wir gehen zum Wohnhof. Die Königin hat den Schlitten mitten auf dem Hof unter der Obhut der Dræu zurückgelassen.
    »Wo ist sie?«, frage ich laut.
    »Chief«, sagt Vienne, während sie durch ihr Zielfernrohr schaut, »ich habe zwei Zielobjekte ausgemacht. Erbitte Zielfreigabe.«
    »Warte. Ich will beide gleichzeitig ausschalten.«
    »Jawohl«, sagt sie. »Ich habe beide im Visier.«
    »Beide?« Das will ich sehen. »Feuern auf ...« Twip! Eine Kugel verlässt den Lauf von Viennes Waffe. Zwei Dræu fallen.
    »Wie hast du das gemacht?«, frage ich voller Bewunderung.
    »Großkalibrige Munition und zwei Zielobjekte, die freiwillig ihre Schädelbasen in die Schusslinie gehalten haben.«
    »Erzähl das nur nicht Jenkins, sonst muss er drei auf einmal erledigen, nur um zu beweisen, dass er besser ist als du. Komm, lass uns die Königin suchen.«
    Langsam laufen wir zu dem Schlitten, um Viennes Schuss zu begutachten. Beide Treffer sind saubere Abschüsse, direkt durch die Schädelbasis. »Mimi«, sage ich, als wir die Kettenkanone außer Funktion gesetzt haben und uns vom Schlitten entfernen. »Wo ist die Königin?«
    »Kann ihre Position nicht lokalisieren. Das Signal verändert sich ständig. Ich ... Cowboy!«
    Fuusch! Eine Mörsergranate knallt in meinen Bauch und reißt mich von den Füßen. Ich lande hart, bin benommen und sehe ein statisches Rauschen vor den Augen.
    Vienne?, denke ich, während ich um Atem ringe. Wo ist Vienne? Dann sehe ich sie, in Sicherheit, ganz in der Nähe des Schlittens.
    Fuusch!
    Eine weitere Granate. Sie kracht in die Statue des Bischofs. Marmorbrocken regnen auf mich herab, und ich reiße schützend die Hände vors Gesicht, als auch schon der Kopf des Bischofs auf meine Unterarme donnert, abprallt und über die Fliesen rumpelt.
    Glücklicherweise bin ich immer noch in einem Stück, im Gegensatz zur Statue.
    »Sieh mal«, sagt Mimi, »da liegt ›ein zerschmettertes Haupt‹.«
    »Keats?«
    »Shelley.«
    »Die bringe ich immer durcheinan ...«
    Eceni ist noch nicht fertig. Eine dritte Granate schießt aus dem Mörser hervor. Für einen Augenblick verspüre ich Erleichterung, denn es sieht aus, als wäre es ein

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