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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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Fehlschuss, der nutzlos hinauf zur hohen Decke der Höhle jagt. Dann trifft die Granate auf, und eine Wolke aus schwarzem Staub breitet sich explosionsartig in der Luft aus. Ein gequältes metallisches Knarren ertönt, und der Container, der in dem Loch verkeilt war, kommt frei. Über mir bricht die Decke auf. Der Frachtbehälter, den Mimi so meisterhaft für mich platziert hat, entgleitet dem Loch und kracht in die Tiefe.
    »Du solltest dich bewegen«, sagt Mimi.
    Aber ich rühre mich nicht. Ich liege nur da und sehe den Container fallen, beobachte fasziniert, wie der rechteckige Kasten sich im Sturz aufrichtet, bis seine Unterseite auf Kollisionskurs mit meinem Kopf ist.
    »Durango!« Vienne hechtet über den Fliesenboden, während der Container auf mich zurast. Sie prallt gegen mich. Ihr Schwung hätte mich aus der Gefahrenzone schleudern sollen, aber mein Anzug absorbiert den Aufprall, und wir liegen gemeinsam in einer unbeholfenen Umarmung am Boden.
    »Los!« Mimi versetzt mir einen Schlag, und ich rühre mich endlich.
    Zu spät.
    Stumm richtet Vienne ihre Waffe auf den Boden des Containers, und ein, zwei Schüsse lösen sich aus ihrem Armalite. Ich packe sie, ziehe sie an meine Brust und bereite mich auf den Aufschlag vor.

KAPITEL 36
    H ÖLLENKREUZ , A USSENPOSTEN F ISHER F OUR A NNOS M ARTIS 238. 4. 0. 00:00
    Der Container kracht auf den Boden. Seine Unterseite, die von den explosiven Geschossen bereits aufgerissen worden war, zerfällt vollständig, als sie meinen Rücken streift. Der Aufprall rammt mich gegen Vienne, die sich unter mir zusammengerollt hat.
    Meine Rüstung fängt die Wucht ab, aber wir sind beide im Inneren des Containers gefangen. Außerdem können meine Ohren mit dem Krach nichts anfangen, und für ein paar Sekunden bin ich wie gelähmt. Bis Mimi mir erneut einen Schlag versetzt.
    »Bewegung, Regulator!«, brüllt sie mir ins Hirn und hört sich ganz so an wie mein alter Chief.
    »Vienne?« Ich schüttele die Trümmer von meinem Körper. Drehe sie auf den Rücken. Versuche, herauszufinden, ob ihr etwas passiert ist, aber es ist stockfinster in dem Container, und die Luft ist staubgeschwängert.
    »Ihre Lebenszeichen sind in Ordnung«, sagt Mimi. »Sie ist nur bewusstlos.«
    Nur bewusstlos, denke ich. Dann stöhnt Vienne, und ich weiß, dass Mimi die Wahrheit gesagt hat.
    Aber was ist mit der Königin? Wo ist sie jetzt? Weiß sie, dass wir überlebt haben? Kommt sie her, um uns den Rest zu geben?
    Ich spähe durch eine Lücke in den verbogenen Toren des Containers. Eceni ist so schön wie an dem Tag, als ich ihr außerhalb des Mars zum ersten Mal begegnet bin, und vermutlich hätte ich mich erneut in sie verknallt, wäre sie nicht die mörderische Irre, die mir gerade einen Frachtcontainer auf den Kopf hat krachen lassen. Während ich Viennes Puls fühle, hüpft die Königin über den Wohnhof zu der Statue, springt auf das Podest, schlingt einen Arm um die zerbröselnde Leibesmitte des Bischofs und macht ein paar Cancan-Schritte, während sie die Melodie von »Ta-ra-ra Boom-de-ay« summt.
    »Komm raus, komm raus, wo immer du bist, Jacob«, singt sie mehr oder weniger. »Ich weiß, du bist nicht tot, Jake. Ja-ak-ey.«
    »Vienne«, flüstere ich und schüttele sie sanft. Sie stöhnt leise auf. Okay, denke ich. Vienne braucht Zeit, um sich zu erholen, und ich brauche ein Ablenkungsmanöver.
    So leise wie möglich befreie ich mich und krieche zu der kaputten Tür. Eceni tanzt noch immer um die Statue herum. Mich hat sie noch nicht bemerkt. Ich zwänge mich durch die schmale Öffnung. Meine Muskeln schreien vor Schmerz. Obwohl mein Kopf von statischem Rauschen erfüllt ist, sehe ich mich um und suche nach irgendetwas, das ich benutzen kann, um die Königin von Vienne wegzulocken.
    Der Motorschlitten! Er steht nur wenige Meter entfernt. Mit Trümmern übersät, aber der Motor läuft immer noch im Leerlauf. Ich Glückspilz!
    »Nur du bringst es fertig, dich als Glückspilz zu bezeichnen, nachdem gerade ein Gebilde von der Größe eines Hauses auf dir gelandet ist«, kommentiert Mimi.
    »Ich bin nun mal ein unverbesserlicher Optimist.« Ich gleite auf den Sitz und greife zum Lenker. Dann gebe ich Gas und fahre auf die Königin zu. Als sie den hochdrehenden Motor hört, wirbelt sie herum und reißt den Mörser hoch.
    Ehe sie feuern kann, reiße ich den Schlitten herum, sodass das Heck ausbricht und ihr gegen die Beine schleudert. Die Wucht schleudert sie sechs Meter weit zurück. Ich springe ab und

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