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Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition)

Titel: Das Mars-Labyrinth: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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Vorstellungen von Spaß .«

KAPITEL 10
    J AISALMER D ISTRICT , N EW E DEN A NNOS M ARTIS 238. 4. 7. 18:21
    »Auf keinen Fall. Nicht einmal, wenn sie ein Vermögen bezahlen würden«, sagt Jenkins, als ich ihm den Job anbiete. »Das sind Minenbewohner. Mit der Sorte will ich nichts zu tun haben.«
    Wie versprochen haben wir den größten Teil des Tages damit zugebracht, die Pubs auf der Suche nach guten Regulatoren zu durchstöbern, die bereit waren, für eine Hand voll Almosen zu arbeiten. Wie Vienne gesagt hatte, haben wir geeignete Kandidaten gefunden – und ein paar Dalit , die bereit waren, für ihre nächste Mahlzeit zu arbeiten. Aber wir fanden nicht, was wir gesucht haben, abgesehen von ein paar Streitereien, die Vienne jedes Mal schnell beendete.
    »Jetzt sind alle Stricke gerissen«, sage ich zu ihr, als wir am Ende mit leeren Händen und leeren Mägen dastehen, da wir das Abendessen ausgelassen hatten. »Jetzt bleibt uns keine Wahl mehr.«
    Eine Stunde später entdecken wir Fuse und Jenkins mitten im Basar. Sie treiben sich in der Nähe vom Stand des Kupferschmieds herum und betrachten eine Sammlung aus Spucknäpfen und Nasenringen. Sie kaufen nicht, sie sehen sich nur um. Ihr Geld haben sie im Pub gelassen.
    Nachdem Jenkins sich geweigert hat, packt Fuse seinen Unterarm. »Reiß dich zusammen. Du bist mir nie wie ein Eiferer vorgekommen. Hör dir wenigstens an, was der Chief zu sagen hat. Man weiß schließlich nie. Sein Angebot könnte reizvoll sein.« Er schaut Vienne an. »Nicht wahr, Schätzchen?«
    »Ich habe elf Leute im Nahkampf erledigt«, sagte Vienne zu ihm.
    »Und?«
    »Und wenn du mich noch einmal Schätzchen nennst, stehen die Chancen gut, dass ich auf ein Dutzend erhöhe.«
    »Wroau! Kess.« Fuse krümmt die Hände zu Klauen. »Wie ich schon sagte, ich mag Susen mit Mumm und Feuer im Leib, falls du verstehst, was ich meine.«
    »Das einzige Feuer, das dich interessieren sollte«, kontert Vienne und zieht ihre Waffe, »ist das, was ich dir unter dem Arsch mache, wenn du nicht endlich mit dem Gequassel aufhörst.«
    »Dann halte ich die Klappe. Kein Wort mehr.« Er zwinkert so heftig, als hätte er einen Tick. »Siehst du? Fest verschlossen, also kommt kein Ton ...«
    »Diesen Satz benutzt du nicht zum ersten Mal«, belehrt ihn Vienne.
    »Recycling zur Verbesserung marsianischen Lebens.«
    »Es reicht!«, blaffe ich die beiden an, schärfer als nötig. Als ich mir ihre Aufmerksamkeit gesichert habe, lege ich ihnen die Bedingungen für den Auftrag dar.
    »Hundert Kröten für jeden?«, donnert Jenkins. »Mehr hast du nicht zu bieten?«
    »Nein«, sage ich.
    »Schön zu hören. Was hast du sonst noch?«
    »Du hast mich nicht verstanden: einhundert für das ganze Davos.«
    »Du hast sie ja nicht alle.« Jenkins spuckt zielsicher in einen Spucknapf und hebt die Hände, als der Händler empört aufschreit. »Was denn? Darf ich das Ding etwa nicht ausprobieren?«
    Ich halte mich am Thema fest. »Du bist verrückt, wenn du den Job ablehnst.«
    »Das sind Kannibalen. Die Typen essen Leute. Such dir einen anderen Trottel, Chief. Leroy Jenkins wird keinen Kannisnack spielen.«
    »Kannisnack?«, frage ich verwirrt. »Wovon sprichst du?«
    »Du weißt schon. Kannibale. Snack. Kannisnack.«
    »Genauuuu.« Streichen wir Jenkins von der Liste. Ich wende mich an Fuse. »Wie steht es mit dir? Du bist Sprengmeister. Die Grubenleute haben Sprengstoff für den Bergbau gehortet. Ich wette, sie haben noch was davon übrig. Vielleicht geben sie dir etwas ab.«
    Fuse leckt sich die Lippen. Zieht mich zur Seite, um allein mit mir zu sprechen. »Du und ich, wir sind doch Männer von Welt, richtig, Chief?«
    »Ja. Nur sind es vermutlich verschiedene Welten.«
    Er tut meinen Kommentar mit einem Schulterzucken ab. »Deine Vienne, ist die gebunden?«
    »Du meinst, an einen Mann?«
    Er zwinkert mir zu. »Kluges Köpfchen.«
    »Nein, ist sie nicht. Vienne interessiert sich nur für ihren Job, ihr Davos und ihren Chief.«
    »Aber das könnte sich doch ändern, oder? Wenn der richtige Kerl zur richtigen Zeit auftaucht.«
    Nicht in deinem Leben, antworte ich stumm und hätte es beinahe ausgesprochen, als mir eine interessante Idee kommt. Eine sehr interessante und nützliche Idee.
    »Raffiniert, Cowboy, aber auch hinterhältig«, meldet sich Mimi.
    »Ich hab doch gar nichts gesagt.«
    »Aber du hast es gedacht.«
    Ich lege Fuse brüderlich einen Arm um die Schultern. Er ist gute zwanzig Zentimeter kleiner als ich und hat

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