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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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überzeugt zu sein.
    „Des Raumschiffs“, verdeutlichte er und sah etwas ungehalten aus. Als rede er mit einem begriffsstutzigen Auszubildenden oder so und sei kurz davor, die Fassung zu verlieren.
Gedächtnis,
der Redner des Altengremiums der
Zwölf Stämme
, war aber auch wirklich ein sehr geduldiges, gemächliches Wesen.
    „Ah, du meinst die
Welt
“, riet der Shonta nach ein paar weiteren Versuchen des Piloten, ihm begreiflich zu machen, was er meinte.
Gedächtnis
lächelte ein breites, fast schon nachsichtig zu nennendes Lächeln, das hier ganz dasselbe wie in der Yantihni-Welt bedeutete. „Nein, natürlich sind wir das nicht.“
    Die Raumfahrer – die anderen, die weiter entfernt auf dem Hof in den Bodennischen Platz genommen hatten, hörten über den Helmfunkkanal im Halskragen der Anzüge unwillkürlich mit – hielten den Atem an.
    Diese Antwort und das, was jetzt vielleicht noch folgen würde, war nun wirklich interessant – und es erleichterte die meisten von ihnen erheblich. Somit waren diese urigen kleinen Kerle wohl wirklich nicht identisch mit den
Planetenplünderern
, wie die Yantihni der GHANTUURON-Expedition sie genannt hätten. Aber in welcher Verbindung standen sie wohl DANN mit diesem künstlichen Stern? Und mit den Massenmördern, die die Tassaier niedergemetzelt hatten? [19] Was TATEN die Shonta hier? Wie waren sie hierher gelangt?
    Fragen über Fragen taten sich auf. Und ihre Lebensumwelt auf dieser Plattform über der gewaltigen künstlichen Schlucht gab keine Hinweise darauf, wie man sie beantworten konnte.
    Der greise Shonta fuhr freundlich fort und wirkte dabei nach wie vor recht mitteilungsbereit. „Seht ihr, die
Welt
ist immer schon gewesen. Als wir hierher kamen, um zu arbeiten, da gab es sie und viele ihrer Art bereits. Das
Imperium
besetzt gerne seine
intelligenten
Finger
, damit sie auch gut funktionieren können.“
    „Moment“, hakte die Linguistin gleich ein, bevor wieder irgendwelche Verständnisschwierigkeiten auftauchen konnten. „
Finger
?“
    Gedächtnis
nickte auf sehr yantihnische Weise. Er schien auch diese Frage erwartet zu haben. Möglicherweise hatten ja die Tassaier schon genau dasselbe gefragt, was natürlich viel erklären würde. Notwendigerweise hatten die bedrängten Bewohner des Xoor’con-Systems sehr ähnliche Fragen wie sie gehabt.
    „Natürlich“, gab er zu. „Ihr seid an Bord eines
Fingers des Imperiums
. Und es ist natürlich ein
intelligenter
Finger
, kein
automatischer
Finger
. Dort würden wir zu Grunde gehen. Jeder Shonta weiß das. So sind die Dinge nun einmal.“
    „Nimm es erst mal hin“, sagte nun Yuuricor zu seiner Begleiterin. Er spürte zugleich einen eisigen Hauch des Unbehagens, der ihm gleich einem kühlen Luftzug über die Haut zu streichen schien und ihn erschauern ließ. Er ignorierte diese Empfindung, für die es keinen Grund zu geben schien. „Fahre bitte fort. Wir sind neugierige Wesen.“
    „Das ist gut.
Sie
schätzen so etwas.“
    Diese Worte ließen den Yantihni erst recht eisige Schauer über den Rücken laufen.
    „
Sie
?“
    „Natürlich. Die
intelligenten Finger des Imperiums
sind Sammler“, erfuhren die beiden von dem wortführenden Shonta. Er blickte sich im Halbrund der versammelten alten Shonta um und erntete von allen Seiten ein beifälliges Nicken. „Seht ihr, die
Finger
sammeln und bringen Neuheiten mit, heim ins Imperium. Niemand kann das ändern. Das ist einfach der Lauf der Dinge. Und da ihr hier seid, möchtet ihr natürlich das Imperium besuchen. Die
Herren des Imperiums
werden sich freuen, glaubt mir. Sie freuen sich immer über neugierige Geister, die zu Besuch kommen. Sie sind genauso neugierig wie ihr.“
    Der alte Shonta
Gedächtnis
nickte wieder seinen Shonta-Gefährten zu, die nun ebenfalls lächelten und einmal mehr zustimmend nickten.
    „Was
bedeutet
das?“ Yuuricor war alarmiert und auch Vaniyaa sah nun etwas verstört aus. Irgendetwas schwang in diesen Worten mit, das sie beide beunruhigte.
    „Oh, das ist wirklich ganz einfach. Ihr seid uns willkommen bis zu dem Zeitpunkt, an dem es heißt, Abschied zu nehmen. Und nun stellt uns ruhig weiterhin Fragen, wir antworten euch gern, soweit wir es vermögen. Und bitte erzählt uns auch von eurer Welt. Denn wir sind natürlich ebenfalls neugierige Wesen.“
    Er lächelte breit und auf eine Weise, dass Vaniyaa außerstande war, ihm in irgendeiner Weise zu misstrauen. Er sah tatsächlich aus wie ein schwarzer, humanoider Frosch mit diesem

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