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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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schoss wie ein Irrwisch zwischen dem Boden des höheren Levels und der Seitenwand der Empore entlang.
    #Dafür spricht gar nichts#, korrigierte Gleiter 2. #Ich warne vor übereilten Hoffnungen. Meine Prozessoren geben nur eine Wahrscheinlichkeit von 0,221 dafür an, dass das Wesen und die Roboter in irgendeiner Weise harmonisch interagieren. Es sieht sehr viel mehr danach aus, als sei das Wesen in ähnlicher Form darauf aus, nicht aufzufallen.#
    #Dann solltest du den Kontaktversuch beenden und…#
    Der Funkimpuls von Gleiter 3 riss jäh ab. Ein knatterndes Energiegitter aus grüner Energie jagte über den Gleiter, ausgehend von zwei Blasenrobotern, die ihn in die Zange genommen hatten. Der Energiepuls brachte, wie schon befürchtet, die Antigravfunktion des Gleiters sofort zum Stillstand und paralysierte zugleich den KI-Kern. Der Gleiter krachte lautstark und unkontrolliert gegen die Seitenwand eines rostigen Rhombus, stürzte drei Neen tief auf den Boden und schlug auf der Oberseite auf. Das Cockpit aus bruchfestem Kunststoff blieb intakt, aber die Öffnungskontakte wurden durch den Aufprall deformiert. Kein Yantihni würde das Cockpit nun mehr ohne Gewalt öffnen können.
    Der KI-Kern startete unverzüglich einen Reboot seiner Funktionen, wohl wissend, dass jede Phase der Inaktivität für ihn eine akute Gefahr darstellte. Es dauerte nur dreieinhalb Sekunden, ehe die ersten optischen Signale aus der Umgebung wieder erkennbar wurden.
    Ein wuchtiger Schemen raste direkt auf das Objektiv zu.
    Das war der letzte Eindruck, den der KI-Kern des Gleiters 3 hatte. Dann bohrten sich die vibrierenden Metalldornen der feindlichen Roboteinheit wie die scharfen Greifklauen von Raubinsekten tief in die Eingeweide des Gleiters und rissen den Generator heraus, das Herzstück der yantihnischen Maschine..
    Jede energetische Aktivität erlosch auf der Stelle.
    Gleiter 3 war, wenn man das sagen konnte, sofort „tot“. Die beiden klobigen Blasenroboter des Maschinenmondes zerrten das yantihnische Gleitfahrzeug in einen Zwischenraum zwischen den Metallstapeln und begannen unverzüglich damit, das Fahrzeug lautstark in seine Bestandteile zu zertrennen.
    Die anderen beiden Gleiter befanden sich noch immer auf der Flucht.
    Nun stand eindeutig fest: Pardon wurde nicht gegeben. Wenn sie erwischt wurden, drohte ihnen dasselbe Schicksal – vollständige Zerstörung!
    *
    38. Rätsel der Shonta, Teil 2
    Stoßtrupp, in der Shonta-Stadt, 20. Yoysh 440 yantihnischer Zeitrechnung
    „…keine Angst, nein. Warum sollten wir
Angst
haben?“
    Als der Kontakt zwischen den yantihnischen Raumfahrern und dem Rat der Shonta erst einmal hergestellt war, wurden für Vaniyaa und Yuuricor die Geheimnisse eher größer statt kleiner.
    Es stellte sich schnell heraus, dass manche Vermutungen völlig präzise waren, beispielsweise, dass die Zwergenwesen solche Erstkontakte sichtlich gewohnt waren, auch die Prozedur der Informationsübermittlung, und so machten sie es Vaniyaa denkbar leicht. Doch das hieß nun keineswegs, dass man sie besser
begreifen
konnte.
    Kontaktangst etwa, die war ihnen wirklich völlig fremd.
    Sobald die etwas umständliche Kommunikation über den tassaiischen Translator Krt funktionierte, tauschen sie zunächst die Namen aus. Dabei wurde offensichtlich, dass die Shonta ihre Namensvergabe nach individuellen Stärken vornahmen und ein jeder Name zugleich eine Form von
Funktionsbekenntnis
war.
    Der Gesprächsführer, der in der Folge die meisten Worte mit seinen Gästen wechselte, eine verwitterte schwarze Zwergengestalt mit etwas schiefen, nach vorne gebeugten Schultern, wurde beispielsweise vom Translator mit „Gedächtnis“ angesprochen. Vielleicht war das nicht die 1:1-Übersetzung, aber vom Sinngehalt des Namens her schien das zu passen. Er stellte tatsächlich die klügste und wohl auch älteste Person der ganzen Runde dar, und Alter korrelierte hier gut mit Wissen und Ansehen in der Shonta-Gesellschaft.
    Andere Namen der Mitglieder dieses zwölfköpfigen Gremiums lauteten „Scharfsinn“ oder „Flinkhand“. Ein jeder bildete das Oberhaupt eines Familienverbandes, zusammen stellte die Shonta-Gemeinschaft die
Zwölf Stämme
dar, wie der Translator der Tassaier das schon gespeichert und preisgegeben hatte.
    Der plappernde Leiter der großen Wandergruppe, der Yuuricor und die anderen Yantihni hierher gelotst hatte, hörte auf einen Namen, den der Translator provisorisch mit „Schnellfuß“ übersetzte… im Kern zweifellos präzise.

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