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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Agate.«
    »Ich sehe da kein Problem. Sie sorgen doch dafür, daß Jamie erfährt, daß ich Bescheid weiß, ja?«
    »Aber sicher. Sagen Sie mir so etwas wie diese Malcomb-Geschichte, damit er weiß, daß es von Ihnen kommt.«
    »Geht in Ordnung. Sagen Sie ihm, daß sein Biologielehrer mir geschrieben hat. Er soll sich gefälligst auf den Hosenboden setzen, sonst ist Schluß mit seinen sportlichen Ambitionen.«
     
    Als Leslie die »Internationale Sendezentrale« des MI6 verließ, waren in dem langen, breiten Korridor nur zwei Menschen zu sehen. Der eine war ein bewaffneter Posten, der in der Mitte des Korridors an einem Tisch saß, der andere Cameron Pryce, der ganz am Ende stand. Leslie nickte dem Wachposten zu und ging mit schnellen Schritten auf Pryce zu. Ihr Herz schlug wie wild, und die Freude strahlte aus ihren Zügen, als sie sich Pryce in die Arme warf, ihn an sich drückte und ihm ins Ohr flüsterte: »Es ist Jamie! Er ist entkommen, er ist in Sicherheit!«

    »Das ist wunderbar, Leslie!« rief Pryce und senkte dann gleich wieder die Stimme. »Das ist ja großartig, wirklich großartig«, fügte er hinzu und drückte sie ebenso fest an sich, wie sie ihn. »Wer hat denn angerufen?«
    »Frank Shields. Die haben das schon vor einer Weile erfahren, aber sie mußten ganz sichergehen – und das sind sie auch. Es ist Jamie!«
    »Sie müssen so erleichtert sein…«
    »Ich finde keine Worte!« Und dann, als würde ihr plötzlich bewußt, daß sie sich immer noch umarmt hielten, kam sie ins Stottern und löste sich von ihm. »Ich – es – es tut mir leid, Cam. Ich benehme mich wie ein kleines Kind…«
    »Weil Ihr Kind in Sicherheit ist«, sagte Pryce, der sie immer noch festhielt, und griff ihr jetzt unters Kinn, hob ihr Gesicht. »Sie weinen ja, Leslie.«
    »Das sind Freudentränen, mein Freund, mein guter Freund.«
    »Das ist die Erleichterung.«
    »Ja, das ist sie wohl.« Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Pryce ließ sie los, trat einen Schritt zurück, legte die Hände auf ihre Schultern. »Ich danke Ihnen, mein Freund«, sagte sie.
    »Wofür? Dafür, daß ich hier bin? Ich hätte sonst nirgendwo sein wollen.«
    »Dafür auch. Aber das habe ich nicht gemeint. Vor ein paar Sekunden hätte ich Ihnen am liebsten einen Kuß gegeben.«
    »Sie sind im Augenblick ziemlich verletzlich, Colonel.«
    »Und dafür danke ich Ihnen, dafür, daß Sie das wissen.«
    Pryce lächelte und nahm die Hände von ihren Schultern. »Im Augenblick brauchen Sie wirklich nichts von mir zu befürchten, aber trauen Sie mir nicht auf lange Sicht. Ich bin schließlich kein Mönch.«
    »Und ich keine Nonne. Obwohl – die letzten paar Jahre war ich das vielleicht doch.«
    »Darüber sollten wir ein wenig nachdenken, so wie wir Leute vom Nachrichtendienst gewöhnlich ein Problem angehen.«
    »Da bin ich ja leider nicht mit von der Partie…«
    »Jetzt hören Sie schon auf, Lady. Ich weiß seit der Chesapeake Bay Bescheid.«

    »Was wissen Sie?«
    »Sie sind Army G-zwo, und zwar ziemlich weit oben, und Ev Bracket war das auch.«
    »Wie bitte?«
    »Sie gehören einer Eliteeinheit an, das, was die Briten Special Branch nennen. Sie reisen in der Weltgeschichte herum und spüren Bösewichter auf – mit der entsprechenden Ausbildung natürlich.«
    »Wie in Gottes Namen sind Sie denn darauf gekommen?«
    »Sie haben sich zu oft verraten. Sie denken wie jemand vom Geheimdienst, reden häufig so, und die Army schickt schließlich auch keinen SET-Offizier auf einen Computerkurs an die Uni von Chicago, bloß damit der oder die Betreffende dann einen Laptop in die Schlacht tragen kann.«
    »Das ist komisch, wirklich komisch!« rief Leslie, und ihre geröteten Augen strahlten. »Erst vor fünf Minuten hat Frank mich gefragt, ob ich Ihnen etwas gesagt hätte. Ich habe gesagt, nein, aber ich hätte mir gedacht, daß Sie Argwohn geschöpft haben, weil ich den Computer am Belgravia Square benutzt habe. Ihm macht es übrigens nichts aus, aber war es der Computer?«
    »Nein, viel einfacher. Ich weiß zwar, daß manche Leute im Pentagon und in Langley nicht viel davon halten, aber wir CIA-Typen und ihr G-zwo-Typen haben oft gute Gründe zusammenzuarbeiten. Nein, ich habe einfach einen alten Freund in Arlington angerufen, und der hat Sie und Bracket für mich ein wenig überprüft. Er oder ich haben dem anderen mal irgendwo in Moskau das Leben gerettet, ich weiß nicht mehr, wer es war. Jedenfalls blieb ihm nichts anderes übrig,

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