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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ihr Gespräch kommt jetzt herein.«
    »Vielen Dank.« Leslie griff nach dem Hörer; ihre Hand zitterte, als sie ihn erfaßte, und eine Welle von Angst durchströmte sie. »Hier spricht der nach London eingeteilte Teilnehmer …«
    »Geht schon in Ordnung, Leslie«, fiel Frank Shields ihr ins Wort, »die Litanei können wir uns sparen.«
    » Frank ?«
    »Die haben mir gesagt, diese Anlage sei so sicher, als ob wir in einem Besenschrank in Alaska miteinander sprechen würden.«
    »Das weiß ich nicht, aber ich kann Ihnen sagen, daß ich mich auf einer emotionalen Achterbahn befinde, seit Geof Waters mir gesagt hat, ich solle hier auf einen Anruf warten. Er hat mir nicht mal gesagt, daß Sie das sind.«
    »Das weiß er auch nicht, und wenn er ein ehrlicher Etonschüler ist, dann weiß er es auch nicht, wenn wir beide fertig sind, es sei denn, Sie sagen es ihm.«
    »Herrgott, sagen Sie mir doch, was los ist, Frank!« Leslies Stimme war plötzlich ganz leise geworden. »Ist meinem Sohn etwas passiert?«
    »Ich habe vielleicht Neuigkeiten für Sie, Leslie, aber zuerst muß ich Ihnen eine Frage stellen.«
    »Eine Frage ? Ich will jetzt keine Fragen beantworten, ich möchte hören, was mit meinem Kind ist!«
    »Sagt Ihnen der Name Malcomb etwas?«
    »Malcomb – Malcomb ? Ich kenne niemanden, der Malcomb heißt! Was soll die dämliche Frage?«
    »Ganz ruhig, Colonel, nicht aufregen. Überlegen Sie, denken Sie nach…«

    »Ich brauche nicht nachzudenken, gottverdammt !« schrie Leslie jetzt beinahe hysterisch. »Was zum Teufel ist ein Malcomb , und was hat das mit meinem Sohn zu tun? Ich kenne niemanden – ich habe nie jemanden gekannt…« Plötzlich verstummte Leslie; der Atem stockte ihr. Sie riß den grünen Telefonhörer vom Ohr und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die weiße Wand außerhalb ihrer Zelle. »O mein Gott!« flüsterte sie und legte den Hörer wieder ans Ohr. »Dieses kleine ausgestopfte Schaf, ein Lämmchen, ein Spielzeugtier, das er als Dreijähriger gehabt hat! Er hat es ›Malcomb‹ genannt, nach der Figur…«
    »Das stimmt, Leslie«, bestätigte Frank Shields viertausend Meilen von ihr entfernt am Fuße der Great Smoky Mountains. »Ein Spielzeugtier, das ihr beide vergessen habt, bis…«
    »Bis wir es auf dem Dachboden gefunden haben!« unterbrach Leslie ihn. »Ich habe es gefunden, und Jamie konnte sich nicht mehr daran erinnern, also habe ich es ihm gesagt. Es ist Jamie ! Sie haben von meinem Sohn gehört!«
    »Nicht unmittelbar, aber er ist in Sicherheit. Er ist entkommen, eine ganz außergewöhnliche Leistung für einen jungen Mann seines Alters.«
    »Hey, er ist auch ein außergewöhnlicher Junge!« rief die glückliche Mutter. »Vielleicht nicht gerade der Beste in Biologie und Latein, aber ein verdammt guter Ringer! Habe ich Ihnen gesagt, daß er ein verdammt guter Ringer ist?«
    »Das wissen wir.«
    »Oh, ich fange an zu faseln, wie?« sagte sie unter Tränen. »Tut mir leid, Frank. Ich plappere, und die Tränen laufen mir über die Wangen.«
    »Dazu haben Sie auch ein Recht, Leslie.«
    »Wo ist er? Wann kann ich mit ihm sprechen?«
    »Im Augenblick befindet er sich auf einem Flottenstützpunkt im Nahen Osten…«
    »Im Nahen Osten ?«
    »Ich kann im Augenblick nicht das Risiko eingehen, ihn mit Ihnen sprechen zu lassen. Wir haben keine Chance, so kurzfristig die entsprechenden Anlagen zu installieren, um wirklich sicherzustellen, daß die Verbindung nicht abgehört wird. Sie
können sich ja wahrscheinlich vorstellen, daß die Leute, denen er entkommen ist, überall nach ihm suchen, und diese Burschen verstehen sich genauso gut auf Elektronik wie wir.«
    »Das verstehe ich, Frank. Ich bin schließlich ein Computermädchen.«
    »Das hat mir Pryce auch gesagt.«
    »Er ist wirklich nett. Er ließ es sich nicht nehmen, mit mir hierher zu kommen, und ich weiß ganz genau, daß er und Sir Geoffrey andere Pläne hatten. Ich habe da etwas von einem Pokerspiel in Waters’ Club gehört, und das hätten die beiden sich wirklich verdient.«
    »Haben Sie ihm gesagt, wer Sie wirklich sind? Ein G-zwo-Offizier im Sondereinsatz und nicht nur ein SET-Colonel?«
    »Nein, aber das ahnt er vermutlich, seit ich mich mit den Computern am Belgravia Square beschäftigt habe. Ich weiß aber nicht, ob er überhaupt den Unterschied kennt oder sich dafür interessiert.«
    »Möglicherweise schon. Er mag es nicht, wenn man ihm etwas verschweigt. In der Beziehung kann er genauso unangenehm werden wie Beowulf

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