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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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    Der schlanke Mann mit dem schütteren Haar in der EDV-Abteilung der Central Intelligence Agency erhob sich von seinem Schreibtisch in seinem kleinen Büro und griff sich mit beiden Händen an die Schläfen. Er ging mit unsicheren Schritten zum nächsten Arbeitsplatz, einem Büro unmittelbar neben seinem. »Hey, Jackson«, sagte er. »Ich habe wieder einen meiner Migräneanfälle. Herrgott, das ist unerträglich!«
    »Gehen Sie in den Aufenthaltsraum, Bobby, ich schalte Ihr Terminal auf das meine und halte die Stellung. Sie sollten wirklich mal zum Arzt gehen.«
    »Das habe ich getan, Jackson. Der sagt, das sei der Streß.«
    »Dann machen Sie hier Schluß. Sie bekommen jederzeit woanders einen besser bezahlten Job.«
    »Mir gefällt es aber hier.«
    »Das ist doch Quatsch. Gehen Sie nur. Ich kümmere mich um Ihre Anlage.«
    Bobby Lindstrom begab sich nicht in den Aufenthaltsraum, sondern ging hinaus und dort zu einem der Münztelefone. Er schob vier Vierteldollars ein, einen nach dem anderen, und wählte sieben Nullen. Eine Folge von Glockentönen war zu hören, fünf an der Zahl, dann drückte er achtmal die Null und wartete.
    »Auf Band«, sagte die metallische Stimme. »Beginnen Sie.«
    »Hier Adler. Habe DD-zwo-Kommunikation entschlüsselt. Zielpersonen befinden sich in North Carolina, die P. V. Anlage. Weitermachen gemäß Marseille. Ende.«
     
    Es war Nacht, dunkle Nacht. Dichte Bergnebel, die überall über dem Boden hingen, verschluckten die Mondstrahlen. Auf der Zufahrtsstraße zu dem Wachhäuschen von Peregrine View konnte man ein Scheinwerferpaar erkennen, das immer näher kam. Als es schließlich die Stahlschranke erreicht hatte, die die Straße absperrte, konnte man erkennen, daß es sich um
eine braune Limousine handelte, ein Regierungsfahrzeug mit zwei Standern auf den Kotflügeln – der Wagen eines Generals, eines Zweisterne-Generals.
    Eine Wache trat aus dem Häuschen, und der Wagen hielt an. Der Mann blickte ins Wageninnere und sah dort vier Offiziere in Uniform – der Fahrer war ein Major, neben ihm saß der General auf dem Vordersitz, auf dem Rücksitz hatten zwei Captains Platz genommen.
    »General Lawrence Swinborn, junger Mann«, erklärte der General und hielt dem Mann über die Brust des Fahrers hinweg seine Papiere ans offene Fenster. »Hier sind meine Freigaben von der CIA und der Army.«
    »Tut mir leid, Sir«, erklärte der Sergeant der Gamma Force, »wir brauchen diese Freigaben mindestens zwölf Stunden vor dem Eintreffen eines Gastes. Geht leider nicht, Sir. Sie müssen dort hinten wenden.«
    »Das ist schade, Sergeant«, sagte der General und legte den Kopf etwas zur Seite und nickte. Auf dieses Zeichen hob der Captain auf dem linken Rücksitz eine Pistole mit Schalldämpfer und schoß den Mann in die Stirn. Der Schuß klang, wie wenn jemand ausspuckt. Als der zweite Wachposten seinen Kameraden fallen sah, rannte er aus seinem Wachhäuschen heraus, in zwei weitere Schüsse desselben Captain hinein, wieder Kopfschüsse. Keines der Opfer gab einen Laut von sich.
    »Aussteigen«, befahl der General, »die Leichen in die Büsche schaffen und die Schranke hoch.«
    »Jawohl, Sir!«
    »Major, Scheinwerfer ausschalten.«
    »Sofort! ›Lawrence‹ – das klingt gut.«
    »Ich hoffe, Sie müssen sich nie daran erinnern.« Die Stahlschranke hob sich in der Dunkelheit, die beiden Captains kehrten auf ihre Plätze zurück, und die Limousine rollte langsam weiter. Ein dritter Posten tauchte im Nebel auf; er war sichtlich verwirrt, als er auf den Wagen zuging.
    »Was, zum Teufel, soll das?« fragte er. »Wer seid ihr Leute?«
    »Pentagon Sicherheitskontrolle, Soldat«, antwortete der General. »Ich nehme an, Sie können die Stander erkennen.«
    »Ich sehe fast nichts, aber jedenfalls habe ich keine Anweisung.«
    »Wir sind freigegeben, Corporal. Wir sind hier, und ich bin General Lawrence Swinborn.«
    »General oder nicht, Sir, wir haben Anweisung, jedes Fahrzeug in die Luft zu jagen, über das man uns nicht informiert hat.«
    »Dann haben Sie offensichtlich beim Appell nicht aufgepaßt, Soldat. Also, wo sind die anderen konzentriert? Ich habe keine Lust, mich noch mal aufhalten zu lassen.«
    Der muskulöse, breitschultrige Corporal der Gamma Force studierte den Wagen und seine Insassen. Jetzt trat er langsam zwei Schritte zurück, seine rechte Hand griff an das Holster, schnallte es auf, während er mit der linken Hand ein Funkgerät aus der Tasche zog. Im offenen Rückfenster des Wagens

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