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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Männern. Sie fingen sofort wieder an zu schießen, und Scofield wartete auf das, was gleich kommen mußte.
    Und es kam auch. In dem Dunst, in den sich jetzt Pulverdampf mischte, konnte er sehen, wie einer der Männer seine Waffe nach oben richtete; er hatte aus dem einfachen Grund zu schießen aufgehört, weil ihm die Munition ausgegangen war und er ein frisches Magazin einschieben mußte.
    Scofield erschoß den dritten Mann und brach aus dem Unterholz, als dieser stürzte. »Laß das Ding fallen!« befahl er dem Killer, der seine Waffe in der rechten Hand und ein volles Magazin in der linken hielt. »Fallen lassen!« wiederholte Scofield und ließ den Hammer seiner Pistole einrasten.
    »Großer Gott, Sie sind er , oder?«
    »Ihrer Grammatik zum Trotz – ja, das bin ich. Aber ich habe ja auch in Harvard studiert, obwohl das keiner glauben will.«
    »Hurensohn!«
    »Das sind vermutlich Sie, nehme ich an. Oder wollen wir es anders formulieren? Ein Mataresensohn.« Der Mann schob
langsam, im Nebel kaum sichtbar, sein Magazin millimeterweise auf die Pistole zu. Plötzlich schüttelte er sein rechtes Bein, hob es ein wenig an. »Ganz ruhig«, sagte Scofield, »Sie sind nur einen Hauch davon entfernt, den Löffel abzugeben.«
    »Mein Bein, verdammt noch mal! Ich habe Krämpfe von dem vielen Laufen.«
    »Ich sage es kein zweites Mal, Kotzbrocken. Die Waffe fallen lassen.«
    »Das tue ich doch, bestimmt!« Der Killer drückte die Waffe gegen das rechte Bein, zuckte dabei zusammen. »Ich muß diesen Muskelkrampf loswerden, das tut höllisch weh.«
    »Also, da muß ich Ihnen recht geben, Sie Drecksack. Krämpfe können…« Plötzlich fuhr der Mataresekiller herum, rammte das geladene Magazin in die Waffe und richtete sie auf Scofield. Scofield feuerte. Der Killer sackte zu Boden.
    » Verdammt «, schrie Scofield. »Ich wollte dich lebend haben, du Mistkerl.«
     
    Eine Stunde später war in Peregrine View wieder Ruhe eingekehrt. Man beklagte die Toten, bereitete sich darauf vor, ihre Eltern zu verständigen; niemand, der Frau oder Kinder hatte, war zu dem Einsatz eingeteilt worden. Scofield saß erschöpft auf einem Stuhl.
    »Sie hätten da draußen getötet werden können!« ereiferte sich Frank Shields.
    »Das gehört mit zum Job, Squinty. Aber schließlich bin ich hier, oder?«
    »Eines Tages kommst du vielleicht nicht mehr so davon, du weißhaariger alter Esel«, sagte Antonia, die neben Scofield stand und seinen müden Kopf stützte.
    »Gibt es sonst noch was Neues, Frank?«
    »Wir haben aus Wichita gehört, Brandon. Der ganze Inhalt der Büros von McDowell und Karastos ist mit der KLM ins Ausland geflogen worden. Zielort Amsterdam.«
    Amsterdam.

21
    D ie schwere Citröen-Limousine rollte langsam durch den strömenden Regen im Hafen von Marseille. Dichter Nebel beschränkte die Sicht auf dunstige zehn Meter. Die Scheinwerfer waren fast nutzlos, weil die vom Mittelmeer hereinrollenden Schwaden sie kurz vor dem Wagen verschluckten, so daß man den Eindruck hatte, in eine wallende, weiße Wand zu fahren. Julian Guiderone spähte aus dem linken hinteren Fenster.
    »Da sind jetzt die Lagerhallen!« rief er laut dem Fahrer zu, um das Prasseln des Regens auf dem Wagendach zu übertönen. »Haben Sie eine Taschenlampe?«
    » Oui , Monsieur Paravacini. Immer.«
    »Dann leuchten Sie da hinüber, nach links. Wir suchen Nummer einundvierzig.«
    »Das ist siebenunddreißig. Es kann nicht mehr weit sein, monsieur .«
    Das war es auch nicht. Die schwache Glühbirne in ihrem Gehäuse aus Drahtgeflecht war kaum wahrzunehmen. »Halt!« befahl der Sohn des Hirtenjungen, der im Augenblick den unheilvollen Namen Paravacini benutzte. »Drücken Sie auf die Hupe, zweimal kurz.«
    Der Fahrer kam der Aufforderung nach und gleich darauf hob sich ein schweres Tor und gab den Blick auf eine etwas hellere Beleuchtung dahinter frei. »Soll ich hineinfahren?«
    »Nur kurz«, sagte Guiderone, »nur damit ich drinnen aussteigen kann. Dann fahren Sie rückwärts wieder hinaus und warten auf der Straße. Wenn das Tor sich wieder öffnet, holen Sie mich ab.«
    »Ist mir eine Ehre, monsieur .«
    Julian Guiderone stieg aus, blieb auf der verlassenen Betonfläche stehen und nickte seinem Chauffeur zu. Die Limousine schob sich rückwärts wieder in den Wolkenbruch hinaus; das Tor senkte sich langsam. Guiderone stand reglos da; er wußte,
daß er nicht lange würde warten müssen. Aus dem Schatten kam Jan van der Meer Matareisen auf ihn zu. Seine schlanke

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