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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gestalt mit dem kantigen, blassen Gesicht wirkte vor den Dimensionen der riesigen Lagerhalle zwergenhaft.
    »Willkommen, Mr. Guiderone.«
    »Heilige Mutter Gottes, Mann!« rief der Sohn des Hirtenjungen. »Ich hoffe, Sie haben einen guten Grund, mich um diese Stunde hierherzuzerren. Es ist beinahe vier Uhr morgens, und ich habe zwei harte Tage hinter mir!«
    »Es ließ sich nicht vermeiden, Sir. Meine Informationen sind so dramatisch, daß ich sie Ihnen nur persönlich übermitteln kann. Wir müssen sofort besprechen, was für Maßnahmen wir ergreifen wollen.«
    » Hier , in diesem kalten, muffigen Betonmausoleum?«
    »Bitte, begleiten Sie mich in mein Büro. Ich habe in jedem der Gebäude hier Büros, weil mir sämtliche Lagerhäuser an dieser Straße gehören und sechs Piers, die ich häufig vermiete. Damit decke ich sämtliche Kosten ab.«
    »Soll mich das beeindrucken?« fragte Guiderone und folgte Matareisen zu einem zehn Meter entfernten Büro hinter einer Glaswand.
    »Verzeihen Sie meine Prahlerei, Mr. Guiderone. Anscheinend suche ich dauernd Ihre Billigung, weil Sie der Leitstern unserer Bewegung sind.«
    »Das war ich, Jan. Jetzt sollten Sie in mir nur einen Berater sehen.« Sie betraten das Büro, das mit einer Fülle elektronischer Gerätschaften ausgestattet war. Guiderone nahm auf einer schwarzen Ledercouch Platz, Matareisen setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Lassen Sie uns über diese Maßnahmen sprechen, die Sie erwähnt haben. Ich möchte gern so schnell wie möglich zu meinem Hotel zurück.«
    »Ich denke, Sie sollten wissen, Sir, daß ich noch vor drei Stunden behaglich in meinem Haus an der Keizersgracht in Amsterdam geschlafen habe. Ich hielt es für notwendig, sofort aufzustehen, meinen Piloten zu rufen und nach Marseille zu fliegen.«
    »Jetzt bin ich wirklich beeindruckt. Warum?«
    »Wir müssen unseren Zeitplan beschleunigen…«

    »Was? Wir sind noch nicht bereit – Sie sind noch nicht bereit!«
    »Hören Sie sich bitte an, was ich Ihnen zu sagen habe. Es sind Ereignisse eingetreten, die wir nicht vorhersehen konnten. Es gibt ernsthafte Probleme.«
    »Beowulf Agate«, flüsterte Guiderone. »Sagen Sie mir, daß er tot ist!«
    »Er ist nicht gestorben. Soweit wir feststellen können, ist der Einsatz des Söldnertrupps gescheitert, sie sind dabei alle ums Leben gekommen.«
    »Was sagen Sie da?« Guiderones Stimme war eisig geworden. Er saß wie erstarrt auf der Couch und sah den Jüngeren unverwandt an.
    »Allem Anschein nach hat Scofield seine Fähigkeiten nicht verloren. Die Nachricht von Adler lautet, daß er die ganze Einheit allein erledigt hat.«
    »Das Schwein der Welt!« Guiderones Stimme klang jetzt kehlig und so leise, daß Matareisen ihn kaum hören konnte.
    »Ich fürchte, das ist noch nicht alles. Und deshalb müssen wir über taktische Maßnahmen sprechen«, sagte Matareisen ruhig. »Wir wissen, daß Scofield derjenige war, der sich Zutritt zu McDowells Büro in Wichita verschafft hat, aber wir wissen nicht, was er dort in Erfahrung gebracht hat. Aber allein schon die Tatsache, daß er McDowell aufs Korn genommen hat, sagt uns eine ganze Menge, und wenn man das mit den Nachrichten aus London in Verbindung bringt…«
    »Was ist denn in London passiert?« fragte der Sohn des Hirtenjungen mit eisiger Stimme.
    »Ich hatte in dem Haus der Brewsters in Belgravia Abhörmikrophone anbringen lassen.«
    »War das notwendig?« fiel Guiderone ihm ins Wort.
    »Ja. Lady Brewster hatte recht heftig auf meine Vorschläge reagiert und mir erklärt, die Matarese hätten in ihrem Leben nichts zu suchen. Sie hat mir klargemacht, daß es andere gäbe, die genauso empfänden, die ihr Leben und ihren Reichtum dafür einsetzten, die Sünden ihrer Vorfahren auszugleichen. Das hat uns zu dem Erben der Scozzi-Tremonte geführt, dem sogenannten Playboy Giancarlo, der in Wirklichkeit ein internationaler Anwalt war, der gegen uns tätig war.«

    »Er ist auf einem Poloplatz in Amerika getötet worden. Na und? Schließlich gibt es keine Spuren.«
    »Jedenfalls hat die Central Intelligence Agency Ihren alten Feind, Beowulf Agate, von seiner Karibikinsel zurückgeholt. Er wußte – er weiß mehr über uns als irgend jemand sonst auf der Welt. Keine Ahnung, warum das geschehen ist, jedenfalls hat die CIA ihn rekrutiert.«
    »Das Schwein der Welt!« entfuhr es Guiderone erneut.
    »Deshalb mußten wir wissen, was in dem Haus in Belgravia im Gange war. Wir haben Lady Brewsters Schwachkopf von einem Ehemann

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