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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Leben gekommen; Karastos saß am Steuer. Ein schwerer Sattelschlepper muß sie erwischt haben. Der Wagen hat einen Totalschaden.«
    »Muß?« sagte Scofield. »Weiß man das denn nicht genau?«
    »Es war ein Unfall mit Fahrerflucht. Die Polizei…«

    »Schließen Sie ihre Büros!« rief Scofield. »Riegeln Sie sie ab, und stellen Sie Wachen in den Gängen auf. Wir müssen die Geräte dort zerlegen und unter die Lupe nehmen!«
    »Zu spät, Brandon«, sagte Shields leise. »Beide Büros sind binnen einer Stunde nach dem Unfall ausgeräumt worden.«
    »Wer hat das angeordnet?« fragte Scofield.
    »Firmenvorschrift. Allem Anschein nach ist es bei Atlantic Crown üblich, immer wenn ein Vorstandsmitglied plötzlich stirbt, sein Büro sofort zu räumen.«
    »Warum?« wollte Scofield immer noch erregt wissen.
    »Wegen der Gefahr der Industriespionage. Das ist heutzutage allgemein bekannt. Und es gibt häufig Herzanfälle, Gehirnschläge, unerwartete Tumore und dergleichen. Stark dem Wettbewerb ausgesetzte Firmen versuchen sich deshalb gegen nachteilige Folgen zu schützen.«
    »Das ist doch verrückt, Squinty! Was sagt die Polizei dazu?«
    »Wo ist denn die Straftat? Der Unfall hat sich an einer Kreuzung auf dem Land ereignet. Es gibt keine Zeugen, bloß ein paar Kratzspuren und Metallteile, die auf einen Zusammenstoß hindeuten. Bis jetzt wird das Ganze als Unfall geführt.«
    »Aber wir wissen beide, daß es keiner war.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Ansicht«, sagte Shields, »besonders in Anbetracht der Eile, in der die Büros ausgeräumt wurden. Man könnte sogar sagen, daß man das tragische Ereignis vorhergesehen hat.«
    »Natürlich hat man das, und schon der bloße Verdacht unsauberer Machenschaften gibt der Polizei das Recht, sämtliche Spuren zu sichern, die Hinweise auf ein Verbrechen liefern könnten.«
    »Genau das ist die Ironie und außerdem der Beweis für einen vorsätzlichen Mord.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Frank?« fragte Antonia.
    »Als die Polizei und die Sanitäter am ›Unfallort‹ ihre Arbeit abgeschlossen hatten, waren diese zwei Büros bereits leer.«
    »›Binnen einer Stunde‹«, sagte Scofield und wiederholte damit Shields Formulierung. »Die Führung von Atlantic Crown kann das unmöglich so schnell erfahren haben.«

    »Ihr Verstand scheint mit den Jahren gelitten zu haben, Brandon. Natürlich wissen wir, wie sie es erfahren haben.«
    »Oh, das wissen wir, wie? Dann müssen wir rausbekommen, wo sie alles hingebracht haben!«
    »Und wer die Anweisung gegeben hat«, schlug Antonia vor, »und wer an die Leute herangetreten ist, die sie ausgeführt haben.«
    »Drei ausgezeichnete Fragen«, sagte Shields. »Wir werden sofort anfangen.«
    »Das dürfte interessant werden«, sagte Scofield.
     
    Sir Geoffrey Waters, O. B. E., studierte die Informationen, die der amerikanische Lieutenant Luther Considine über das sichere Telefon aus Schottland geliefert hatte. Ein offizielles Fax würde folgen, damit der Pilot seine Aussage noch einmal überprüfen konnte. Aber weil die Anlage kurzzeitig ausgefallen war, beschloß der MI5-Beamte, die Bestätigung nicht abzuwarten.
    Die Besitzverhältnisse der beiden Anwesen in Bahrain als verwickelt zu bezeichnen wäre eine grobe Untertreibung gewesen. Es gab eine Unzahl von Namen, von Anwälten, Firmen, internationalen Konglomeraten und Gesellschaften – aber keine Einzelpersonen, die man als Eigentümer hätte identifizieren können. Es war das reinste Labyrinth; selbst die Anwälte im Nahen Osten, die durchaus kooperativ waren, kamen nicht weiter. Die Verträge waren auf elektronischem Wege übermittelt worden, berichteten sie, und die zum Kauf erforderlichen Mittel waren inkognito aus verschiedenen Städten wie Madrid, London, Lissabon und Bonn telegrafisch überwiesen worden. Ein Geldtransfer hatte stattgefunden, aber Unkorrektheiten waren keine festzustellen.
    Lediglich ein Fragezeichen gab es – der Anwalt in Bahrain, der den Kauf vermittelt hatte, hatte über den eigentlichen Kaufpreis hinaus eine zusätzliche Million Dollar bekommen, und das war außergewöhnlich. Bei genauerer Untersuchung hatte sich herausgestellt, daß in die internationale Überweisung aus Versehen eine zusätzliche Null eingegeben worden war. Der bahrainische Makler, der mit den strengen Betrugsgesetzen
seines Heimatlandes vertraut war, meldete die Überzahlung den Behörden und dem Absender. Dabei handelte es sich um eine obskure Holdinggesellschaft in Amsterdam.
    Amsterdam

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