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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hier!«
    »Was… warum?«
    »Weil das wahrscheinlich ein Luftangriff ist, Sie Idiot!« schrie der Agent im Ruhestand. »Die suchen uns. Wenn die das Boot hier sehen, sind wir erledigt. Beeilung, ihr beiden. Runter von dem Boot!«
    Alle drei schwammen so schnell sie konnten von dem Schiff weg, als ein Düsenjäger aus dem Himmel stieß und zwei Bomben abwarf, deren Explosion den düsteren Himmel kurzzeitig erhellte. Das Schiff sank binnen weniger Augenblicke.
    »Toni, Toni, wo bist du?« schrie Scofield in den aufgewühlten Wellen.
    »Hier drüben, Liebling!« rief Antonia von weiter draußen.
    »Pryce? … Sind Sie da, sind Sie am Leben, Pryce?«
    »Allerdings!« antwortete Pryce. »Und das will ich auch bleiben!«
    »Schwimmen Sie zur Insel«, befahl Scofield. »Es gibt einiges zu bereden.«
     
    »Was gibt es zu bereden?« fragte Pryce, als er sich auf der unbeleuchteten Veranda abtrocknete.
    »Die haben das Leben zerstört, das ich so liebgewonnen habe, junger Mann. Die haben uns unser Glück und unsere Freiheit genommen.«
    »Da kann ich nichts machen«, sagte Pryce. »Ich habe Ihnen ja gesagt, ich habe mir große Mühe gegeben, Ihren Aufenthaltsort nicht bekannt werden zu lassen.«
    »Aber es hat nicht ausgereicht, oder?«
    »Gehen Sie mir nicht auf den Geist. Sie haben selbst zugegeben, daß es gar nicht so schwer war, Sie zu finden.«

    »Für Sie nicht, aber für die war ich das. Mit einer Ausnahme, mit der ich nie gerechnet habe, aber das hätte ich wohl tun sollen. Nach all den Jahren haben die immer noch einen Maulwurf in der Firma. Und zwar an ziemlich hoher Stelle. Hatten Sie das geahnt?«
    »Nein. Sie haben ja gehört, wie ich zu Frank gesagt habe, daß da jemand auf unserer Lohnliste steht. Er ist im Viereck gesprungen.«
    »Ich glaube Ihnen, und ihm glaube ich auch. Und deshalb müssen Sie dafür sorgen, daß es sich herumspricht: Beowulf Agate ist wieder da. Alle sollen erfahren, daß Beowulf Agate und Wassilij Taleniekov, die Schlange, wieder da sind und erst Ruhe geben werden, wenn es keine Matarese mehr gibt.«
    »Und was ist mit mir, Scofield?«
    »Sie sind unser Vollstrecker. Unsere Speerspitze.«
    »Unser? … Taleniekov ist tot. Den gibt es nicht mehr!«
    »Aber nicht in meinem Kopf, Cameron Pryce. Da wird es ihn immer geben.«

6
    S ie saßen auf der dunklen, von einem Moskitogitter geschützten Veranda im spärlichen Licht einer Petroleumlaterne, deren Docht fast ganz heruntergebrannt war und die gerade noch genug Licht lieferte, um die Ziffern auf Scofields Funktelefon zu beleuchten. Er hatte die lange Zahlenkette eingegeben, die ihnen eine direkte Verbindung mit der geheimen Einsatzzentrale in Langley verschaffte. »Nehmen Sie den anderen Apparat«, forderte Scofield Pryce auf, worauf dieser im Dunkeln nach dem Telefon herumtastete.
    »Ja?« Wieder das Flüstern der roboterhaften Stimme.
    »Noch einmal Beowulf Agate«, sagte Scofield. »Stellen Sie mich zu Shields durch.«
    »Einen Augenblick, Sir.« Die Leitung war dem Anschein nach eine Sekunde lang tot, dann war wieder die körperlose Stimme zu hören: »Ich fürchte, Sie sind nicht Beowulf Agate. Ihr Stimmabdruck stimmt nicht überein.«
    »Stimmabdruck? … Herrgott noch mal, Cam, sagen Sie diesem prätorianischen Schlüsselbewahrer, daß ich Beowulf Agate bin, und nicht Sie!«
    »Jetzt habe ich’s. Es lag auf dem Boden«, sagte Pryce und griff nach dem Telefon und schaltete sich ein. »Hören Sie, Nachtwache, ein Stimmabdruck bedeutet überhaupt nichts, der Code ist das Entscheidende, und den kann mehr als einer haben. Und jetzt schnell, wenn ich bitten darf!«
    »Cameron?« sagte die hellwache Stimme von Frank Shields.
    »Hi, Squinty«, schaltete Scofield sich ein.
    »Brandon, Sie sind das!«
    »Wie haben Sie das erraten?«
    »Lassen Sie mich nachdenken. Wie geht es Ihnen, Bray?«
    »Also, bevor ihr Aasgeier wieder in meinem Leben aufgetaucht seid, ist es mir wesentlich besser gegangen!«
    »Das mußten wir aber, alter Freund. Das hat Pryce Ihnen ja sicher klargemacht. Übrigens, was halten Sie von ihm?«

    »Ich kann Ihnen wirklich nicht sagen, was er für ein Arschloch ist, weil er nämlich am anderen Apparat mithört.«
    »Ich bin am anderen Apparat«, bestätigte Pryce leise und hörbar erschöpft. »Lassen Sie sich von mir kurz ins Bild setzen, Frank.« Pryce schilderte schnell die Ereignisse der letzten Stunden bis zum Verschwinden des schwedischen Kapitäns. »Er muß jemanden ganz in der Nähe erreicht haben, denn er war

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