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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Ich bin gleich wieder da«, sagte er. »Ich hole unseren Skipper runter, und der wird uns den Zugang zu diesem Ding hier verschaffen, sonst leistet er dem schönen Michail Gesellschaft bei den Haien!«
    Pryce rannte die paar Stufen hinauf und sah sich im Mondlicht auf Deck um. Er erstarrte – was er da sah, war einfach nicht möglich. Der Kapitän war verschwunden; er selbst hatte ihn gefesselt und seine Fesseln in einer Krampe an der Schiffswand gesichert, aber er war nicht da! Dafür waren seine beiden Helfer mit Blut überströmt, der Cockney aus London offensichtlich tot, der Australier kaum noch am Leben – an seinem Schädel klaffte eine Wunde, seine Augen fingen bereits an, glasig zu werden.
    »Was war da los?« brüllte Pryce den Australier an und packte ihn an den blutigen Schultern.
    »Dieser verdammte Scheißer!« flüsterte der tödlich Verwundete. »Er hat sich aus dem Tau rausgewunden und gesagt, er will uns befreien. Aber dann hat er sich ein Winscheisen geschnappt
und damit auf uns eingeschlagen, erst auf ihn, dann auf mich, so schnell, daß wir gar nich richtig mitgekriegt ham, was los is … Zur Hölle soll er fahren!« Der Australier tat einen letzten gurgelnden Atemzug, dann war er tot.
    Pryce sah über die Bordwand nach unten; das Schlauchboot war verschwunden. Der Geflohene hatte fünf oder sechs kleine Inseln zur Auswahl. Damit war die Spur für den Augenblick abgerissen. Pryce rannte wieder in die Kabine hinunter. »Dieser Hurensohn ist freigekommen, hat die anderen beiden umgebracht und sich das Schlauchboot geschnappt!« sagte er. »Und in den Computer komme ich nicht rein.«
    »Dort drüben gibt es ein Telefon, junger Freund«, sagte Scofield. »Mir ist schon klar, daß das nicht gerade High-Tech ist, aber ich habe in unserem Haus angerufen und den Anrufbeantworter erwischt.«
    »Sie sind ein Genie von gestern in einer lausigen High-Tech-Welt«, sagte Pryce erleichtert und griff nach dem Telefon neben dem Computer. Er gab den Code ein, der ihn im Satellitennetz größte Priorität verschaffen würde und stellte eine Verbindung mit Langley, Virginia, und dort dem Einsatzdirektorium her, dem sakrosanktesten aller geheimen Projekte der Firma.
    »Ja?« sagte die neutrale Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Hier Kurbelwelle, Karibik. Ich muß mit Deputy Director Frank Shields sprechen. Priorität Vier-null.«
    »Director Shields hat das Gelände vor mehreren Stunden verlassen, Sir.«
    »Dann schalten Sie mich zu ihm nach Hause durch.«
    »Dazu benötige ich zusätzliche Informationen…«
    »Probieren Sie es mit dem Namen Beowulf Agate!« fiel Pryce ihm schroff ins Wort.
    »Wer, Sir?«
    »Ich dachte, das wäre ich«, sagte Scofield grinsend.
    »Ich borge mir den Namen aus, stört Sie das?«
    »Schätze nein.«
    »Beowulf Agate« , wiederholte Pryce eindringlich.

    Zwölf Sekunden später war am anderen Ende die Stimme von Frank Shields zu hören.
    »Das war eine lange Zeit, Brandon, über zwanzig Jahre würde ich sagen.«
    »Hier ist nicht Brandon, hier bin ich. Kurbelwelle und Karibik hat bei Ihrem Roboter nichts bewirkt, also habe ich mir den Namen ausgeborgt. Der Inhaber war einverstanden.«
    »Sie haben ihn gefunden?«
    »Ihn und noch eine ganze Menge mehr, Frank, aber jetzt ist nicht die Zeit für Einzelheiten. Ich brauche schnell Informationen. Ist Ihr Big Guy Eye noch in Betrieb?«
    »BGI und seine Brüder und Schwestern sind immer in Betrieb, rund um die Uhr; das ist ja größtenteils Schrott. Was brauchen Sie?«
    »Im Laufe der letzten Stunde hat es von hier aus eine oder mehrere Sendungen gegeben, der Himmel weiß wohin, entweder per Telefon oder Computer über Satellit. Können Sie den abgehörten Funkverkehr reinholen?«
    »Aber sicher. Wieviel Material wollen Sie haben, zehn- oder zwanzigtausend Seiten?«
    »Witzbold. Ich habe einen Blick auf die Karte geworfen. Ausgangspunkt der Sendung folgende ungefähre Koordinaten: Länge dreiundsechzig Grad sieben Minuten Nord – Breite achtzehn Grad vier Minuten West. Zeitspanne zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens.«
    »Ich gebe zu, das engt die Auswahl etwas ein. Das wäre unsere Station Mayagüez in Puerto Rico. Und wonach sehen wir uns um?«
    »Ob Beowulf Agate in den Mitschnitten vorkommt. Man hat Scofield gesagt, daß sie hinter ihm her sind.«
    »Die Matarese?«
    »Stimmt genau, das stammt von einem elegant gekleideten Kotzbrocken, der jetzt den Planeten nicht mehr beschmutzt.«
    »Sie waren fleißig.«
    »Die auch. Sie

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