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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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mit der rechten Hand an dessen Holster, riß es auf und zog eine große.357er Automatic heraus. Der Kapitän fiel mit einem Schmerzensschrei aufs Deck. »Komm schon, mein Wikingerfreund, so weh tut das gar nicht. Das gibt bloß eine kleine Prellung. Dein Aussie-Kumpel Harry meint, daß du es sowieso viel besser hast, als die drüben auf der Insel. Er ist überzeugt, daß er, London Jack und der schöne Michail hungrigen Wilden geopfert werden sollen … Los, steh auf, du Hurensohn! Du hast den Kutter der Coast Guard in die Luft gejagt und die jungen Männer darauf ins Jenseits befördert! Wenn ich nicht der Ansicht wäre, daß du noch nützlich sein kannst, würde ich dir mit dem größten Vergnügen eine Kugel in den Kopf jagen. Hoch mit dir, du Kotzbrocken!«
    »Wer sind Sie?« stieß der Kapitän vorsichtig hervor und arbeitete sich unter Schmerzen in die Höhe. »Wie sind Sie an Bord gekommen?«
    »Darüber kannst du dir ruhig den Kopf zerbrechen. Vielleicht bin ich der Racheengel, der dir jetzt die Rechnung dafür präsentiert, daß du all diese jungen Leute umgebracht hast. Eines steht fest, ich sorge dafür, daß du wieder nach Stockholm kommst.«
    »Nein!«
    »O doch. Ich habe dort viel zu viele Freunde, um irgend etwas anderes in Betracht zu ziehen. Und jetzt das Funkgerät, bitte!«
    »Niemals!« Der Kapitän warf sich mit ausgestreckten Händen, die wie Bootshaken gekrümmt waren, nach vorn. Pryce sprang zurück und trat dem Terroristen mit voller Wucht zwischen die Beine. Wieder fiel der Schwede aufs Deck und griff sich stöhnend an die Hoden.
    »Leuten wie euch macht es Spaß, anderen Schmerzen zuzufügen, aber einstecken – darauf versteht ihr euch nicht so gut,
wie? Komisch, daß mich das gar nicht überrascht!« Pryce kniete nieder und riß dem Kapitän das Walkie-talkie aus der Jackentasche. Er richtete sich auf, studierte im Mondlicht die verschiedenen Knöpfe, drückte einen und sprach dann: »Scofield, sind Sie da, oder muß ich schreien?«
    »Bin schon da, mein Freund. Das war eine verdammt interessante Übertragung. Ihr Kotzbrocken dort drüben hatte sein Gerät schon auf Senden . Ich schätze, er war nervös oder ein wenig durcheinander.«
    »Habe schon kapiert, Sir. Ich würde vorschlagen, Sie kommen jetzt hier rüber und wir sehen uns um.«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, das hatte ich auch im Sinn.«
    »Na ja, um so besser.«
     
    Mit den beiden gefesselten Gefangenen im Schlepptau gingen Antonia und Scofield an dem Fischerboot längsseits. »Was haben Sie denn mit dem Schönling Michail gemacht?« rief Pryce.
    »Der ist vom Erdboden verschwunden, junger Freund«, antwortete Scofield. »Deshalb haben wir uns ein wenig verspätet.«
    »Was soll das heißen? Wenn hier ein Funkgerät ist, haben die unsere Koordinaten. Die werden seine Leiche finden!«
    »Sehr unwahrscheinlich, Cam«, erklärte Scofield. »Wir haben ihn mit Fischköder vollgestopft – Hals und Taschen – und ihn in der Breeding Sharks Bay über Bord geworfen, wo wir unser Boot liegen haben. Wie gesagt, deshalb haben wir uns ein wenig verspätet.«
    »Was?«
    »Niemand mit einem Funken Verstand im Kopf schwimmt dort. Sie können es mir glauben. Der Mann ist ein für allemal weg vom Fenster, und dem Allmächtigen sei Dank für die gierigen Haie dort.«
     
    Die Kabine unter Deck war mit Computergerät aller Art so vollgestopft, daß die beiden Längswände damit bedeckt waren. »Ich will mich hängen lassen, wenn ich von diesem Zeug hier etwas verstehe«, sagte Scofield.

    »Mir ist das alles auch ein totales Rätsel«, fügte Antonia hinzu. »Man muß bestimmt ein Wissenschaftler sein, um damit etwas anzufangen.«
    »Eigentlich nicht«, sagte Pryce und setzte sich an eine Tastatur. »Es gibt da einige grundlegende Eingaben, die einen Schritt für Schritt zu der gewünschten Funktion führen.«
    »Würden Sie mir das freundlicherweise übersetzen?« sagte Scofield.
    »Das würde zu lange dauern und Sie zu Tode langweilen«, erwiderte Pryce. »Die Anlage hier ist noch eingeschaltet. Man hat sie also vor kurzem benutzt und auch damit gerechnet, sie bald wieder zu benutzen.«
    »Ist das gut?«
    »Mehr als gut. Das ist ein Segen. Wir können die letzten Dateien aufrufen und nachsehen, was abgesandt worden ist.« Pryce begann auf der Tastatur zu tippen, worauf sofort zwei Worte in grüner Schrift auf dem schwarzen Bildschirm erschienen.
    PASSWORT EINGEBEN .
    »Verdammt!« stieß Pryce halblaut hervor, stand auf und ging zur Treppe.

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