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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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kaum von seinem Boot verschwunden, als schon ein Überschall-Jet den Kahn zu Treibholz zerdeppert hat. Zum Glück, und dafür bin ich ihm wirklich von Herzen dankbar, hat ihr ehemaliger Kollege den Lärm gehört und lange vor mir den richtigen Schluß daraus gezogen, sonst würde ich jetzt nicht mit Ihnen reden. Aber ich weiß immer noch nicht, wie er es angestellt hat.«
    »Er kennt die Matarese, Cam.«
    »Das tue ich allerdings, Squinty«, schaltete Scofield sich wieder ein, »und unser Killerkapitän brauchte gar nicht erst mit jemandem Verbindung aufzunehmen. Die haben dieses Fischerboot von der ersten Sendung an angepeilt, die dort abging. Von dem Augenblick an war das ganze Räderwerk in Bewegung, und den Kahn und seine Crew haben die natürlich von Anfang an als entbehrlich geführt. Die Matarese überlassen nie etwas dem Zufall.«
    »Jetzt haben Sie es gehört, Pryce«, sagte Shields zweitausend Meilen nördlich von den Virgin Islands.
    »Aber verdammt noch mal, wo ist dieser Flieger denn hergekommen?« explodierte Pryce. »Das war ein Kampfbomber, bewaffnet, er muß also von einem Luftwaffenstützpunkt gekommen sein! Herrgott, haben die denn auch die Air Force infiltriert? Bei der Firma hat ihnen das ja offensichtlich keine große Mühe bereitet.«
    »Daran arbeiten wir«, sagte Shields leise und mit stockender Stimme.
    »Sie könnten sich täuschen, Cam«, sagte Scofield ruhig. »Die Explosionen haben uns geblendet; es war dunkel, und wir schwammen um unser Leben. Wir können nicht ganz sicher sein, was wir da gesehen haben.«
    »Und dank eurer Ritterlichkeit«, fügte Antonia hinzu, »war ich weiter draußen als ihr beide. Ich habʹ mir die Maschine angesehen,
als der Pilot einen Kreis flog, um sein Werk zu betrachten …«
    »Ich bin untergetaucht, weil ich Angst hatte, er würde uns unter Feuer nehmen«, rief Pryce.
    »Ich auch«, sagte Scofield.
    »Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen…«
    »Was hast du denn gesehen, Liebste?… Können Sie sie hören, Frank?«
    »Ganz deutlich«, sagte der Mann in Langley.
    »Es war ein Jet, ganz sicher, aber kein Modell, das ich kenne, und er trug auch, wie mir schien, keinerlei Kennzeichnung. Aber die Tragflächen sahen irgendwie seltsam aus, und an der Unterseite waren große Ausbuchtungen.«
    »Eine Harrier«, sagte Cameron Pryce angewidert. »Die können von jedem Hinterhof aus starten.«
    »Für die kein Problem, sich so etwas zu beschaffen«, fügte Beowulf Agate hinzu. »Ich wette, daß die Dutzende von den Dingern haben, strategisch verteilt.«
    »Also, um auf Ihre frühere Einschätzung zurückzukommen«, meldete sich jetzt wieder Shields zu Wort, »als Sie sagten, jemand hätte das Boot ›angepeilt‹, hieß das in Wirklichkeit, daß die Harrier da schon bereitstand?«
    »Daran zweifele ich keinen Augenblick. Wann habt Ihr Jungs dort oben denn beschlossen, Pryce hinter mir herzuschicken?«
    »Vor sechs oder sieben Tagen, als der Coast-Guard-Stützpunkt auf St. Thomas uns nur ein Postfach melden konnte, um das sich nie jemand zu kümmern schien.«
    »Genug Zeit, um eine 747 auf eine Insel zu verlegen, ganz zu schweigen von einer kleinen Harrier. Schließlich, Squinty, und ich sage das in aller Bescheidenheit, bin ich ja doch recht interessant, finden Sie nicht auch?«
    »Sie sind ein … lassen wir das lieber.« Man konnte Shields atmen hören. »Ich habe eine neue Meldung über das Ergebnis der Relais-Peilung im Mittelmeerraum.«
    »Was, zum Teufel, ist das jetzt wieder?« fragte Scofield. »Etwas Neues?«
    »Eigentlich nicht, Brandon. Sie haben das selbst häufig benutzt – nur eine neue Bezeichnung, weil die Satellitenkommunikation
inzwischen Computer, Funkverkehr und Telefon mit einbezieht. Erinnern Sie sich, wenn Sie, sagen wir von Prag London anrufen wollten, aber eine Nummer in Paris gewählt haben?«
    »Sicher. Wir haben den KGB und die Stasi damit oft zum Wahnsinn getrieben. Einmal hätten sie fast ein Ballettstudio in die Luft gejagt, weil sie dachten, das sei unser MI6-Briefkasten. Bloß daß sie es einfach nicht über das Herz brachten, durch die wirbelnden Tutus zu feuern!«
    »Das ist genau dasselbe, nur technisch wesentlich moderner.«
    »Also, ich habe wirklich keine … Augenblick mal, jetzt verstehe ich! Wir nannten das ›Anrufweiterleitung‹, und Sie nennen es jetzt ›Relais-Peilung‹.«
    »Weil wir vorwärts und rückwärts arbeiten. Wir senden nicht nur, wir können jetzt über die Mehrfachrelais auch die Empfänger

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